Die Leine in der Hundeerziehung

Die Leine in der HundeerziehungDie Hundeleine wird im Alltag hauptsächlich dafür genutzt, um den Hund unter Kontrolle zu halten. Denn die meisten Hundehalter benötigen diese physische Verbindung zu ihrem Hund, um sich sicher zu fühlen. So haben sie zu jedem Zeitpunkt absolute Kontrolle.
Dass dies jedoch meist zu Verhaltensproblemen führen kann und die Hundeleine viel mehr als nur eine zwei Meter lange Verbindung zwischen Hund und Herrchen darstellt, wissen die wenigsten. Die Hundeleine ist nämlich insbesondere eines: Ein Kommunikationsmittel. Außerdem zeigt sich, dass ihr Einsatz im Hundetraining über die reine Leinenführigkeit hinausgehen kann.

Den Hund an die Leine gewöhnen

Den Hund an die Leine zu gewöhnen, ist meist die erste große Aufgabe, vor der Besitzer eines erst kürzlich adoptierten Welpen stehen. Denn die meisten von uns leben in einem Umfeld, in dem ein Hund nicht dauerhaft ohne Leine geführt werden kann.

Sei es, weil örtliche Anleinpflichten gelten, eine viel befahrene Straße in unmittelbarer Reichweite ist, oder man den Hund beispielsweise mit in ein Einkaufszentrum nehmen will, wo die Hausordnung das Führen an der Leine vorschreibt. Auch wenn ein Hund nicht zu jeder Zeit und immerzu mit Leine unterwegs sein sollte, muss er die Leine akzeptieren und auch angeleint ruhig und entspannt bleiben. Dies setzt regelmäßiges Leinentraining voraus.

4 Schritte, um den Hund an die Leine zu gewöhnen

Einen Welpen an die Leine zu gewöhnen, ist relativ einfach, auch wenn die Gewöhnung meist etwas länger dauert. Denn Welpen finden eine Hundeleine äußerst spannend und als Spielobjekt hervorragend geeignet. Zum Leinentraining geeignet sind Hundeleinen aus Leder oder Nylon. Flexileinen hingegen sind hier die falsche Wahl.

1. Die Leine kennenlernen

    Zunächst einmal sollte der Welpe die Leine als Gegenstand kennenlernen. Je nach Temperament gehen Welpen neuen Objekten aufgeschlossener oder zurückhaltender entgegen. In den ersten Stunden mit seinem neuen Familienmitglied wird man sicher schon herausgefunden haben, zu welcher Sorte der eigene Welpe gehört. Während einer gemeinsamen Entdeckungstour in den eigenen vier Wänden kann man ganz beiläufig die Leine „entdecken“. So verknüpft der Welpe den Gegenstand „Leine“ direkt mit einer ihm angenehmen Situation.

2. Beiläufig an- und ableinen

    • Nachdem man die Leine gemeinsam entdeckt und inspiziert hat, kann man beginnen, den Welpen ganz beiläufig an- und abzuleinen.

 

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    So gewöhnt er sich schnell daran, dass man diesen neuen Gegenstand am Halsband befestigt, dabei aber nichts Schlimmes oder Unangenehmes passiert. Immerhin bedeutet das Anleinen des Hundes beim Gassigehen eine Einschränkung seiner Freiheit, was manche Hunde anfangs nicht sonderlich schön finden. Häufig sieht man auch verzweifelte Welpenbesitzer, deren Hund dauernd in die Leine beißt. Daher sollte hier das Training ruhig und ohne jeglichen Druck ablaufen.

    3. In die Leine beißen ist tabu

      Grundsätzlich ist das Beißen in die Leine verboten. Jeder Beiß-Versuch des Welpen sollte man unbedingt im Keim ersticken, ansonsten wird er dieses Verhalten auch später beim Gassigehen zeigen. Und nichts ist nerviger als ein Welpe, der die ganze Zeit an der Leine hängt, sie aus reiner Freude und Spieltrieb schleudern und zerfetzen möchte. Die Leine ist kein Spielzeug!

