Der Hund ist extrem hungrig – was steckt dahinter?

Wieso hat ein Hund dauernd HungerVerweigert ein Hund sein Futter, ist jedem schnell klar, da stimmt etwas nicht. Doch Hundebesitzer sollten ebenso aufmerksam werden, wenn der Hausgenosse plötzlich viel mehr Appetit als sonst an den Tag legt. Können heimliche Mitesser, wie die Nachbarskatze, die sich hereingeschlichten hat, ausgeschlossen werden, liegt die mögliche Ursache übermäßigen Hungers in einer Erkrankung. Die moderne Veterinärmedizin kann betroffenen Hunden glücklicherweise in vielen Fällen helfen.

Diabetes

Diabetes mellitus ist eine Krankheit, die beim Hund einen schwerwiegenden Insulinmangel (Typ I) oder eine falsche Reaktion der Zellen auf die körpereigene Insulinproduktion (Typ II). Beide Krankheitsbilder hindern die Muskeln und Organe des Hundes an der Umwandlung von Glukose in Energie. Diese Fehlfunktionen führen zur übermäßigen Anreicherung des Blutes mit Glukose (Hyperglykämie). Gesteigerter Appetit und großer Durst gehören zu den häufigsten Anzeichen für Diabetes bei Hunden.

Chronisch-entzündliche Darmprobleme

Wenn der Hund ständig hungrig ist, kann möglicherweise eine unerkannte Magen- oder Darmerkrankung (CED; engl: inflammatory bowel disease, IBD ) vorliegen. Die aufgenommene Nahrung kann nicht richtig verwertet werden. Dies führt oft zu Gewichtsverlust und wiederum gesteigertem Appetit. Hunde jeden Alters können an CED erkranken, häufiger tritt es bei mittlerem oder höherem Alter auf. Ebenso sind bestimmte Hunderassen anfälliger, dazu gehören unter anderem Irish Setter, Basenjis und Französische Bulldoggen.

Krebserkrankungen

Mehrere Krebserkrankungen im Magen-Darm-Trakt des Hundes gehen mit der Bildung von Tumoren einher. Erhöhter Appetit ist ein typisches Symptom, da die Nährstoffe im Futter durch die Störungen im Verdauungstrakt nicht genutzt werden können. Entweder spaltet der Magen oder die Leber mit den Gallenwegen die Nahrung nicht mehr mit Verdauungssäften (Enzymen) auf oder die Aufnahme bereits vorverdauter Futterbestandteile durch die Darmwand in die Blut- und Lymphbahnen ist stark vermindert.

Empfehlung
Extremer Hunger kann auch durch einen Futterwechsel bekämpft werden. Bei der Fütterung von Nassfutter setzt nämlich das Sättigungsgefühl schneller ein, der Hund ist also direkt nach dem Fressen satt und zufrieden.
 
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Übermäßiger Hunger kommt ebenso bei Überempfindlichkeitserkrankungen und Infektionen vor. Gleichzeitig werden genannte Krebsarten oft begleitet von Blutarmut, übel riechendem Kot, Muskelschwäche, Gewichtsabnahme sowie Schleimhaut- und Hautveränderungen. Die ausreichende Versorgung mit Vitaminen, Folsäure und Mineralstoffen ist nicht mehr gewährleistet.

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Hyperthyreose

ThyroxineHyperthyreose wird verursacht durch die Überproduktion des Schilddrüsenhormons Thyroxin. Diese Hormone kurbeln die chemischen Prozesse in den Zellen des Körpers an. Der übermäßig angestiegene Hormonspiegel bei der Hyperthyreose lässt den Organismus auf Hochtouren laufen, was zu erhöhtem Stoffwechsel und gesteigertem Appetit führt. Bei Hunden tritt diese Erkrankung allerdings nur selten auf.

Hohes Lebensalter

Wenn der Hund alt wird, können sich Verhaltensstörungen oder körperliche Probleme einstellen. Als Folge der genannten Erkrankungen beobachtet man oft eine deutliche Appetitzunahme.

Wie kann man dem hungrigen Hund helfen?

Es ist wichtig, bei einer plötzlichen Änderung des Fressverhaltens den Tierarzt aufzusuchen. Eine Diagnose bringt die Ursache ans Licht und der Gesundheitszustand kann mit richtiger Behandlung oftmals gebessert werden. Vielleicht ist auch eine Umstellung der Ernährung erforderlich. Die Verordnung von Spezialfutter oder einer therapeutischen Diät bringt auf Dauer Erfolg, daneben ist Überwachung der Kalorienaufnahme sinnvoll. Wenn es um eine Hündin mit Riesenappetit geht, kann es auch eine freudige Überraschung geben: Es kündigt sich Nachwuchs an!

 

Bild: © Depositphotos.com / Chalabala / Zerbor