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Ist der Hund gesund, spiegelt sich dies auch in seinem Haarkleid wider. Dichtes und glänzendes Fell sieht nicht nur schön aus, sondern ist auch ein Indiz für die Hundegesundheit. Doch warum glänzt das Fell überhaupt? Und kann jeder Hund in demselben Maße glänzen? Unterschiedliche Haarstrukturen führen zu mehr oder weniger Glanz, obwohl der Hund völlig gesund ist. Außerdem variiert die Fellpflege und die dafür zu benutzenden Utensilien, je nachdem wie das Haar des Hundes beschaffen ist. Neben der richtigen Pflege spielt auch die Ernährung eine große Rolle, denn wahre Schönheit kommt bekanntlich von innen.
Da der Glanz als optisches Gesundheitskriterium entscheidend ist, ist es ebenfalls interessant zu verstehen, warum Hundefell überhaupt glänzt und ob jedes Hundefell in derselben Intensität glänzen kann. Zunächst einmal ist Glanz ein physikalisches Phänomen. Besonders starker Glanz entsteht, wenn das auf die Oberfläche, also hier das Hundefell bzw. jedes einzelne Haar davon, scheinende Licht wieder reflektiert wird.
Glanz = Reflektion von Licht
Ist die Oberfläche sehr glatt, wird viel Licht reflektiert. Trifft das Licht auf eine raue Oberfläche, wird es zerstreut und nur noch teilweise oder auch gar nicht reflektiert.
Glatte Oberfläche = starke Reflektion = starker Glanz
Raue Oberfläche = wenig Reflektion = wenig Glanz
Die Reflektion des Lichtes ist außerdem abhängig von der Farbe der Oberfläche: So ist der Glanz von dunklen Oberflächen stärker, da hier der Kontrast zwischen einfallendem Licht, welches hell ist, und reflektierender Oberfläche stärker ist als bei einer hellen Oberfläche, die ebenfalls helles Licht reflektiert.
Dunkle Oberfläche = hoher Kontrast = mehr Glanz
Helle Oberfläche = niedriger Kontrast = weniger Glanz
Doch was hat dies nun mit dem Fell des Hundes zu tun? Die Haare des Hundefalls bestehen aus mehreren Schichten. Interessant ist hier nur die äußere Schicht: Die Schuppenschicht. Diese besteht aus einzelnen übereinanderliegenden und ineinandergreifenden, verhornten Zellen. Je enger und flacher diese Zellen aneinander und übereinanderliegen, desto glatter ist die Oberfläche des Haares und desto mehr Licht kann reflektiert werden, was zu einem starken Glanz führt. Ist die Oberfläche aufgeraut, stehen die einzelnen Zellen also eher voneinander ab, kann wenig Licht reflektiert werden. Das Hundefell erscheint dann stumpf und glanzlos. Daher ist mangelnder Glanz auch ein Zeichen dafür, dass die Haarstruktur nicht optimal gebildet werden konnte. Dennoch ist der Glanz des Hundefells je nach Beschaffenheit des Hundefells sehr individuell. Je nach Haarstruktur glänzt das Fell mehr oder weniger. Auch weißes Fell glänzt von Natur aus weniger als schwarzes Fell.
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Die Beschaffenheit des Haarkleides ist je nach Rasse mitunter sehr unterschiedlich. Es gibt verschiedene Haarstrukturen, welche individueller Pflege bedürfen. Auch gibt es Unterschiede hinsichtlich des Fellwechsels.
Filzhaar
Ein Hund mit Filzhaar hat eine lange und dicke Unterwolle. Wie der Name es bereits nahelegt, verfilzt dieses Haar sehr schnell. Es bilden sich dicke Haarschnüre, die an Rastalocken erinnern. Diese Schnüre beginnen ein paar Zentimeter über der Haut des Hundes. Hier muss das Haarkleid des Hundes regelmäßig ausgedünnt werden. Anderenfalls kann es von Nöten sein, den Hund irgendwann komplett zu scheren. Dies sollte in jedem Fall verhindert werden! Hunde mit Filzhaar haben allerdings sehr selten Hautprobleme. Typische Rassen sind beispielsweise der Puli oder der Komondor.
Langhaar
Langhaarige Hunde haben langes Deckhaar mit wenig oder viel Unterwolle. Dies ist wiederum rassebedingt. Die Rassen Spaniel oder Setter besitzen wenig Unterwolle, Bobtails oder Tibet Terrier haben dagegen viel Unterwolle. Die Pflege von langem Fell ist in jedem Fall sehr zeitintensiv, egal ob der Hund wenig oder viel Unterwolle besitzt. Langes Fell neigt zu Verfilzungen und Knötchenbildung. Besonders wenn der Fellwechsel ansteht, muss die Pflege regelmäßig erfolgen, denn auch bei langhaarigen Hunden kann es passieren, dass keine Bürste mehr durch das verknotete und verfilzte Fell kommt, sodass der Hund im Ganzen geschoren werden muss. Meisten verändert sich danach die Beschaffenheit des Fells. Es wächst selten so schön wieder nach, wie es einmal war. Daher sollte auch bei langhaarigen Hunden mit einer regelmäßigen und intensiven Fellpflege die Komplettschur vermieden werden.