    4. Der erste Spaziergang mit Leine

      • Nachdem der Hund die Leine kennengelernt und akzeptiert hat, kann man den ersten Gassigang mit Leine unternehmen. Hier wird es sicherlich vorkommen, dass der Welpe sich komplett in die Leine wirft und zieht. Immerhin kennt er das Angeleint Sein noch nicht und weiß nicht, wie sehr anhaltendes Ziehen an der Leine nerven kann. Auch hier sollte man ruhig und besonnen vorgehen und den Welpen nicht als aller erstes ausschimpfen. Ist der Zug auf der Leine zu stark, bleibt man erst einmal stehen – es geht nicht weiter. Orientiert sich der Welpe nun zurück zum Menschen, kann man ihn loben und den Spaziergang wiederaufnehmen.

     

      Je nach Temperament des Welpen reicht dies schon aus, dass er nicht dauerhaft an der Leine zieht. Gehört der eigene Welpe zur störrischen Sorte, kann man sich die Aufmerksamkeit des Hundes auch mit einem Richtungswechsel zurückholen. Sobald der Zug auf die Leine zu hoch ist, macht man auf dem Absatz kehrt und geht in die entgegengesetzte Richtung weiter. Die meisten Hunde sind jetzt sehr verdattert und konzentrieren sich wieder auf Herrchen oder Frauchen, um zu sehen, was als nächstes passiert – und vergessen dabei völlig das Ziehen an der Leine.

    Hintergrundwissen: Kommunikationsmittel Leine

    Die Leine ist nicht nur ein Instrument, um den Hund nahe bei sich und unter Kontrolle zu halten. Vielmehr ist die Leine auch ein Kommunikationsmittel im Hundetraining. So kann man mit der Leine falsches Verhalten korrigieren, aber auch unbewusst falsches Verhalten verstärken. So wirkt sich ewiges Ziehen und Zerren an der Leine auch immer auch die Kommunikation zwischen Hund und Herrchen aus – und zwar meist negativ.

    Ein Beispiel: Frank und sein Hund Guido gehen spazieren. Frank weiß, dass Guido bei anderen Hunden schnell mal zickig ist. Daher hat er sich angewöhnt, sobald ein anderer Hund in der Nähe ist, Guido ganz kurz an der Leine zu führen. So gehen die beiden nun ihre Runde, bis jetzt ist die Leine locker, hängt leicht durch – so wie es auf einem entspannten Spaziergang auch sein sollte.
    Plötzlich kommt ein anderer Hund um die Ecke. Frank greift sofort in die Leine und zieht Guido damit ruckartig zurück. So möchte Frank verhindern, dass die Hunde in Kontakt treten, weil er die Befürchtung hat, dass sich sein Hund von der schlechten Seite zeigt und es Probleme geben könnte. Mit großer Wahrscheinlichkeit wird dies auch passieren, aber nicht, weil Guido einfach bösartig ist, sondern, weil Frank unbewusst durch den Ruck und das Zerren an der Leine, was für Guido einfach sehr unangenehm ist, der Begegnung mit dem anderen Hund eine sehr hohe Bedeutung beimisst und sich bei Guido ein ungutes Gefühl breitmacht.

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    Noch bevor Guido also den anderen Hund in Ruhe kennenlernen kann, hat Frank bereits unbewusst signalisiert: Pass auf! – Natürlich wird die Begegnung nun nicht mehr entspannt ablaufen können. Und für Frank wird sich nur wieder seine Vermutung bestätigen, dass Guido einfach ein Problem mit anderen Hunden hat. Wobei Frank selbst das Problem ist.

    An diesem kleinen Beispiel wurde vielleicht etwas klarer, wie über die Hundeleine kommuniziert werden kann. Viele Probleme oder auch Verhaltensauffälligkeiten sind auf solche Kommunikationsfehler zurückzuführen.


    Den Hund ohne Leine führen

    Nun hat man seinen Welpen über mehrere Wochen mühselig an die Leine gewöhnt und jetzt soll man ihn wieder ohne Leine führen? – Warum hat man sich die ganze Arbeit dann überhaupt gemacht? Für den Alltag, insbesondere in Städten, ist es nun einmal wichtig, dass ein Hund das Führen an der Leine kennt und akzeptiert. Es gibt immer Situationen oder auch Orte, an denen der Hund angeleint werden muss. Jedoch sollte kein psychisch gesunder Hund sein Leben lang an der Leine geführt werden. Das ist nicht artgerecht. Jedoch ist es mit dem einfachen Entfernen der Leine nicht getan, denn auch ohne die unmittelbare physische Verbindung zwischen Hund und Herrchen, die die Leine gewährleistete, soll und muss der Hund genauso gut ohne Leine geführt werden können.

