Dem Hund das Bellen im Garten abgewöhnen

Bellen im Garten abgewöhnenFast jeder Hundehalter, der einen Garten besitzt, kennt das Problem: Egal wer an dem Garten vorbeigeht, der Hund rennt zum Zaun und bellt wie verrückt. Keine Ermahnung oder Strafe scheint zu funktionieren und das Verhalten verschlimmert sich immer weiter. Irgendwann wird der Kampf gegen dieses Fehlverhalten aufgegeben und akzeptiert, dass der Hund sein Revier durch Bellen verteidigt. Doch wieso zeigt der Hund dieses Verhalten überhaupt und warum wird es immer schlimmer?

Territorial-Verhalten als Problemverhalten

Bellen im Garten oder am Gartenzaun, wenn Passanten mit oder ohne Hund vorübergehen, gehört zum Territorial-Verhalten. Jeder Hund hat ein Konzept und eine Vorstellung des eigenen Territoriums. Doch nicht jeder Hund verteidigt dieses derart vehement vor „Eindringlingen“. Hier haben Hunde unterschiedliche Toleranzen: Manchen Hunden ist das eigene Territorium sehr wichtig, weshalb sie es auch mitunter lautstark verteidigen.

Andere Hunde wissen zwar, dass dies ihr Zuhause ist und dort nicht einfach jeder hineingehen darf, allerdings verbrauchen sie eher selten Energie, um andauernd Fremden die Grenzen des Territoriums vermitteln zu müssen. Auch in Bezug auf die Hunderasse gibt es hier große Unterschiede. Hunderassen wie beispielsweise der Havaneser, Dobermann oder die Bordeaux-Dogge wurden ursprünglich dafür gezüchtet, als Wachhunde zu arbeiten. Diese Hunderassen zeigen daher heute noch mehr Territorial-Verhalten als andere Rassen.
Zu der Veranlagung des Hundes, Territorial-Verhalten zu zeigen, kommt der Umstand, dass Hunde in der heutigen Zeit eng beieinander wohnen. Gerade in Wohnsiedlungen grenzen die Gärten aneinander. Hinzu kommt, dass Hunde meist ein größeres Revier, jenseits der Grundstücksgrenzen für sich beanspruchen. Dies ist ganz natürlich, da Hunde als Rudeltiere nun mal das Revier, in dem das Rudel wohnt, dementsprechend weiträumig „abstecken“. So befinden sich die Hunde allerdings nahezu dauerhaft in einer Konfliktsituation ihrer Reviere, da die engen Wohnsituationen der heutigen Zeit mit Überschneidungen der Reviere einhergehen. Dadurch entstehen häufig auch Probleme in der Nachbarschaft, da die Hunde angespannt sind, weil ihr Revier immer wieder betreten wird.
Wie stark auf die „Eindringlinge“ reagiert wird, ist, wie bereits angesprochen, abhängig von der Persönlichkeit und Rasse des Hundes. Dennoch kann auch einem Hund, bei dem das Territorial-Verhalten durch eine entsprechende erbliche Veranlagung mit „in die Wiege gelegt“ wurde, gezeigt werden, dass dieses Verhalten nicht zielführend und sinnvoll ist. Bevor man jedoch gegen dieses Verhalten trainieren kann, muss man verstehen, wie dieses übersteigerte Territorial-Verhalten überhaupt funktioniert.

Wie entsteht territoriales Verhalten?

