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Hunde sind nicht nur treue Begleiter, sondern auch faszinierende Wesen mit einer komplexen biologischen Struktur. Ein Phänomen, das viele Hundebesitzer überraschen kann, ist die Scheinträchtigkeit. Auch wenn sie bei manchen Hündinnen kaum spürbar ist, kann sie bei anderen deutlicheren körperlichen und verhaltensbezogenen Veränderungen mit sich bringen.
Die Scheinträchtigkeit, auch bekannt als Pseudogravidität oder Pseudoträchtigkeit, ist ein natürliches Phänomen, das bei Hündinnen nach der Läufigkeit auftreten kann. Obwohl die Hündin nicht gedeckt wurde und somit nicht trächtig ist, zeigt ihr Körper dennoch alle Anzeichen einer Trächtigkeit. Diese hormonell bedingte Veränderung ist evolutionär bedingt und diente ursprünglich dazu, das Überleben eines Rudels zu sichern. In freier Wildbahn könnten scheinträchtige Hündinnen die Jungen anderer Hündinnen säugen und betreuen, falls deren Mutter stirbt oder ausfällt.
Die Symptome der Scheinträchtigkeit können von Hündin zu Hündin stark variieren. Während einige Hündinnen kaum Symptome zeigen, können andere sehr stark auf die hormonellen Veränderungen reagieren. Zu den häufigsten Anzeichen gehören:
Verhaltensänderungen: Viele Hündinnen zeigen während einer Scheinträchtigkeit ein verändertes Verhalten. Sie können anhänglicher oder gereizter sein, manche Hündinnen werden auch unruhig oder nervös. Ein stark ausgeprägtes Nestbauverhalten ist ebenfalls häufig zu beobachten. Dabei sammelt die Hündin Decken, Spielzeuge oder andere Gegenstände, um ein „Nest“ für ihre vermeintlichen Welpen zu bauen.
Milchproduktion: Ein deutliches Zeichen für eine Scheinträchtigkeit ist die Produktion von Milch. Die Milchdrüsen schwellen an, und es kann tatsächlich Milch austreten, obwohl keine Welpen vorhanden sind. Dies ist auf den erhöhten Prolaktinspiegel zurückzuführen.
Gewichtsveränderungen: Einige Hündinnen nehmen während der Scheinträchtigkeit an Gewicht zu, was auf Wassereinlagerungen und den veränderten Hormonspiegel zurückzuführen ist.
Appetitveränderungen: Der Appetit der Hündin kann sich verändern. Manche Hündinnen fressen weniger, andere werden wählerischer, und wieder andere zeigen eine gesteigerte Futteraufnahme.
Die Scheinträchtigkeit tritt in der Regel etwa 6 bis 12 Wochen nach der Läufigkeit auf, also zu dem Zeitpunkt, zu dem die Hündin, falls sie gedeckt worden wäre, ihre Welpen zur Welt bringen würde. Der genaue Zeitpunkt kann von Hündin zu Hündin variieren und ist von verschiedenen Faktoren wie Alter, Gesundheitszustand und individuellen hormonellen Schwankungen abhängig.
Eine Scheinträchtigkeit dauert in der Regel zwei bis drei Wochen, kann in manchen Fällen aber auch länger anhalten. Die Symptome klingen normalerweise von selbst ab, sobald sich der Hormonhaushalt der Hündin wieder normalisiert hat. Es ist jedoch wichtig, die Hündin in dieser Zeit gut zu beobachten, um sicherzustellen, dass keine Komplikationen auftreten.
Die Scheinträchtigkeit ist ein natürlicher Bestandteil des Lebens vieler unkastrierter Hündinnen. Diese Phase kann für Hundebesitzer beunruhigend wirken, aber mit der richtigen Unterstützung und Pflege lässt sie sich gut bewältigen. Hier sind einige Tipps, wie Sie Ihre Hündin in dieser Zeit optimal unterstützen können.
Aufmerksam Beobachten und Bedürfnisse erkennen
Während der Scheinträchtigkeit ist es wichtig, Ihre Hündin genau zu beobachten. Achten Sie auf Veränderungen in ihrem Verhalten, wie das Nestbauverhalten, erhöhte Anhänglichkeit oder vermehrtes Lecken der Gesäugeleiste. Diese Verhaltensweisen sind normal und resultieren aus den hormonellen Veränderungen in ihrem Körper. Versuchen Sie, Ihre Hündin abzulenken, indem Sie ihr alternative Beschäftigungen anbieten, wie Spaziergänge, Spielzeiten oder geistige Herausforderungen.
