Die Inhaltsstoffe von Hundefutter

Die-Inhaltsstoffe-von-HundefutterDas riesige Angebot an Nass-, Trocken- und Feuchtfutter ist für Hundebesitzer, die ihr Haustier bewusst ernähren möchten, oftmals verwirrend und unüberschaubar. Die Formel “Bekannt = Gut” kommt dabei häufig zum Zuge, doch nur das genaue Durchlesen des rückseitigen Etiketts gibt Informationen zur Zusammensetzung des Inhalts.

Die Deklaration / Analyse

Zu den allgemeinen Pflichtangaben gehören Name und Anschrift des Herstellers, das Mindesthaltbarkeitsdatum oder Herstellungsdatum, das Nettogewicht und die Bezeichnung des Futters. Bei Dosenfutter muss auch der Feuchtigkeitsgehalt angegeben werden. Daneben werden in der Deklaration alle Zutaten der anteiligen Menge nach aufgelistet, wobei die größte Komponente an erster Stelle steht. Der Gesetzgeber erlaubt zwei Arten der Auflistung. Bei der geschlossenen Deklaration werden Zutatengruppen zusammengefasst, beispielsweise Mais und Weizen zu Getreide oder Produkte vom Landtier bei Fleisch.
Hier sieht der Käufer wohl den jeweiligen Fleisch- und Pflanzenanteil, doch ohne Nennung der genauen Zusammensetzung bleibt dem Hersteller viel Spielraum zur Verwendung saisonal günstiger Zutaten. Bei der offenen Deklaration wird jeder Bestandteil einzeln aufgelistet, was aus der Sicht des Kunden einen hochwertigen Eindruck erzeugen soll. So werden die pflanzlichen Komponenten durch einzelne Nennung zu sehr geringen Mengen ans hintere Ende der Deklaration gebracht.
Der Fleischanteil, wobei stark wasserhaltiges Frischfleisch als Qualitätsmerkmal noch beworben wird, kommt VOR der Verarbeitung auf die Waage. Im Herstellungsprozess verringert sich jedoch das Ausgangsgewicht durch den Trockenvorgang um rund 65%, sodass beim Endprodukt die Bilanz gar nicht mehr so aussieht. In der Deklaration werden lediglich die Mindest- oder Höchstwerte der einzelnen Futterbestandteile genannt. Eine tatsächlich enthaltene Menge ist aus den Grenzwerten nicht abzulesen. Die Laboranalyse hingegen zeigt zusätzlich die konkreten Werte natürlich vorhandener und später zugesetzter Mineralien, Vitamine oder Aminosäuren. Rohfett und Rohprotein erlauben Rückschlüsse auf die enthaltene Fleischqualität. Analysen findet der Verbraucher vor allem auf Diät- und Heilnahrung.

Nährwertangaben

Vier Roh-Werte müssen mindestens in der Deklaration angegeben werden. Sie zeigen an, wie hoch der prozentuale Anteil im Produkt ist, geben allerdings keine Aussage zum Nährwert. Der Wasseranteil muss nur angegeben werden, wenn er über 10% liegt. Die Verwertbarkeit hochwertigen Futters zeigt sich in kleinen, geruchsarmen Kotmengen, geringer Fütterungsmenge und Ausbleiben von Mangelerscheinungen.
 
Rohprotein
Rohproteine sind tierische und pflanzliche Stickstoffverbindungen. Eiweißquellen, Vitamine, freie Aminosäuren, Alkaloide, Peptide. Der Gehalt sollte zwischen 18 und 24% der Gesamtmenge liegen.
 
Rohfett
Rohfette sind Bestandteile, die in Petroläther löslich sind: tierische und pflanzliche Fette, Öle, Wachse. Der Futteranteil liegt bei 8% bis 13%.
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Rohasche
Rohasche stellt die Versorgung mit Mineralien und Spurenelementen sicher. Der Anteil liegt bei 4 – 7% im optimalen Bereich. Rohasche sind alle anorganischen Substanzen, die nach dem Verbrennen des Futters bei 550° Celsius übrigbleiben (außer Mineralien auch Sand und weitere Verunreinigungen).