Territoriales Verhalten ist erst einmal normales Hundeverhalten, was sich eigentlich nicht in der Form zeigt, wie man es häufig im Alltag beobachten kann. Wenn ein Hund sein Territorium verteidigt, zeigt er dies erst einmal mit defensiven Drohgebärden. Der Hund verfolgt also noch keine Angriffsabsicht, er bellt nicht oder verfolgt den „Eindringling“. Defensive Drohgebärden äußern sich durch eine geduckte Körperhaltung, angelegte Ohren und leichtem Zähnefletschen. Der Hund möchte damit mitteilen, dass er es nicht so gut findet, dass sich jemand dem Territorium nähert und er sich damit unwohl fühlt. Er möchte also sagen: „Komm bitte nicht näher, das gefällt mir nicht, dass du mein Territorium betrittst“.
Da im Normalfall die Passanten trotz dessen weiter gehen und sich dem Gartenzaun beispielsweise weiter nähern, verändert der Hund seine Strategie. Er wechselt vom zurückhaltenden Drohen in das aktive Drohen. Dies ist durch eine aufrechte und angespannte Körperhaltung, aufgestellten Ohren, weitem Zähnefletschen und oftmals auch Lautäußerungen wie Bellen zu beobachten. Der Hund droht dem „Eindringling“ nun aktiv, sollte sich dieser nicht aus dem Revier entfernen, kann es ernst werden. So werden die Passanten meist bis zum Ende des Gartenzauns verfolgt, oftmals wird auch noch hinterher gebellt, bis sie außer Sichtweite sind.
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Das Ergebnis dieses Verhaltens ist fatal: Der Hund lernt, dass sich dieses aktive Drohen mit Bellen lohnt, dass er so die „Eindringlinge“ verscheuchen kann. Nur ein paar Wiederholungen sind notwendig, bis sich diese Verknüpfung beim Hund gefestigt hat und er dieses Verhalten künftig immer zeigen wird.Mit jedem vorübergehenden Passanten, den der Hund mit seinem Verhalten in seinen Augen in die Flucht schlägt, verstärkt sich das Verhalten – es ist also selbstbelohnend.
Aus diesem Grund funktionieren auch keine Ermahnungen und Strafen, da der Hund der Überzeugung ist, das Richtige zu tun. Außerdem fühlt es sich für ihn jedes Mal gut an, wenn er das Territorium erfolgreich verteidigen konnte. Strafen erzeugen nur zusätzlichen Druck in dieser sowieso schon angespannten Situation, sodass sich das Verhalten eher verschlimmert als bessert. Daher muss man sich für das Training, um dem Hund das Territorial-Verhalten und Bellen im Garten abzugewöhnen, alternative Vorgehensweisen überlegen, die den Hund nicht unbewusst immer weiter in seinem Handeln bestärken.

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3 Trainingsvorschläge, um dem Hund das Bellen im Garten abzugewöhnen

Da Territorial-Verhalten sehr individuell ist, gestaltet sich auch das Training gegen dieses Verhalten sehr individuell. Die örtlichen Gegebenheiten sind ebenso zu berücksichtigen wie Vorerfahrungen des Hundes. Dennoch gibt es drei Strategien, die bei den meisten Hunden funktionieren.

