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Hunde, die bellen, beißen nicht? Eine wedelnde Rute bedeutet immer, dass sich der Vierbeiner freut? Diese und andere Mythen über die Körpersprache des Hundes sind hierzulande weit verbreitet. Lernen Sie, an kleinsten Veränderungen in der Haltung Ihres Hundes oder seinem Gesichtsausdruck Situationen richtig einzuschätzen. Was sollten Hundebesitzer zu diesem Thema unbedingt wissen?
Der Hund kann sich ebenfalls auf unterschiedliche Weise durch Laute ausdrücken.
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Inhalt
Doch was beinhaltet diese? Woraus setzt sie sich zusammen? Wie das Wort schon sagt, beinhaltet die Körpersprache all das Bewusste und Unbewusste, was der Körper ausdrückt. Dabei spielen die Mimik und die Gestik eine Rolle, nicht zu vergessen gehören beim Hund die Stellung der Ohren und die der Rute dazu. Der Blick macht ebenfalls einen großen Teil der Körpersprache aus. Nicht zuletzt kommuniziert der Hund über die Struktur seines Fells, die er beeinflussen kann.
Allerdings sind die Möglichkeiten der Körpersprache nicht bei allen Rassen gleich gegeben. So lässt sich die Mimik beim Faltenhund für den Laien nur schwer ausmachen, weil sein Gesicht hinter unzähligen Falten so gut wie verschwindet. Hunde mit Steh- oder Schlappohren unterscheiden sich für ungeübte Beobachter hinsichtlich der Ohrenstellung kaum. Hunde mit einem geringelten Schwanz bewegen diesen anders als diejenigen mit einer hängenden Rute. An echten Einschränkungen in der nonverbalen Verständigung leiden Hunde mit kupierten Ruten. Auch aus diesem Grunde wurde das Kupieren derselben bereits vor Jahren hierzulande verboten. Bei Hunden mit einem glatten Haarkleid lässt sich ein gesträubtes Nackenfell schon von Weitem ausmachen. Bei denen mit einem längerem oder gelocktem Fell muss der Betrachter genauer hinsehen.
In erster Linie dient die Körpersprache des Hundes dazu, im Rudel Klarheit zu schaffen, ohne dass es zu lautem Gebell kommt und Streitigkeiten auf grobe Weise ausgetragen werden. Auch mit den Mitgliedern anderer Rudel muss sich der Hund hin und wieder verständigen, unter anderem, wenn er ihnen beabsichtigt oder unbeabsichtigt über den Weg läuft und sein Revier abgrenzen möchte.
Das Rudel des Familienhundes besteht nicht ausschließlich aus Artgenossen, oft leben andere Haustiere in der Familie und allen voran die dem Hund nahe stehenden Menschen. All seinen Mitbewohnern gegenüber will und muss sich der Vierbeiner unmissverständlich ausdrücken, damit er verstanden wird.
Theoretisch könnte er jedes Mal bellen, knurren, winseln, schnauben oder kläffen, wenn er etwas Wichtiges mitzuteilen hätte. Davon würden sich allerdings nicht nur seine zweibeinigen Rudelmitglieder genervt fühlen. Auch Hunde bevorzugen die lautlose Verständigung, die über die Körpersprache stattfindet. Das bedeutet, dass der Vierbeiner seine Stimme erst einsetzt, nachdem er über seine Mimik, Gestik oder über seinen Habitus bereits Körpersignale ausgesendet hat und diese unbeachtet blieben. Der Einsatz der Stimme, insbesondere wenn es sich um ein tiefes Grollen aus dem Bauch heraus handelt, ist also oft das letzte Warnsignal, bevor der Hund zubeißt, weil seine Toleranzschwelle überschritten ist. Das Sprichwort, dass Hunde, die bellen, nicht beißen, bewahrheitet sich also nicht. Es empfiehlt sich, die Körpersprache des Hundes schon viel früher zu beachten. Dazu muss sie verstanden werden.
