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Der English Cocker Spaniel ist der ideale Begleiter für sportliche Menschen, denn bei langen Touren durch die Landschaft ist dieser bildschöne Jagdhund mit der feinen Nase und den langen Ohren in seinem Metier.
Erste Hundeabbildungen, die Ähnlichkeit mit dem Englisch Cocker Spaniel haben, finden sich auf Silbermünzen aus der Regentschaftszeit Philipps II. von Makedonien von 382 – 366 vor Christus, deren Prägungen Jagdszenen darstellen.
Unterschied man vormals nach Land-Spaniel und Wasser-Spaniel, wird ab 1800 die Klassifizierung nach der unterschiedlichen Größe vorgenommen. Der Welsh Springer Spaniel ist die älteste Linie, die bei der Jagd mit dem Falken oder bei der Netzjagd das Wild zu finden, zum Abschuss ins Freie zu treiben und anschließend das erlegte Tier vom Land oder aus dem Wasser zu apportieren. Daher stammt auch der Name “gundog“, Gewehr-Hund. Der größere Field Spaniel (English Spaniel) ist ebenfalls ein Stöber- und Apportierhund, der für besonders rauhe Jagdeinsätze an Land geeignet ist. Der English Cocker Spaniel (auch Cocking Spaniel genannt) entstand durch Kreuzung mit einem Zwergpudel und erhielt seinen Namen nach der Waldschnepfe (Woodcock), deren Fährte im Dickicht zu finden der kleinste aller Spaniel spezialisiert war. Ferner war noch der Sussex Spaniel bekannt, einem regionalen Schlag aus der gleichnamigen Grafschaft.
1873 nimmt der erste Zuchtverein Großbritanniens, der Kennel Club, seine Arbeit auf. Eine Trennung der einzelnen Schläge wird ab 1902 mit der Reinzucht realisiert. Mit der Festlegung des Rassestandards fanden die Einkreuzungen anderer Rassen und das Verpaaren unterschiedlicher Spaniel-Rassen ein Ende. Ab 1886 entdeckten auch Liebhaber und Jäger in Kontinental-Europa, insbesondere in Deutschland die English Cocker Spaniel. Der erste Jagdspaniel-Club wurde 1907 gegründet und ca. 1930, ein genauer Zeitpunkt ist unbekannt, entsteht nach Einführung in die USA der Schlag Amerikanischer Cocker Spaniel. Da die Statur, die runde Form des Kopfes und das sehr üppige Haarkleid sehr vom ursprünglichen English Cocker Spaniel abweicht, wurde 1940 ein eigener Standard festgelegt. Das heutige Erscheinungsbild des Kopfes soll ab 1967 durch das Einkreuzen eines Irischen Setters entstanden sein. Parallel zum Setter-Typen gab es um die Jahrhundertwende noch den wesentlich kräftigen Cob-Typ, der sich allerdings nicht durchsetzen konnte. Auch fand langsam eine Verschiebung des Einsatzes vom Jagdhund zum Familienhund statt: Inzwischen gehören die English Cocker Spaniel zu den zehn beliebtesten Haushund-Rassen.
Der Kopf ist fein und elegant geschnitten, mit lang gezogenem Vorgesicht, flachen Backen und ausgeprägtem Stopp. Die langen, tief angesetzten Hängeohren reichen bis zur Nasenspitze. Das dünne Leder ist dicht mit seidigen Haarfransen besetzt. Sanft blickende ausdrucksvolle Augen sind passend zur Fellfarbe haselnussbraun oder dunkel. Der eckige Fang weist ein komplettes Scherengebiss mit senkrecht im Kiefer stehenden Zähnen auf und die Nase ist groß genug, um auch schwache Witterung aufzunehmen. Ein mittellanger Hals ohne Wamme geht über in schräg stehende Schultern. Der Körperbau ist muskulös und stämmig mit gut gewölbtem Brustkorb und kräftigen Kruppe hin leicht abfallender Rückenlinie. Der tief angesetzte Schwanz reicht bis zu den Sprunggelenken und wird in Ruhe auf Rückenhöhe getragen, ansonsten ist er immer in Bewegung. Das ständige Wedeln ist charakteristisch für den English Cocker Spaniel. Das Kupieren des Schwanzes und der Ohren ist in Deutschland seit der Änderung des Tierschutzgesetztes grundsätzlich verboten. Gerade Vorderbeine mit relativ großen Pfoten und kräftigen Ballen. Das Fell ist seidig glatt und anliegend. An Bauch, Rute und Ohren ist das Haar länger. Zugelassene Fellfarben sind Braun-, Blau- und Orangeschimmel, Rot-Weiß, Schwarz-Weiß, Braun-Weiß, durchgehend schwarz, braun, rot oder Tricolor. Alle Nuancen können auch Abzeichen in Zobel oder Lohfarben aufweisen.
Mit vorwitzigem, lebhaftem Gemüt wedelt sich der English Cocker Spaniel schnell in die Herzen Familie. Er ist sehr verspielt und benötigt viel Beschäftigung. Nasenarbeit und Apportieren liegen ihm besonders gut, neben dem Rad laufen lastet ihn aus und als Joggingpartner macht er ebenso eine gute Figur. Ein frühzeitiger Besuch einer Hundeschule ist bereits für Welpen empfehlenswert, damit die hohe Intelligenz nicht eingesetzt wird, um Dummheiten zu machen oder mit dem sprichwörtlichen Eigensinn den Dickkopf durchzusetzen. Vor der Anschaffung in einer Mietswohnung sollte auch bedacht werden, dass diese Rasse bellfreudig ist. Das liegt an seiner Art als Jagdhund, aufgestöberte Hasen oder Wildvögel anzuzeigen. Der English Cocker Spaniel ist freundlich und anhänglich, braucht aber genügend Freiraum bei den täglichen langen Spaziergängen.
Als rassetypische Erkrankung des English Cocker Spaniels kann eine erblich bedingte Störung des Innenohrs Gleichgewichtsprobleme oder Taubheit auslösen. Der Halter sollte auf ausgewogene und angemessene Futterportionen achten, da die Neigung zu Übergewicht besteht. Damit die langen Ohren beim Fressen von Nassfutter nicht verschmutzen, bieten Heimtiermärkte sogenannte Langohrnäpfe mit extra hohem Rand an. Bei Nirostanäpfen ist die Gefahr einer Lefzendermatitis geringer, die durch den Kontakt mit Kunststoffen entstehen kann. Seltener, aber überwiegend bei Rüden, tritt die sogenannte Cockerwut auf, die sich in grundlosen, überraschenden Aggressionen bemerkbar macht. Symptome wie bei einem epileptischen Anfall mit anschließender totaler Erschöpfung werden beobachtet, allerdings ist die Ursache noch nicht völlig geklärt.
Bild: © Depositphotos.com / cynoclub
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