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Beim Podenco, auch mediterraner Windhund genannt, handelt es sich genau genommen um eine Gruppe eng verwandter Schläge, die sich aufgrund der regionalen Gegebenheiten jedoch kaum vermischt haben. Man unterscheidet die iberische und portugiesische Unterarten. Ferner gibt noch die regionalen Varietäten Podenco Andaluz Maneto, Podenco enano del Hierro, Podenco Malagueño sowie den Podenco Galego.
Als ausdauernden Läufer werden Podencos zur Hetzjagd auf Kleintiere, besonders Kaninchen, eingesetzt. Sie begleiten die waffenlosen Jäger in Meuten bis zu zehn Tieren, denen jeweils nur ein Rüde angehört. In echter Aufgabenteilung stellen sie zusammen die Beute: Einige stöbern im Unterholz, die anderen warten außen herum, bis das Beutetier versucht zu flüchten, um es dann mit enormen Sprüngen zu schnappen und “mit weichem Maul” lebend zu apportieren. Ebenso erfolgreich ist der Podenco als Einzeljäger, einem Verhaltensmuster, dass seiner eigentlichen Natur entspricht. Er kombiniert sein Gehör, den feinen Geruchssinn mit den scharfen Augen. Die Anerkennung als Rasse durch den FCI erlangte der Podenco Ibicenco im Jahre 1911. Aufgrund der gemeinsamen Nutzung seiner Sinne zählt er allerdings nicht zu den Windhunden, da diese reine Augenjäger sind. In den 30er Jahren nahmen Engländer einige Podencos von Malta mit zu britischen Hundeausstellungen, wo sie jedoch nicht sonderlich erfolgreich abschnitten. Erst in den 60er Jahren erlangte die Rasse mehr internationale Beachtung, so auch in Deutschland und Amerika.
Die Kopfform des Podenco ist schmal lang gestreckt und läuft an der Basis spitz zu wobei die Nasenrücken- und Oberkopflinien parallel verlaufen. Der Stopp ist kaum ausgebildet, die kleinen, schräg liegenden Augen sind mandelförmig und hell bis dunkel bernsteinfarben. Auffällig sind die höchst beweglichen, stehenden Fledermausohren. Das relativ breite Maul wird von feinen, leicht hängenden Lefzen eingerahmt. Der recht große Nasenschwamm ist beim Podenco Canario fleischfarben, beim Podenco Portugues dunkel. Der leicht gebogene, kräftige Hals ohne Wamme macht ungefähr ein Viertel der Gesamtlänge aus. Der hohe Körperbau ist stromlinienförmig mit geradem Rücken und aufgezogenem Bauch. Kräftige Kruppe mit langem, sichelförmigem Schwanz. Mit seinen langen, schlanken und muskulösen Beinen bewegt er sich bevorzugt in schnellem Trab. Das Haarkleid ist beim Podenco Canario kurz und glatt, bei den weiteren Schlägen kommt daneben Rauhaar oder Langhaar vor. Die Farbgebung ist überwiegend rot und weiß, zimtfarbig und weiß in allen Variationen und Nuancen. Typisch ist die weiße Schwanzspitze.
Freundlich ist er, aber ein braver Familienhund ist er bisher nicht wirklich – zu viel Ursprüngliches steckt noch in dieser Rasse. Über Jahrhunderte hat sie sich nicht verändert und ist frei von züchterischen Eingriffen. Trotzdem liebt er seine Menschen und passt sich in der Wohngemeinschaft an, ist anhänglich und schmust gern. Doch draußen ohne Leine geht oft genug sein Windhundcharakter mit ihm durch. Was ihm unter die Augen kommt, wird gejagt und alles Rufen und Pfeifen seines Besitzers verhallt ungehört auf weiter Flur. Dieses Verhalten nicht absichtlich, sondern steckt in seinen Genen. Daran sollte man denken, wenn im Haushalt noch Hasen, Hamster oder andere Kleintiere leben, die der Podenco als potenzielle Beute ansieht. Frühe Sozialisation ermöglicht jedoch ein friedliches Zusammenleben, sogar mit Katzen. Der beste Weg zur Erziehung ist Geduld, Sanftmütigkeit und Ruhe, bei erhobener Stimme sucht dieser vorsichtige, intelligente Hund sofort das Weite. Eine Hundeschule, die positiver Verstärkung praktiziert, wird wahrscheinlich erfolgreich sein. Erlernte Kommandos verbindet der Podenco allerdings mit einem Ort, sodass er im Hundekurs das Kommando “Sitz” anstandslos befolgt, doch zu Hause nicht versteht, was Herrchen oder Frauchen von ihm wollen.
Der Podenco ist gesundheitlich robust, Erbkrankheiten sind unbekannt. Wenn er jedoch aus mediterranem Klima nach Nordeuropa kommt, wird er nach dem Schwimmen oder im Winter leicht frieren. Er genießt das Abtrocknen und freut sich über einen Thermomantel für kalte Tage, manche mögen bei Regen nicht vor die Tür gehen. Einige Hundehalter berichten von empfindlichem Magen, sodass es eine Weile dauert, bis ein verträgliches Futter gefunden wird. Alternativ kann selbst Gekochtes gegeben werden. Ist eine Narkose nötig, sollte auf Barbiturate verzichtet werden. Eine Gasnarkose ist verträglicher. Wichtig bei allen Hunden aus Südeuropa ist ein Test auf Mittelmeerkrankheiten wie Leishmaniose, Babesiose, Herzwürmer oder Ehlichiose. Das vorläufige Ergebnis kann allerdings trügen, da bei längerer Inkubationszeit die Erreger erst viel später aktiv werden. Möglicherweise wird ein gesunder Hund auch auf dem Transport von einer infizierten Zecke gestochen, und die Krankheit bricht trotz positivem Bluttest irgendwann in Deutschland aus.
Bild: © Depositphotos.com / cynoclub
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