Die Mimik beschreibt, was im Gesicht des Hundes vor sich geht, beispielsweise zählen dazu
Die Mimik des Hundes lässt sich – wie die des Menschen im übrigen auch – erst aus kurzer Distanz ausmachen. Anhand der Gestik hingegen lässt sich schon von Weitem ablesen, was der Hund ausdrücken möchte. Deswegen wird sie zur Kommunikation auf größere Distanz eingesetzt. Was lässt sich an der Gestik des Gegenübers erkennen? Wer groß ist und viel Raum für sich beansprucht, wirkt souverän, manchmal sogar gefährlich, zumindest dominanter als jemand, der geduckt dasteht. Jemand, der sich locker bewegt, macht einen entspannten Eindruck. Ein steifer Gang zeugt von Unsicherheit oder Aggression. Wer laut herumschreit, wird vom Hund nicht zwangsläufig als Führer anerkannt. Wer besonnen und entschieden seine Ziele verfolgt, dem folgt der Vierbeiner willig. In dieser Hinsicht unterscheidet sich die Kommunikation zwischen dem Menschen und dem Hund teilweise. Deswegen kommt es in einigen “Familienrudeln” zu Missverständnissen.
Dominante Hunde präsentieren sich gern größer, als sie sind. Selbst der Chihuahua nutzt Tricks, um einige Zentimeter zu wachsen. Wenn er sich auf die Zehen stellt, sein Nackenhaar aufstellt, die Ohren und die Rute aufrichtet, den Hals nach oben reckt und das Körpergewicht nach vorn verlagert, wirkt der Zwerg fast wie ein Herkules. Dass er sich auch so fühlt, bestätigt sein oft provokantes Kläffen. Der Rottweiler hat diese Spielchen gar nicht nötig, er wirkt auch so imposant. Deswegen spart er sich das unnötige Bellen.
Im Gegenzug zu dieser Pose machen sich Hunde klein, wenn sie ängstlich sind oder wenn sie sich im Spiel ihrem Partner unterwerfen. Dazu legen sie das Fell an, knicken in der Hinterhand ein, ziehen das Genick ein, ducken sich und legen die Ohren an. Besonders unterwürfig zeigen sich Hunde, indem sie sich auf den Rücken legen.
Menschen bekunden ihre Sympathie zueinander, wenn sie sich in die Augen schauen. Als besonders wirksam zeigt sich dieses Mittel bei Flirten. Der Hund mag es nicht so gern, wenn man ihn direkt ansieht. In der Kommunikation zwischen Mensch und Hund kann dieser Unterschied insbesondere im Wege der Kontaktaufnahme missverstanden werden. Ein frontal auf sich gerichtetes Gesicht und den direkten Augenkontakt deutet der Hund als Angriff. “Da ist jemand auf Konfrontation aus.” Hunde machen sich über den Geruchssinn miteinander bekannt. Um sich zu beschnüffeln, nähern sie sich dem anderen von der Seite her.
Das bedeutet allerdings nicht, dass der Hund den Blickkontakt zum Menschen stets meidet. Seinen Leuten sieht er schon ins Gesicht, erst recht, wenn er von ihnen mit seinem Namen angesprochen wird. Bettelt er um ein Leckerli oder ein Spielzeug, setzt er sich direkt vor seine Menschen hin, sucht den Augenkontakt und legt den Kopf schief. Wer kann diesem Hundeblick widerstehen?
Laien gehen davon aus, dass mit der Rute wedelnde Hunde stets freundlich gestimmt sind. Das stimmt jedoch nicht immer. Entgegen der landläufigen Meinung kann das Schwanzwedeln nämlich auch eine Form der Aufregung sein. Dies lässt sich beispielsweise beobachten, wenn der Hund am Gartenzaun bellend und schwanzwedelnd einen Fremden ankündigt.