Krauses Haar
Bei Hunden mit einem krausen Haarkleid sind die Haare gleichlang. Diese Hunde haben deutlich mehr Unterwolle als Deckhaar. Dieses Fell wächst sehr stark und kann daher sehr lang werden. Um eine ausreichende Belüftung der Haut gewährleisten zu können, sollten Hunde mit krausem Haar regelmäßig von einem professionellen Hundefriseur geschnitten und teils geschoren werden, um so den Anteil der Unterwolle zu reduzieren. Eine typische Rasse mit krausem Haar ist beispielsweise der Pudel.
Kurzhaar
Kurzes Hundefell ist meistens auch sehr glatt. Diese Hunde haben meist nur eine Schicht Haare, die Deckhaare, welche das ganze Jahr über vereinzelt, bzw. zum Fellwechsel komplett erneuert werden. Die Deckhaare sind meist fest und kurz, was die Pflege deutlich vereinfacht. Wöchentliches Kämmen reicht hier vollkommen aus, bei Fellwechsel ggf. für kurze Zeit etwas öfter. Probleme mit Verfilzungen oder Knötchenbildung haben Hunde mit einem kurzen Haarkleid nicht.
Rauhaar
Hunde mit rauem Haar haben zwar auch meist kurzes Deckhaar, dennoch ist die Pflege hier sehr zeitintensiv. Dies liegt daran, dass tote Haare nicht von alleine ausfallen. Diese müssen regelmäßig per Hand mit einer Zupfbürste entfernt werden. Typische Rassen sind der Schnauzer oder der Rauhaardackel.
Zwar gibt der Glanz des Felles häufig Auskunft über die Gesundheit des Hundes, dennoch muss auch immer die individuelle Beschaffenheit des Haarkleids mitberücksichtigt werden. So wird ein Komondor niemals so wunderschön glänzendes Fall haben wie ein kurzhaariger schwarzer Labrador, kann aber dennoch komplett gesund sein. Die Struktur des Hundehaares bestimmt also den Grad an Glanz sowie den Pflegeaufwand.
Sobald das Fell des Hundes Veränderungen zeigt, strohig, stumpf und glanzlos wirkt, sollte man die Ursache dafür finden und bekämpfen. Nicht gesundes Fell heißt auch, dass die Haut des Hundes nicht intakt ist, denn über die Haut, in der die Haare wachsen, bekommt das Haar seine Nährstoffe. Und eine nicht intakte Hundehaut kann wiederum der Ursprung für weitere unschöne Erkrankungen oder auch Parasitenbefall sein. Ein Hund mit einer gestörten Hautbarriere ist ein leichtes Opfer für Krankheitserreger.
Die unzureichende Versorgung kann aber auch stoffwechselbedingt sein. Dies gründet sich häufig in einer vererbten oder erworbenen Stoffwechselstörung, sodass der Hund das Futter nicht vollständig verwerten kann. Hier sollte gemeinsam mit dem Tierarzt die Fütterungsart gewählt werden, die individuell für den Hund am besten geeignet ist, sodass der Mangel bald beseitigt werden kann.
Aber auch äußere Einflüsse können dazu führen, dass das Haarkleid seinen Glanz verliert. So hat die UV-Strahlung, welche je nach Jahreszeit unterschiedlich stark ausfällt, einen großen Einfluss auf das Gesamtbild des Hundefells. Bei zu hoher UV-Strahlung können die einzelnen Schichten der Haare nicht optimal gebildet werden. Auch wenn der Hund durch Regen oder Schnee andauernd nass ist, kann die Hautbarriere darunter leiden. Ist das glanzlose Haarkleid uneingeschränkt auf äußere Einflüsse zurückzuführen, kann der Hund für die Dauer der Zeit mit etwas Öl im Futter unterstützt werden. Es gibt bereits verschiedene Futteröle für die Hundeernährung zu kaufen. In ihnen stecken wichtige Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren, welche positive Effekte auf den gesamten Hundekörper haben. Dazu zählt auch, dass diese Fettsäuren die Haut mit wichtigen Nährstoffen versorgen, sodass das Fell bald wieder glänzt.
