Hundehalsband gegen Zecken – Was taugt es?

Hundehalsband gegen ZeckenDer Zeckenschutz beim Hund ist jedes Jahr ein vieldiskutiertes Thema. Ob Halsbänder, Spot-On-Präparate, ätherische Öle oder Shampoo: Alle Mittel versprechen einen effektiven und langfristigen Schutz gegen Zecken, Flöhe und andere Parasiten. Jedoch ist nicht jedes Produkt gleichwertig zu empfehlen. Welches Produkt man nimmt, hängt stark von dem Lebensstil, dem Hund und dem Wohnsitz ab. Wir besprechen alle Aspekte, die man zu einem Hundehalsband gegen Zecken wissen muss.

Warum gegen Zecken schützen?

Zecken übertragen Krankheiten. Dies ist ein Fakt und natürlich möchte man seinen Vierbeiner vor den Krankheiten schützen. Borreliose oder FSME sind keine Erkrankungen, die man mal eben so wieder loswird. Deshalb sollte man alles dafür tun, dass der Hund diese Erkrankungen gar nicht erst bekommt, indem man ihn effektiv gegen Zecken und auch andere Parasiten schützt. Dabei hängt ein effektiver Schutz vor Zecken bei Hunden von vielen Faktoren ab. Und jeder Hundehalter hat seine ganz eigene Meinung dazu. Das liegt an einer Kombination von verschiedenen Umständen:
    • Der Wohnort

In manchen Bundesländern finden sich mehr Zecken als in anderen. Dies liegt auch wieder an den vorherrschenden Temperaturen und ob die Zecken guten Lebensraum finden können.

    • Die Gassi-Routine

Wird der Hund häufig in stark bewachsenen Gebieten ausgeführt, wie beispielsweise im Wald, steigt die Wahrscheinlichkeit, dass sich Zecken im Hundefell verirren. Kommt der Hund dagegen weniger mit hohem Gras in Kontakt, treibt sich nicht im Unterholz herum, weil er hauptsächlich in Wohnstraßen ausgeführt wird, wird er auch nicht so viele Zecken vom Gassi-Gang mitbringen.

    • Anfälligkeit von Hund zu Hund verschieden

Dies ist der wichtigste Punkt, den viele leider immer wieder vergessen. Hunde sind unterschiedlich „interessant“ für Zecken. Dies hat mit dem individuellen Körpergeruch zu tun. Als Mensch kennt man dies, wenn es um Mücken geht. Manche Menschen werden nie gestochen, andere wiederum nehmen jeden Mückenstich mit, den sie kriegen können. Auch hier liegt es an dem Individualgeruch.
Intensives Absuchen ist tatsächlich sehr effektiv, aber bei langhaarigen Hunden, am besten noch mit dunklem Fell, kaum machbar. Als Hundehalter wird man schnell merken, ob der Hund für Zecken besonders interessant ist oder nicht. Je häufiger der Hund befallen wird, desto höher ist natürlich das Risiko, dass sich eine Zecke auch festbeißt und womöglich Krankheitserreger überträgt. Und genau hier benötigt man einen zuverlässigen Parasitenschutz.

Wirkungsweise vom Hundehalsband gegen Zecken

Das Hundehalsband gegen Zecken gibt es in verschiedenen Größen zu kaufen. Je nachdem, ob man S, M, L oder XL als Größe wählt, ist das Halsband breiter und hat auch entsprechend mehr Wirkstoff, denn ein Bernhardiner braucht natürlich mehr Wirkstoff als ein Chihuahua. Doch wie wirkt das Hundehalsband gegen Zecken?
Zeckenhalsbänder enthalten Insektizide. Dies sind Nervengifte, die im besten Fall repellierend wirken, also abschreckend. Die Parasiten verirren sich gar nicht erst auf den Vierbeiner, was jedoch nicht zu 100% garantiert werden kann.

Sollte dies trotzdem passieren und der Parasit den Hund beißen, gelangt das Nervengift über die Haut des Hundes in den Parasiten, lähmt und tötet ihn nach einer gewissen Zeit. Die Insektizide werden nach und nach an den Hund abgegeben und gelangen in seine Haut. Mit der Zeit breiten sich die Wirkstoffe dann über die gesamte Haut des Hundes aus. Konkret bedeutet dies, dass natürlich auch der Hund dauerhaft unter dem Einfluss von Insektiziden steht. Zwar ist die Dosierung so gering, dass man keine Reaktionen beobachten kann, jedoch gibt es auch empfindliche Hunde, die auf die Insektizide teils mit heftigen Nebenwirkungen reagieren: man muss mit Hautreizungen über Magen-Darm-Probleme bis zu neurologischen Aussetzern rechnen. Dennoch sei gesagt: Die Nebenwirkungen treten äußerst selten auf. Trotzdem hat man auch als Hundehalter dauerhaften Kontakt mit den Insektiziden, da sich diese konzentriert auf dem Hundehalsband gegen Zecken befinden. Streichelt man den Hund, schmust mit ihm, bekommt man auch immer eine kleine Dosis der Insektizide ab.