Rohfaser
Rohfaser sind unverdauliche pflanzliche Bestandteile. Der Anteil der Ballaststoffe sollte 2 – 4% betragen, um die Darmgesundheit zu gewährleisten. Zu wenig Rohfaser verursacht Verstopfung, ein zu hoher Anteil hingegen passiert den Verdauungstrakt zu schnell, sodass wichtige Nährstoffe nicht aufgenommen werden können.

Fleisch und Aminosäuren

In der Deklaration wird Fleisch als wichtige Proteinquelle und als Lieferant lebenswichtiger Aminosäuren aufgeführt. Die Verdaulichkeit liegt bei hochwertigem, magerem Fleisch bei 98% (außer Schweinefleisch) sowie ausgewogenen Anteilen aller Aminosäuren und einem Eiweißgehalt von 18% in Frischfleisch, bzw. 50% in getrocknetem Zustand. Die wichtigsten Aminosäuren Methionin und Lysin sollten daher in der verbindlichen Analyse stehen. Erscheinen sie in der Zusammensetzung, wurden sie später hinzugefügt, was ein Hinweis auf minderwertige Fleischanteile ist. An der Klassifizierung ersieht man die Substanz, wobei generell der Wortteil …fleisch für die bessere Qualität steht. Bestandteile vom Huhn beispielsweise können in folgenden Varianten enthalten sein:

Hühnerfleischmehl
Hühnerfleischmehl ist reines, dehydriertes Fleisch vom Huhn.

Hühnerfleisch
Hühnerfleisch bezeichnet den Frischfleischanteil vor dem Trocknen. Die getrocknete Fertigmenge verringert sich um 65%.

Huhn

So wird nur die Tiergattung genannt, handelt es sich um für den menschlichen Verzehr ungeeignete Nebenerzeugnisse wie Krallen, Köpfe, Schnäbel, Federn, Sehnen, Knochen, Eingeweide. Liefert viel Protein, aber keinen Nährwert.

Geflügelmehl
Getrocknete Nebenerzeugnisse, Schlachtabfälle.

Geschmacksgebende Komponente
Ein Standard-Alleinfuttermittel enthält die Angabe Fleisch und tierische Nebenprodukte, wovon 4% den geschmacksgebenden Anteil der Gesamtmenge ausmachen, beispielsweise Lamm. Diese 4% beziehen sich allerdings auf 100% Inhalt der Dose. Daneben ist die Zusammensetzung dieser 4% nicht ersichtlich. Es kann sich um Muskelfleisch oder um Schlachtabfälle vom Lamm handeln. Das heißt auch, 96% des Inhalts sind unbekannter Herkunft. Es werden Getreide, Gemüse und Nebenprodukte aller möglichen Tiere verarbeitet, die gerade günstig bezogen werden können. Die Angabe “aus 100% Frischfleisch” bezieht sich ebenso nur auf die 4% Lammfleischanteil, der übrige Inhalt kann beispielsweise Fleischmehl aller Art enthalten. So kann in der Lamm-Dose mehr von Enten, Schweinen, Fisch, Hühnern und Rindern sein, als vom Lamm. Ganze Menü-Reihen einer Marke können demnach identischen Inhalt haben, bis auf 4% Geschmacksrichtung, die auf den Etiketten den Käufern die große Vielfalt vorgaukelt. Fisch und Fleisch im NapfÄndert sich je nach Marktlage die Zusammensetzung, wundert sich der Käufer, warum der Hund plötzlich die gewohnte Marke nicht mehr fressen mag oder schlimmstenfalls aufgrund bestimmter Futtermittelintoleranzen ernstlich erkrankt.