Das Baden des Hundes sollte auf ein Minimum reduziert werden. Jegliche Verschmutzungen sollten zunächst nur mit der Bürste oder per Hand entfernt werden. Shampoonieren und Föhnen beschränkt man auf die Situationen, wenn sich der Hund in Fäkalien oder Ähnlichem gewälzt hat. Bei der Wahl des Shampoos sollte darauf geachtet werden, dass es ein sehr mildes Shampoo ist, welches die Hautbarriere des Hundes nicht angreift. Mit einem Sensitiv-Hundeshampoo kann nichts verkehrt gemacht werden.
Kurzhaar
Wie bereits weiter oben erwähnt, benötigen auch kurzhaarige Hunde regelmäßige Fellpflege. Zwar beschränkt sich diese auf ca. einmal pro Woche, sollte daher aber nicht mit weniger Sorgfalt durchgeführt werden. Häufig neigen Hunde mit kurzem Haarkleid dazu, dass lose Haare nur unzureichend oder gar nicht von selbst verloren gehen. Hundebürsten mit weichen Borsten oder Gumminoppen reichen hier völlig aus. Neben der Entfernung überschüssiger Haare haben solche Bürsten noch einen Massageeffekt. Dies regt wiederum die Durchblutung und damit Versorgung der Haut an. Zudem genießen die meisten Hunde eine Ganzkörpermassage und freuen sich daher schon auf die nächste Fellpflege-Einheit.
Durch eine falsche Hundeernährung kann es zum Nährstoffmangel kommen, welcher sich unter anderem in einem stumpfen und glanzlosen Fell widerspiegelt. Grundsätzlich sollte der Hund ausgewogen und mit bester Qualität ernährt werden. Fertigfutter kann diese Ansprüche nicht immer erfüllen und auch beim Barfen können Fehler passieren. Für Haut und Fell wird vom Körper ein hoher Anteil der aufgenommenen Nahrung genutzt. Nur eine optimale Ernährung kann genügend Nährstoffe bereitstellen, um Haut und Fell gesund zu erhalten.Welche Nährstoffe die Hundehaut benötigt, wird im Folgenden erläutert.
Essentielle Fettsäuren
Die Ernährung des Hundes sollte ausreichend essentielle Fettsäuren enthalten. Sollte ein Fettsäuremangel die Ursache für das glanzlose Haarkleid des Hundes sein, kann über einen Zeitraum von drei bis acht Wochen zusätzlich spezielles Öl in das Hundefutter gegeben werden. Hier hat sich hochwertiges Lachsöl vielfach bewiesen. Die darin enthaltenen Omega-3 und Omega-6 Fettsäuren tragen positiv zur Hautgesundheit bei. Bei Zugabe von Öl ins Futter sollte die Futtermenge jedoch reduziert werden, damit der Hund durch die zusätzlichen Kalorien des Öls nicht zunimmt.
Vitamine
Eine besonders wichtige Rolle für Fell und Haut spielen die Vitamine A, B (B-Komplex), E und das Vitamin H (H-Komplex), oder besser bekannt als Biotin. Einen Mangel kann der Tierarzt durch eine Blutuntersuchung feststellen. Bei Vitamin-A-Mangel kann dem Hund Lebertran verabreicht werden. Der Mangel von B-Vitaminen kann sehr gut mit Hilfe von Bierhefe-Präparaten ausgeglichen werden. B-Vitamine sind wasserlöslich, können also nicht vom Hundekörper gespeichert werden und müssen daher regelmäßig neu zugeführt werden. Der Anteil von Vitamin E kann durch die Gabe von Getreidekeimöl ins Futter erhöht werden. Auch der Mangel an Biotin (Vitamin-H-Komplex) kann durch spezielle Nahrungsergänzungsmittel beseitigt werden. Häufig gibt es Kombi-Präparate, die Bierhefe, Vitamin E und Biotin kombinieren.
Spurenelemente/Mineralstoffe
Für gesundes Fell und eine intakte Haut benötigt der Hund ausreichend Zink, Calcium und Kupfer. Diese Spurenelemente tragen zu einem funktionieren Stoffwechsel bei, der bei Hunden sehr empfindlich ist. Ist ein Mangel dieser Stoffe die Ursache für ein glanzloses Haarkleid, kann dem Hund mit der Gabe von speziellem Seealgenmehl in Futter geholfen werden.
Seealgenmehl ist ebenfalls reich an weiteren Vitaminen, sodass es bei zahlreichen Mangelerscheinungen genutzt werden kann. Obacht sollte lediglich auf den enthaltenen Jodgehalt gelegt werden. Ist dieser zu hoch und erhält der Hund diese Dosierung für einen zu langen Zeitraum, können Schilddrüsenschäden die Folge sein. Daher empfiehlt es sich, die Gabe von Seealgenmehl hauptsächlich als Kur anzuwenden.
Zusammengefasst lassen sich diese 7 Tipps für gesundes Fell beim Hund formulieren:
Bilder: © Depositphotos.com / eldadcarin / muro / Lilun_Li / CaptureLight / averyanova / Ryhor
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