Richtige Ernährung und Nahrungsergänzung
Die Ernährung spielt eine entscheidende Rolle in der Unterstützung Ihrer Hündin während der Scheinträchtigkeit. Eine ausgewogene Ernährung die reich an essenziellen Nährstoffen ist, kann helfen, das hormonelle Gleichgewicht zu stabilisieren und das allgemeine Wohlbefinden Ihrer Hündin zu fördern. Omega-3-Fettsäuren, die in Fischöl enthalten sind, können entzündungshemmend wirken und die Gesundheit von Haut und Fell unterstützen. Ergänzend dazu kann die Gabe von Bierhefe helfen, den Stoffwechsel zu regulieren und die Verdauung zu fördern. Diese Nahrungsergänzungsmittel können dazu beitragen, den Stresslevel Ihrer Hündin zu senken und die körperlichen Symptome der Scheinträchtigkeit zu mildern.
Heilkräuter als Unterstützung
Heilkräuter können eine natürliche Unterstützung während der Scheinträchtigkeit bieten. Mönchspfeffer ist ein bekannt dafür den Hormonhaushalt zu regulieren und die Symptome der Scheinträchtigkeit zu lindern. Auch Johanniskraut kann durch seine beruhigende Wirkung den emotionalen Stress Ihrer Hündin reduzieren. Es ist jedoch wichtig, diese Kräuter nur nach Rücksprache mit einem Tierarzt zu verwenden, um sicherzustellen, dass sie in der richtigen Dosierung verabreicht werden und keine unerwünschten Nebenwirkungen verursachen.
Regelmäßige Bewegung und geistige Stimulation
Trotz der hormonellen Veränderungen sollten Sie darauf achten, dass Ihre Hündin ausreichend körperliche und geistige Bewegung erhält. Spaziergänge, Spiele und Trainingseinheiten können helfen, überschüssige Energie abzubauen und Ihre Hündin von ihren „Scheinwelpen“ abzulenken. Dadurch kann auch das Nestbauverhalten reduziert werden. Achten Sie jedoch darauf, dass Ihre Hündin sich nicht überanstrengt, da sie in dieser Phase möglicherweise empfindlicher auf Stress reagiert.
Professionelle Unterstützung in Anspruch nehmen
Wenn die Scheinträchtigkeit besonders stark ausgeprägt ist oder häufig auftritt, ist es ratsam, professionelle Unterstützung in Anspruch zu nehmen. Ein Tierarzt kann Ihnen helfen, den Gesundheitszustand Ihrer Hündin zu überwachen und gegebenenfalls therapeutische Maßnahmen zu ergreifen. In einigen Fällen kann eine Kastration in Erwägung gezogen werden, um Ihrer Hündin zukünftige Unannehmlichkeiten zu ersparen und das Risiko einer erneuten Scheinträchtigkeit zu minimieren.
Rund um die Scheinträchtigkeit gibt es viele Mythen und Missverständnisse, die Hundebesitzer verunsichern können. Ein weit verbreiteter Irrglaube ist, dass eine Scheinträchtigkeit darauf hinweist, dass eine Hündin unbedingt gedeckt werden muss. Tatsächlich hat die Scheinträchtigkeit nichts damit zu tun, ob eine Hündin „Welpen braucht“. Es handelt sich um einen natürlichen, hormonellen Prozess, der durch eine Kastration dauerhaft vermieden werden könnte. Ein weiterer Mythos ist, dass scheinträchtige Hündinnen aggressiver gegenüber Menschen oder anderen Tieren werden. Während es stimmt, dass einige Hündinnen während dieser Phase gereizter sein können, hängt dies in erster Linie von der individuellen Persönlichkeit und dem Charakter der Hündin ab. Eine gute Erziehung und ein ruhiger, verständnisvoller Umgang mit der Hündin können helfen, eventuelle Verhaltensänderungen zu mildern.
Scheinträchtigkeit bei Hunden ist ein faszinierendes, wenn auch oft herausforderndes Phänomen, das durch hormonelle Veränderungen nach der Läufigkeit ausgelöst wird. Obwohl sie in der Regel keine ernsthaften gesundheitlichen Probleme verursacht, kann sie signifikante Verhaltensänderungen und körperliche Symptome hervorrufen. Hundebesitzer sollten ihre Tiere in dieser Zeit aufmerksam beobachten und mit geeigneten Maßnahmen wie richtiger Ernährung, ausreichender Bewegung und gegebenenfalls tierärztlicher Unterstützung auf diese Phase eingehen. So kann das Wohlbefinden des Hundes gewährleistet und das Zusammenleben während dieser Zeit erleichtert werden.
Bild: © Depositphotos.com / AllaSerebrina
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