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Der Hund schüttelt häufig den Kopf und kratzt sich an den Ohren: Hier sollte man genauer hingucken, da der Hund womöglich eine Ohrenentzündung haben kann. Da dies eine ernstzunehmende Diagnose ist, sollte man zeitnah handeln, um den Hund von seiner lästigen Ohrenentzündung zu befreien.
Eine Ohrenentzündung kann vielfältige Ursachen haben. Das Ohr bietet sich als optimalen Lebensraum für Bakterien und Pilze an, da es hier meist warm und feucht ist. Häufig liegt die Ursache einer Entzündung allerdings an der Anatomie des Hundeohres. Besonders bei Hunden mit Schlappohren wird das Innere des Ohres nicht ausreichend belüftet, was den Transport des Ohrenschmales behindert. Die Folge: das Ohrenschmalz sammelt sich an und Bakterien haben ein leichtes Spiel – das Ohr entzündet sich. Auch stark behaarte Ohren sind anfällig für einen gestörten Ohrenschmalz-Transport.
Eine weitere Ursache können Fremdkörper im Ohr sein. Besonders im Spätsommer und Herbst, wo viele Pflanzen ihre Samen fallen lassen, ist die Gefahr groß, dass diese sich in das Hundeohr verirren.
Leider gibt es auch Parasiten, die eine Entzündung am Ohr des Hundes hervorrufen können: Ohrmilben. Gemeinsam mit Bakterien und Pilzen halten sie die Entzündung aufrecht und sorgen dafür, dass sich die Haut des Gehörgangs verdickt. Durch diese Verengung ist ebenfalls wieder der Abtransport von Ohrenschmalz gestört…ein Teufelskreis beginnt.
Eine andere Ursache, auf die man im ersten Moment nicht unbedingt kommen mag, ist eine Allergie als Auslöser für ein entzündetes Hundeohr. Verschiedene Quellen besagen, dass 80% der Hunde, die an einer Futtermittelunverträglichkeit oder Hautallergie leiden, auch mit Ohrenentzündungen zu kämpfen haben. Egal welche Allergie der Hund besitzt: das Immunsystem reagiert über. Es ist dauernd in Alarmbereitschaft und kämpft gegen, objektiv ungefährliche, „Erreger“ an. Dadurch kann es auf Dauer deutlich geschwächt sein. Die Allergene lösen Abwehrreaktionen im Hundekörper aus, ebenso wie dauerhafte Entzündungen an den entsprechenden Stellen (z.B. im Darm bei einer Futtermittelunverträglichkeit oder auf der Haut bei einer Hautallergie). Bei einem herabgesetzten Immunsystem haben Bakterien ebenfalls ein leichtes Spiel, in den Hund einzudringen und dort Entzündungen zu verursachen.
Sobald einem die oben genannten Symptome auffallen, sollte man mit dem Hund zum Tierarzt gehen. Eine Ohrenentzündung ist immer zu behandeln und je früher sie erkannt wird, desto besser stehen die raschen Heilungschancen.
Je nachdem wie weit die Entzündung bereits fortgeschritten ist, gibt es unterschiedliche Behandlungsmöglichkeiten. In jedem Fall reinigt der Tierarzt das Hundeohr zuerst einmal professionell, um ein sauberes und trockenes Milieu zu schaffen. Ist die Entzündung sehr weit fortgeschritten, kann es sein, dass der Hund aufgrund starker Ohrenschmerzen nicht mehr dort angefasst werden möchte. Hier erfolgt die Reinigung meist mit Hilfe einer leichten Narkose.
Eine Behandlung mit Ohrentropfen oder einer Ohrensalbe schließt sich nun an. Hier sollte man sich unbedingt an die Dosierungsempfehlung und Vorgaben zur Anwendung des Tierarztes halten und keine Experimente wagen. Häufig verschwinden die Symptome schnell, trotzdem darf die Behandlung nicht früher abgebrochen werden.
Die regelmäßige Ohrenpflege gehört beim Hund genauso dazu wie eine regelmäßige Fell- oder Zahnpflege. Am besten integriert man diesen Teil in die Fellpflege, da man hier sowieso schon am Hund arbeitet. Dabei sollte man sich das Ohrinnere ansehen und nach Rötungen oder Ablagerungen sowie Fremdkörpern Ausschau halten. Außerdem sollte der Geruch geprüft werden: Wenn das Ohr deutlich stärker riecht, als bisher, könnte hier bereits eine Irritation vorliegen. Bei Hunden mit vielen langen Haaren an den Ohren empfiehlt es sich, die Haare am Gehörgang zu kürzen, damit sich diese nicht davorlegen und die Belüftung behindern. Ablagerungen am äußersten Bereich des Gehörgangs können ruhig mit einem weichen Tuch entfernt werden, jedoch sollte man niemals mit den Fingern oder Wattestäbchen in den Gehörgang hineingehen.
Bei Hunden, deren Anatomie des Ohres eine ausreichende Belüftung und einen guten Abtransport von Ohrenschmalz verhindern, kann man mit Ohrreinigern einem Ansammeln von Ohrenschmalz entgegenwirken. Hier sollte man jedoch zunächst Rücksprache mit dem Tierarzt halten, ob diese Vorgehensweise in dem Einzelfall angebracht ist.
Sollte die Entzündung auf Allergien zurückzuführen sein, müssen natürlich diese behandelt werden. Eine begleitende Behandlung der Ohren mit einer Salbe oder speziellen Tropfen ist dennoch möglich. Wenn in Zukunft das Ausbrechen der Allergie verhindert werden kann, wird der Hund auch künftig nicht mehr mit allergiebedingten Begleiterscheinungen zu kämpfen haben.
Bild: © Depositphotos.com / IgorVetushko
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