Allgemein soll dies kein Problem darstellen, für Erwachsene gleichermaßen wie für Kinder, dennoch empfehlen die meisten Tierärzte keine Hundehalsbänder gegen Zecken, wenn Kinder im Haushalt leben. Außerdem müssen die meisten Zeckenhalsbänder vor dem Baden abgenommen werden, da die Insektizide wassergefährdend sind.

P R O C O N T R A
Einfache Anwendung Mensch hast dauerhaft Kontakt mit den Insektiziden
Bis zu 6 Monate einsetzbar Besonders für Haushalte mit Kindern nicht zu empfehlen
Wirkstoffe sind wassergefährdend
Nebenwirkungen möglich

Alternative zum Hundehalsband gegen Zecken

Wenn man nicht zu einem Hundehalsband gegen Zecken greifen möchte, bietet der Handel eine Reihe von Alternativen an. Die populärste, ebenfalls chemische Alternative sind Spot-On-Präparate. Auch Spot-On-Präparate enthalten Insektizide, die ganz ähnlich wirken, wie ein Zeckenhalsband. Hier wird einmal die komplette Lösung auf den Hund aufgeträufelt. Je nach Größe des Hundes zwischen den Schulterblättern bzw. zusätzlich noch am Rutenansatz. Wichtig ist hierbei zu beachten, dass die Lösung direkt auf die Haut aufgetragen wird. Sollte man selbst Kontakt mit dem Spot-On bekommen, empfiehlt es sich, hinterher direkt die Hände gründlich zu waschen. Mindestens 24 Stunden nach dem Auftragen sollte der Hund wenig bis gar nicht gestreichelt werden, damit der Wirkstoff sich über die Haut auf den ganzen Hund verteilen kann und nicht an den eigenen Händen landet. Dieses Streichel-Verbot lässt sich sicher auch in Haushalten mit Kindern nur schwer durchsetzen. Außerdem reagieren manche Hunde mit etwas geröteter Haut an der Auftragestelle.

Dennoch: Ist das Spot-On erfolgreich auf dem Hund platziert und eingezogen, hat man seine Pflicht getan. Die Hersteller geben an, dass das Präparat nur alle drei Monate neu aufgetragen werden muss. Das Streicheln und Kuscheln ist dann auch kein Problem mehr, da die Insektizide in der Haut des Hundes sind und nicht, wie beim Zeckenhalsband, weiterhin an den Hund abgegeben werden. Man hat selbst also maximal beim Auftragen und die 24 Stunden, die man abwarten muss, die „Gefahr“ selbst etwas von den Insektiziden abzubekommen. Allerdings haben die meisten Spot-On-Präparate keine repellierende Wirkung, deshalb kann es durchaus passieren, dass sich Parasiten auf den Hund verirren. Was die Hersteller beschreiben ist, dass die Parasiten bei Kontakt mit der Hundehaut schnell gelähmt werden und sterben. So soll den Herstellern nach ein Biss möglichst verhindert werden. Aufpassen muss man, wenn der Hund gern baden geht. Zu häufiges und intensives Baden soll den Schutz maßgeblich beeinträchtigen.

P R O C O N T R A
Einfache Anwendung Mind. 24h Streichel-Verbot
Nur alle 3 Monate einzusetzen Kann bei zu viel Baden “abgewaschen” werden
Nach dem Einziehen kaum Abgabe der Insektizide an den Menschen Hautreaktionen an Auftragestelle möglich
Häufigere Anwendung nötig

Geht es auch ohne Chemie?

Die Stimmen nach einem chemie-freien Schutz vor Zecken werden immer lauter. Dass Bernsteinketten eher ein modisches Accessoire als ein vernünftiger Zeckenschutz sind, sollte inzwischen bekannt sein. Aber es gibt auch andere chemiefreie Alternativen.
Zunächst einmal werden Nahrungsergänzungsmittel angeboten. Knoblauch und Kokosöl sind hier die Spitzenreiter der natürlichen Inhaltsstoffe. Häufig findet man sie gemeinsam mit Bierhefe in Nahrungsergänzungsmitteln, die in der Sommer Saison eingesetzt werden. Die Bierhefe soll nach Angabe der Hersteller dafür sorgen, dass die Hundehaut intakt ist. Viele Nutzer erwarten von Kokosöl und Knoblauch, dass es den Körpergeruch des Hundes verändert.

P R O C O N T R A
Einfache Anwendung Tägliche Fütterung
Natürliche Inhaltstoffe

Unsere Empfehlung

Wir empfehlen, dass man mehrere Maßnahmen kombiniert. Je anfälliger der Hund für den Befall von Zecken ist, desto akribischer sollte der Halter sein. Dazu gehört das Absuchen auf Zecken nach jedem Spaziergang, aber auch die Nutzung von geeigneten Vorsorgemaßnahmen.

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