Eine steil nach oben gerichtete Rute ist ebenfalls ein Ausdruck der nonverbalen Verständigung. Sie lässt den Hund größer erscheinen, zählt also zum Imponiergehabe. Besonders steil wird die Rute aufgerichtet, wenn der Hund zornig ist. Bei unsicheren und ängstlichen Hunden ist zu beobachten, dass sie ihren Schwanz zwischen die Hinterläufe klemmen. Diese Pose ist ein Zeichen der Unterwerfung, weil sie den Hund kleiner erscheinen lässt.
Wenn dem Hund ein treuer Blick nachgesagt wird, sieht er seinen Menschen mit erweiterten Pupillen und entspannten Gesichtsmuskeln an. Wenn sich die Pupillen verengen, der Blick starr und das Gesicht angespannt wirkt, sollte man ihm nicht zu nahe kommen. Sucht er obendrein den direkten Blickkontakt, ist er zornig gestimmt und auf einen Angriff aus.
Einige Rassen wurden so gezüchtet, dass sie ihre Menschen anscheinend immer liebevoll ansehen. Die unteren Lider sind bei ihnen zur Nase herab gezogen, so dass die Augen besonders rund erscheinen. Zur Verständigung lohnt es beim Mops, beim Deutschen Boxer und den Bulldoggen besonders, auf die Größe der Pupillen und die Angespanntheit der Gesichtsmuskeln zu achten. Die Stellung der Augenbrauen sagt viel über das Gemüt des Hundes aus. Zieht er sie eng zusammen, ist er schlecht gestimmt. Nach oben gezogene Augenbrauen zeugen von der Aufmerksamkeit des Hundes. Auch sie werden über Muskeln bewegt.
Vor noch nicht allzu langer Zeit entdeckten Forscher, dass Hunde in der Lage sind zu lächeln. Dabei ziehen sie die Mundwinkel nach oben, so dass die vorderen Zähne sichtbar werden. Häufig beobachtet man diese Pose, wenn der Hund auf dem Rücken liegt und sich den Bauch kraulen lässt.
Ist der Hund einmal krank, lässt er dies unter anderem an seinen nach hinten gerichteten Ohren erkennen. Bei Rassen mit hängenden Ohren ist dies an den Ohransätzen erkennbar. Der Hund möchte in seiner aktuellen Verfassung allen Unannehmlichkeiten aus dem Weg gehen. Ebenso legen Hunde zum Zeichen der Unterwerfung ihre Ohren an. Aufmerksame Hunde stellen die Ohren auf, auch diejenigen, die verdrießlich gestimmt sind.
In den vorherigen Absätzen wurde deutlich, dass ein und dasselbe Signal des Hundes unterschiedliche Bedeutungen haben kann. Um Missverständnissen vorzubeugen, ist es wichtig, die Signale nie für sich allein zu betrachten, sondern immer im Zusammenhang mit der restlichen Mimik, Gestik und Körperhaltung. Nachfolgende Beispiele sollen dies verdeutlichen:
Ein aggressiver Hund macht sich groß, indem er sich aufrichtet, die Ohren, das Fell und die Rute aufstellt. Er legt das Gewicht seines Körpers nach vorn, damit der Brustkorb mächtig erscheint, zieht die Lefzen nach oben, damit die Zähne sichtbar werden. Obendrein konfrontiert er sein Gegenüber mit dem Blickkontakt. Sein Gang wirkt steif. Beginnt er zu knurren, muss damit gerechnet werden, dass er beißt.
Auch unsichere und ängstliche Hunde schnappen möglicherweise zu. Sie legen die Ohren nach hinten an, ducken sich und klemmen die Ruten ein. Wird ihnen der Rückzug versperrt, schnappen sie um sich.
In Spiellaune zeigt sich der Hund, wenn er seine Vorderfüße tief nach vorn streckt, das Hinterteil nach oben stellt, mit dem Schwanz wedelt und sein Gegenüber mit aufforderndem Blick ansieht. Gern wird dazu herausfordernd gebellt. Dieselbe Körpersprache lässt sich beobachten, wenn der Hund für sich allein mit seinem Lieblingsspielzeug beschäftigt ist.