    1. Konfrontation
    Für dieses Training benötigt man Passanten, mit und ohne Hund, die für das Training „mitspielen. Vielleicht gibt es Personen, die regelmäßig am Gartenzaun vorübergehen. Diese spricht man einfach mal an und fragt, ob sie beim nächsten Mal einmal beim Training mithelfen. Die Idee der Konfrontationsmöglichkeit ist die, dass der Hund durch sein Verhalten die Passanten nicht in die Flucht schlagen kann. Dafür sollen die Passanten, sobald der Hund aus sich herausgeht, einfach vor dem Gartenzaun stehen bleiben. Sie müssen den Hund nicht ansehen oder ansprechen, sondern sollen einfach nur stehen bleiben. Je nachdem wie stark das Territorial-Verhalten ausgeprägt ist, wird sich der Hund sehr aufregen, doch mit der Zeit merken, dass sein Verhalten nun nicht mehr zum gewünschten Ziel führt. Natürlich muss der Hundehalter auch dabei sein, um den Hund im richtigen Moment, wenn sich dieser vom Gartenzaun und dem Passanten löst und vielleicht sogar beginnt, etwas anderes zu tun, zu loben und damit das nicht-aggressive Verhalten verstärkt. Nun kann der Passant weitergehen. Sollte der Hund erneut territoriales Verhalten zeigen, beginnt das Spiel von vorn. Es wird so lange wiederholt, bis die Person an dem Zaun vorübergegangen ist und der Hund dabei ruhig bleiben konnte. Solange man sich im Training befindet, sollte man den Hund nun nicht mehr unbeaufsichtigt in den Garten lassen, damit man die Situation immer kontrollieren kann. Nur, wenn man sich mit einem Passanten zum Training „verabredet“ oder in der Situation es hinbekommt, dass dieser kooperiert und stehen bleibt, darf der Hund auch in den Garten, sodass man das Training fortführen kann. Dadurch, dass das territoriale Verhalten selbstbelohnend ist, reicht womöglich nur eine Situation aus, in der der Hund den Passanten wieder „in die Flucht schlagen“ konnte und der bisherige Trainingsfortschritt wird dramatisch gemindert.
    2. Alternatives Verhalten
    Dieser Trainingsansatz arbeitet damit, dass der Hund seine Aufmerksamkeit etwas Anderem zuwenden soll, anstatt sich am Gartenzaun über vorbeigehende Passanten aufzuregen. Man beginnt das Training, indem man mit dem Hund gemeinsam in den Garten geht. Der Hund wird immer beaufsichtigt, damit man im richtigen Moment eingreifen kann. Sobald man sieht, dass jemand am Gartenzaun entlanggehen wird, spricht man den Hund an und lenkt ihn ab. Dazu kann man ein besonders geliebtes Spielzeug rausholen oder den Hund ein paar Tricks oder auch Gehorsamkeitsübungen durchführen lassen. Egal, was man für eine Ablenkung wählt, der Hund soll seine Aufmerksamkeit auf die Übung oder das Spiel legen und nicht auf die vorübergehende Person. Auch wenn der Hund bereits am Zaun ist und bellt, sollte man versuchen, ihn zu sich zu rufen / zu holen und mit ihm dann etwas anderes zu machen. Mit der Zeit wird der Hund lernen, dass Herrchen oder Frauchen immer, wenn jemand am Zaun vorbeigeht, mit ihm spielt oder ihm etwas beibringt. Darüber freuen sich die Hunde, weil sie grundsätzlich gern mit uns Menschen zusammenarbeiten und werden bald ihre Aufmerksamkeit nur noch darauf legen anstatt auf die vorübergehenden Passanten.
    3. Bedeutungslosigkeit erlernen
    Dieser Trainingsansatz wird das Ergebnis haben, dass dem Hund vorübergehende Passanten egal sein werden. Auch der Gartenzaun an sich als sichtbare Grundstücksgrenze wird dem Hund nicht mehr wichtig sein. Wichtig ist hierbei, kleinschrittig vorzugehen, da der Hund während des Trainings das territoriale Verhalten niemals zeigen sollte. Zur Vorbereitung sollte man also den Hund beobachten und versuchen, Muster im Verhalten zu erkennen. So weiß man für später, bis zu welcher Grenze der Hund noch kein Verhalten zeigt. Da das Territorial-Verhalten stark ortsabhängig ist, könnte man vorübergehend mit Steckzäunen oder Ähnlichem die Gartengrenze verschieben. Oder aber man nutzt einen Erdspieß, an den der Hund angeleint wird, sodass man regulieren kann, wie weit der Hund an den Gartenzaun herandarf. Wenn nun Passanten vorübergehen, erhält der Hund eine Bestätigung, zum Beispiel Leckerlis, wenn er das territoriale Verhalten nicht zeigt. Zeigt er das Verhalten dennoch, muss die Distanz zum Gartenzaun verringert werden. So kann man sich langsam und stückweise an die tatsächliche Grundstücksgrenze wieder herantasten. Am Ende wird der Hund auch am Gartenzaun kein territoriales Verhalten mehr zeigen, weil er die Bedeutungslosigkeit von vorübergehenden Passanten erlernt hat.
Die Trainingsansätze sind Vorschläge für ein Hundetraining gegen das Bellen im Garten / am Gartenzaun. Die individuellen Gegebenheiten vor Ort sowie Vorerfahrungen des Hundes sind beim Training zu berücksichtigen. Der Artikel stellt daher keine Verhaltensberatung dar.

Bild: © Depositphotos.com / lightpoet