    Den Schritt zu wagen und die Leine zu entfernen, ist für viele Hundehalter eine nervenaufreibende Situation. Daher empfiehlt es sich, dies in einem geschützten Rahmen zu tun. Die größte Sorge der meisten Hundehalter ist es, dass der Hund wegläuft. Also sucht man sich einen Ort, an dem der Hund nicht weglaufen kann: eine eingezäunte Hundewiese zum Beispiel. Mancherorts gibt es auch eingezäunte Waldstücke, auch Hundewälder genannt. Dies sind perfekte Orte, um den Hund, aber vor allem sich selbst daran zu gewöhnen, dass die Verbindung durch die Leine plötzlich fehlt.
    Gemeinsam erkundet man dann die Hundewiese oder das Waldstück. So gewöhnt man sich ganz nebenbei daran, dass die Leine nicht mehr zur Sicherung vorhanden ist. Und die meisten Hundehalter merken, dass es gar nicht schlimm ist, den Hund ohne Leine zu führen. Er wird ihnen trotzdem folgen und wissbegierig die Umgebung gemeinsam mit seinem Herrchen oder Frauchen erkunden wollen. Man sollte auch unbedingt einige Leckerlis dabeihaben, um den Hund für das Zurückkommen auf Ruf oder auch das Anschlusssuchen zu belohnen. So lernt der Hund, dass es sich lohnt, bei Herrchen oder Frauchen zu bleiben und zeigt dieses Verhalten in Zukunft öfter – und das sogar freiwillig! So kommt es, dass man die Leine bald nicht mehr benötigt, um sicherzustellen, dass der Hund bei einem bleibt. Der Hund weiß, wo er hingehört, weiß, dass es sich lohnt, in der Nähe zu bleiben, warum also sollte er dann noch weglaufen?
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    3 Varianten zum Einsatz der Hundeleine

    Während in manchen Situationen oder an manchen Orten das Führen des Hundes an der Leine unerlässlich ist, sollte man auch sicherstellen, dass der Hund im Alltag nicht nur an der Leine läuft. Neben den bereits angesprochenen Funktionen einer Hundeleine gibt es nun noch drei Varianten für den Einsatz der Leine, auf die man im ersten Moment vielleicht nicht gekommen ist.

    1. Verlängerter Arm

      Wenn der Hund ohne Leine läuft, entfernt er sich meist etwas weiter als mit Leine. Das ist auch in Ordnung so, aber manchmal möchte man gezielt die Aufmerksamkeit des Hundes auf sich lenken. Mit der Leine in der Hand kann man so gut 30 bis 50cm mehr Reichweite des eigenen Arms generieren und den Hund auch von weiter weg erreichen, um ihn zu berühren, damit er dem Menschen seine Aufmerksamkeit schenkt.

    2. Unterbrechung auf lange Distanz

      • Ist der Hund zu weit entfernt, dass man ihn nicht mehr direkt erreichen kann, ist ein korrigierendes Eingreifen bei unerwünschtem Verhalten meist sehr schwer. Hier kann die Leine genutzt werden, um den Hund in seinem Handeln auch auf weitere Distanzen zu unterbrechen. Dafür wird die Leine schlicht und ergreifend einfach geworfen.

    Natürlich NICHT auf den Hund, aber in seine Richtung.

      Die meisten Hunde erschrecken sich dann und unterbrechen ihr Verhalten.

    3. Zur Verteidigung

      Um einen fremden Hund zu stoppen, kann man auch sehr gut die Hundeleine nutzen. Möchte man den Kontakt eines fremden Hundes mit dem eigenen vermeiden, sollte man sich selbstsicher dem fremden Hund entgegenstellen. Ein kurzes, aber bestimmtes „Hey!“ oder „Stopp“ begleitet von einem Fußstampfen wird die meisten Hunde stoppen lassen. Sollte der fremde Hund jedoch darauf nicht reagieren, kann man auch die eigene Hundeleine zur Verteidigung nutzen, indem man sich mit der Leine gegen den Körper haut. Das macht ein lautes Geräusch, insbesondere wenn man eine Lederleine besitzt und die gegen eine Regenjacke schlägt. Dies wirkt auf die meisten Hunde sehr beeindruckend und einschüchternd, weswegen sie sich schnell das Weite suchen.

    Bild: © Depositphotos.com / damedeeso