Im Allgemeinen kennen Hundebesitzer ihren Vierbeiner nach einiger Zeit des Zusammenlebens so gut, dass sie meinen, ihn in jeder Situation einschätzen zu können. Doch es gibt Ausnahmen. Die wichtigsten sollen nachfolgend genannt werden:
Auch noch so gut erzogene Hunde können im Affekt zubeißen, wenn sich ihr Gegenüber ungewöhnlich verhält, so dass sie erschrecken.
Kranke Hunde reagieren anders, als man es von ihnen gewohnt ist. Ursächlich können Veränderungen im Stoffwechsel, Schmerzen oder Panik sein. Dasselbe gilt für Hunde, die in einen Unfall verwickelt sind. Aus Sicherheitsgründen sollte ein Maulkorb angelegt werden.
Wenn Hunde mit behinderten Menschen oder Kindern keine Erfahrungen gemacht haben, fühlen sie sich manchmal unsicher, insbesondere dann, wenn die Menschen ihre Motorik schlecht kontrollieren können. Beim Zusammentreffen muss der Hundebesitzer aufmerksam sein.
Letztlich noch einmal ein Wort zum Umgang zwischen Hund und Kind: Sie dürfen keine Sekunde unbeaufsichtigt zusammen sein, damit es nicht zu Beißunfällen kommt. Diese Präventionsmaßnahme kommt nicht nur den Kleinen zugute, auch die Hundebesitzer profitieren. Schließlich geht es doch auch darum, andere Menschen von der Toleranz im Umgang mit dem Hund zu überzeugen, damit die kritischen Stimmen weniger werden.
Niemand kann verlangen, dass Hunde die Sprache der Menschen verstehen. Warum sollten sie auch? Der Mensch ist es, der mit dem Vierbeiner zusammenleben möchte. Deswegen liegt es an ihm, auf dessen Bedürfnisse einzugehen. In der Kommunikation mit dem Hund bedeutet dies, sich zumindest teilweise der Sprache der Vierbeiner zu bedienen. Nicht alle Möglichkeiten wie das Anlegen der Ohren, das Aufstellen der Rute oder des Fells stehen dem Hundebesitzer zur Verfügung, aber einen ruhigen Umgang mit dem Hund pflegen, in bestimmten Situationen Raum einnehmen kann auch er.
Hunde sind von Natur aus darauf programmiert, Streitigkeiten aus dem Weg zu gehen. Dessen sollte sich der Mensch bewusst sein, wenn er auf fremde Hunde trifft. Indem er ihnen keinen Augenkontakt aufzwingt, sie nicht anspricht und stattdessen ignoriert, vermeidet er Konflikte. Macht sich der Mensch mit einem Hund bekannt, sollte er diesen auf sich zukommen lassen, ihn an seinen Händen riechen lassen und die Reaktion des Vierbeines abwarten, anstatt sich über ihn zu beugen und ihn von oben herab zu streicheln. Ist der Hund dem Menschen wohlgesonnen, kommt er von selbst auf diesen zu.
Hunde kommunizieren hauptsächlich nonverbal. Hinsichtlich der Körpersprache existieren zwischen der des Menschen und der des Hundes eine Menge Unterschiede. Beachtet der Mensch sie nicht, kommt es zu Missverständnissen, die zu Aggressionen des Hundes führen können. Kinder sowie teilweise auch behinderte Menschen haben oft Schwierigkeiten, sich auszudrücken beziehungsweise ihre Motorik auf die jeweilige Situation abzustimmen. Deswegen müssen sie im Umgang mit dem Hund unbedingt beaufsichtigt werden. Kranke Hunde reagieren anders, als man es von ihnen gewohnt ist. Sie können vor Schmerzen zubeißen. Auch im Affekt kann der Hund zuschnappen. Wer die Körpersprache des Hundes kennt, erkennt riskante Situationen frühzeitig und kann entsprechend reagieren.
Bilder: © Depositphotos.com / diego_cervo / CaptureLight / mexitographer
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