Fisch ist eine weitere populäre Geschmacksrichtung bei Hundefutter und eine wertvolle Alternative zu Fleisch. Ungesättigte Fettsäuren und Vitamin D sind allerdings nur in Frischfisch enthalten, bei Fischmehl ist beides entzogen.


Pflanzliche Anteile / Getreide

Gemüse und Kräuter sind gesund und liefern dem Menschen viele Vitamine und Mineralstoffe, doch der Organismus von Hunden ist auf die Verwertung tierischer Nahrung ausgelegt. Als Energielieferant ist Rohkost daher nicht geeignet, denn die Zellulose der pflanzlichen Zellwände kann der Hund weder mit den Zähnen noch in der Verdauung knacken. Gemüsezugaben sollten daher nur aufgeschlossen (= gekocht) in kleinen Mengen gegeben werden oder bei Fertigfuttern am Ende der Deklaration rangieren. Zuviel pflanzliche Anteile vergrößern den Rohfaser- und Rohascheanteil, was sich ungünstig auf die Verdauung auswirken kann.

Mit Getreide verhält es sich genau wie beim Gemüse, aufgrund der unverdaulichen Zellwände kann der hohe Nährstoffgehalt nur in aufgeschlossenem Zustand verwertet werden. Da domestizierte Hunde viel weniger Protein als ihre wilden Vorfahren benötigen, sorgt der Getreideanteil im Futter für Sättigung und liefert mit Kohlenhydraten schnelle Energie. Besonders wertvoll sind Vollkornprodukte, deren belassene Randschichten reichlich Vitamine, Mineralien und Proteine enthalten.
Schon gewusst?

Auch Hunde können eine Unverträglichkeit gegenüber Getreide entwickeln. Bei Menschen nennt sich dies Glutenunverträglichkeit oder auch Zöliakie. Verträgt ein Hund kein Getreide äußert sich dies häufig durch Blähungen und verändertem Stuhl. Hier hilft auch nur eine lebenslange Diät, in der auf Getreide verzichtet wird. Kohlenhydrat-Lieferanten wie Reis oder Kartoffeln sind eine tolle Alternative!

Kartoffeln erfahren gleichermaßen hohe Akzeptanz bei Hunden und tragen mit wertvollen Nährstoffen zur gesunden Ernährung bei. Bei Bäckereierezeugnissen handelt es sich um Brot oder Nudeln, die fast immer bei Futtermitteln des unteren Preissegments als Füllstoff zugesetzt werden.


Fett / Öl / Milch / Ei

Tierische Fette sind ein unverzichtbarer Bestandteil des Hundefutters. Sie sollten als doppelt so hohe Energieträger wie Proteine und Kohlenhydrate allerdings nur in geringen Mengen vorhanden sein. Man unterscheidet gesättigte Fettsäuren, die der Körper in Depots für Notzeiten anlagert, und ungesättigte Fettsäuren. Besonders hochwertige gesättigte Fettsäuren sind Geflügel- und Lammfett.
Daneben wird Hundefutter pflanzliches Öl zugesetzt, das mit einfach und mehrfach ungesättigten Fettsäuren für den Zellstoffwechsel benötigt wird. Einfach ungesättigte Fettsäuren sind eher unbedeutend für den Hundeorganismus. Wertvoll für Augen, Muskelaufbau, Nerven, Haut und Haarkleid sind die bekannteren mehrfach ungesättigten Omega 3 (Linolensäure) und Omega 6 (Linolsäure) Fettsäuren. Besonders viel Omega 3 enthält Fischöl, Omega 6 kommt in Fleisch vor. Milch ist zwar nährstoffreich, allerdings vertragen Hunde nur eine geringe Menge ( pro Kilogramm Körpergewicht täglich 20 ml), da die enthaltene Laktose nicht verdaut werden kann und zu Durchfall führt. Hüttenkäse, Joghurt oder Trockenmilch bereitet keine Probleme. Gekochte Eier sind gute Eiweißlieferanten. Sie sollten mit der kalziumreichen Schale verfüttert werden. Rohes Eiweiß sollte nicht verfüttert werden, da es Biotin bindet.


