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Warum haben Physiotherapeuten so großen Zulauf von Rückenpatienten, fragt man sich vielleicht, wenn man erst in weiter Ferne einen freien Termin angeboten bekommt. Sind das etwa alles Menschen, die ihr Bett mit dem Hund teilen müssen? Soweit mag man ja nicht spekulieren, aber ob der Hund auf das Bett oder sogar ins Bett darf, ist eine echte Grundsatzfrage, an der sich die Geister scheiden.
Vorsicht ist geboten bei Tieren unbekannter Herkunft, die beispielsweise aus Süd- oder Osteuropa adoptiert wurden. Sogenannte Mittelmeerkrankheiten haben eine lange Inkubationszeit. Auf tierische Mitschläfer verzichten sollten Allergiker. Des Weiteren ist ein nicht unbeträchtlicher Faktor die Toleranz des Partners. Fühlt sich Mann oder Frau nicht wohl, muss der Hund unbedingt zurück ins Körbchen oder schlimmstenfalls zerbricht die Lebensgemeinschaft daran. Sind sich beide Partner einig, kann es ebenso vorkommen, dass der Hund aggressiv und eifersüchtig reagiert, weil er Herrchen oder Frauchen beschützen möchte. Das passiert vor allem, wenn der Hund in der Mitte schläft – ein absolutes No-go.
Dazu kann man generell sagen, dass Hunde von Natur aus ihren Menschen nicht dominieren wollen. Der erhöhte Schlafplatz soll einer fragwürdigen These nach das Sinnbild der Vorherschaft darstellen, ob es nun der Alpha-Rüde im Wolfsrudel allein für sich beansprucht, oder in der modernen Zeit der haustierhaltende Mensch in seinem Bett. Treten Probleme im Schlafzimmer auf, so stimmt die Hund-Mensch-Beziehung nicht. Unerwünschtes Verhalten tritt als Resultat mehrerer Faktoren zutage. Die Ursache liegt meist in der Orientierungslosigkeit des Hundes, der von seinem Menschen keine eindeutigen Verhaltensregeln bekommt. Es entsteht Stress auf beiden Seiten, wenn der Hund die Grenzen sucht, die ihm ja nicht gesetzt wurden. Um sich anzupassen, braucht er einen festen Rahmen und eine klare Struktur. Normalerweise respektiert der Hund das Bett. Versucht er diesen Logenplatz jedoch zu verteidigen, wird es höchste Zeit, den Vierbeiner daran zu erinnern, wer das Sagen hat.
Ein weiches, warmes Lager, das intensiv nach Mensch duftet, ist das Schönste für den Hund. Natürlich hat ein Tier auch das Bedürfnis nach Nähe und Geborgenheit. Beneidenswert, Hunde fallen fast unvermittelt in Tiefschlaf, Menschen tun sich da schwerer. Vor allem, wenn je nach Rasse lautes Schnarchen, befreiende Blähungen und tödlicher Maulgeruch die tierische Auszeit begleiten. Dazu gesellt sich manchmal ein ähnlich aufreibendes Schlafverhalten wie bei einem Kleinkind, das sich in der Traumphase um die eigene Achse dreht, mit den Gliedmaßen fuchtelt und anscheinend nie die richtige Schlafposition findet. So kann der Pinscherwelpe durchaus soviel Platz wie ein ausgewachsener Bobtail beanspruchen und Frauchens Arbeitskollegen fragen besorgt, woher die tiefen Augenringe kommen. Der Termin für die Rückenschule geht dann auch klar und der Physiotherapeut wird auf seine Frage, welche Ursache die Beschwerden wohl hätten, keine Antwort bekommen.
Die hier genannten Tipps fruchten nach einer gewissen Zeit. Einmal verinnerlicht wird der Hund wohl keinen Versuch mehr starten, das Bett zu beanspruchen.
Eine sichere Orientierung von Anfang an ist der einzige Weg, der dauerhaft zum erwünschten Verhalten führt. Der Hund versteht es nicht, wenn er einmal etwas darf und das nächste Mal nicht.
Einfach die Schlafzimmertür tagsüber zu schließen, hat keinen Lerneffekt. Und wenn die Tür nachts zubleibt, wird der Hund fiepend davor sitzen und anfangen zu scharren oder größere Rassen versuchen, die Klinke zu öffnen. Effektiver ist es, das Bett ungemütlich machen: Im Baumarkt eine 3×4 m große Abdeckplane kaufen und als glatte, knisternde Tagesdecke aufs Bett zu legen, verspricht Erfolg.
Steht das Hundebett sowieso schon im Schlafzimmer, übt man mit dem Hund solange, bis er keine Anstalten mehr macht, sich ins Bett zu schleichen. Die Bettsituation kann man ebenso am Tage herausfordern , indem man sich mit dem Laptop oder einer Zeitschrift aufs Bett legt. Will sich der Hund dazugesellen, unterbindet man gleich schon den Versuch und weist ihm sein Hundebett zu. Springt er hoch, schubst man ihn jedesmal richtig unsanft heraus, bis er freiwillig aufhört. Bleibt er an seinem Schlafplatz, hat er sich ein dickes Lob und ein Leckerli verdient.
Schleicht sich der Hund nachts an, dreht man den Spieß einfach herum und stört SEINE Ruhe, bis er entnervt das Weite sucht: Von links nach rechts wälzen, die Decke ziehen, quer liegen, sich breit machen und ihn unsanft herausdrängeln, die Beine auf ihm ablegen, strampeln…
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