Wasser

Trockenfutter enthält ca. 10% Wasser, Dosenfutter entsprechend mehr. Einige Hersteller entwickeln neuerdings erstaunliche Kreativität bei der Deklaration, wobei Wasser, das zum Garen in der geschlossenen Konserve benötigt wird, dem Fleischanteil zugerechnet wird. Beim Öffnen der Dose ist die Flüssigkeit ins Fleisch eingezogen und für den Endverbraucher unsichtbar. Dank diesem Verfahren kommen Fleischanteile von 95% zustande, die dementsprechend teuer verkauft werden. Genau genommen handelt es sich dabei um 60 % Fleisch und 35% Flüssigkeit. Ähnlich unseriös ist eine Deklaration der Inhaltsstoffe ausgenommen Trinkwasser.

Nebenerzeugnisse

Ein Schlachttier besteht aus “Fleisch” für die Lebensmittelproduktion und “Nebenerzeugnissen”, die nicht für den menschlichen Verzehr geeignet sind.

Darunter fallen Hörner, Hufe, Wolle, Eingeweide, Knochen, Häute, Blut und Federn von warmblütigen Landtieren. Besonders in Tiermehl, das Trockenprodukt aus der Tierkörperverwertung, können Substanzen aller Art verarbeitet werden, daher wird ein Hundefutter ohne eindeutige Aufschlüsselung der tierischen Nebenerzeugnisse als minderwertig eingestuft. Daneben findet man pflanzliche Nebenprodukte: Rübenschnitzel, Melasse oder Erdnussschalen. Futtersorten großer Lebensmittelkonzerne weisen meist eine ganze Reihe von Nebenerzeugnissen auf, die bei der Produktion abfallen und in eigenen Tierfutterprodukten gewinnbringend verwertet werden.

Eine gute Übersicht über Futterhersteller, die auf tierische Nebenerzeugnisse verzichten bietet die Seite Hundefutter Tests. Dort kann man sich auch die Deklaration auf der Verpackung vor dem Kauf ansehen.


Zusatzstoffe

Beigemischte künstliche Substanzen müssen nur deklariert werden, wenn der Hersteller des Futters diese selbst hinzufügt. Schädliche Substanzen, die bereits bei der Anlieferung im Fleisch oder im Fleischmehl eingelagert sind, werden nicht genannt. Dabei handelt es sich größtenteils um Antibiotika, das den Schlachttieren während der Aufzucht gegeben wird und in den Futtermitteln enthaltenen Pestizide. Für die Entstehung vieler Allergien oder Krebserkrankungen sind (für den Käufer nicht ersichtliche) Zusatzstoffe verantwortlich – hochwertige Futter verzichten auf deren Verwendung. Hefeextrakt hört sich harmlos an, doch dahinter versteckt sich der Geschmacksverstärker Glutamat.

Die Angaben zu folgenden Substanzen sind gesetzlich vorgeschrieben:
Aromastoffe und Appetitanreger
Konservierungsstoffe
Antioxidanten
Farbstoffe, Verdickungs- und Geliermittel
Säureemulgatoren, Emulgatoren
Vitamine, Spurenelemente
EWG-Zusatzstoffe, die aus dem Buchstaben E und einer Kennziffer bestehen

Zusammenfassung

Etwas mehr Geld in die Ernährung zu investieren, trifft also auch auf die Ernährung des Hundes zu. Nicht jeder hat die Möglichkeiten oder Kenntnisse seinen Hund zu BARFen. Der größte Teil des Hundefutters, ob trocken oder feucht, welches in Deutschland erhältlich ist, zeugt von ordentlicher Qualität, womit Ihr Hund gut versorgt sein wird. Lesen Sie die Zutatenlisten aufmerksam durch und wählen Sie das Futter, dessen Zusammensetzung Sie überzeugt und bei dem der Preis für ihren Geldbeutel vertretbar ist.

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