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Das Leben eines Hundes ist im Schnitt zwölf Jahre lang. Je nach Rasse und individueller Gesamtkonstitution können die Vierbeiner auch noch deutlich älter werden. Die meiste Zeit ist der Hund erwachsen. Allerdings sind die Welpenzeit und die Zeit bis zum ersten Geburtstag des Hundes für das gesamte Hundeleben prägend. Bei größeren Rassen dauert es mitunter bis zum zweiten Geburtstag, bis der Hund als adult, also erwachsen gilt. Aber auch hier ist es nur ein Bruchteil der gesamten Lebenszeit, in der der Hund jedoch viele wichtige Entwicklungsschritte durchlebt, der einen sehr großen Einfluss auf den Hund, seine Persönlichkeit und sein Verhalten hat.
Ab der dritten Lebenswoche werden die Welpen aktiv. Sie sind nun nicht mehr blind und taub und reagieren daher auf ihre Umwelt. Auch beginnt nun das Zahn-Wachstum, bei dem sich die kleinen Milchzähne ihren Weg durch den Kiefer bahnen. Die Welpen beginnen, ihre Umwelt zu erkunden. Die Koordination beim Laufen muss erst einmal gelernt werden. Auch jetzt wird noch viel geschlafen, da die Welpen die ersten Eindrücke ihrer Umwelt erst einmal verarbeiten müssen. Weiterhin stellt die Muttermilch die einzige Nahrungsquelle dar. Die Welpen vervielfachen ihr Geburtsgewicht geschwind und durchlaufen einen Wachstumsschub.
Sind die Welpen etwa einen Monat alt, schließt sich eine sehr wichtige Phase an: Die sozial sensible Phase, häufig auch kurz „Sozialisierungsphase“ genannt. Diese Phase erstreckt sich bis zur 20. Lebenswoche. Während dieser Zeit sollten die Welpen Vieles kennenlernen. Diese Phase ist maßgeblich für die psychische Entwicklung der Hunde. Außerdem lernen sie hier besonders schnell. Eindrücke, die in dieser Zeit gewonnen werden, haben großen Einfluss auf das gesamte Hundeleben. Innerhalb dieser Phase ziehen auch die meisten Welpen in ihr neues Zuhause um. Mit einem Alter von etwa zwölf Wochen werden die Welpen in der Regel abgegeben.
Der Hund profitiert maximal von der sozial sensiblen Phase, wenn er in dieser Zeit nur positive Erfahrungen sammelt. Ob beim Kontakt mit Menschen oder Artgenossen: Wie die Begegnungen ablaufen, prägt den Welpen in seiner Kontaktaufnahme zu anderen Lebewesen für sein ganzes Leben lang. Beim gemeinsamen Spiel mit Artgenossen lernt der Welpe die innerartliche Kommunikation, Sozialverhalten und auch Regeln. Ebenso bringen wir Menschen dem Welpen nun bei, wie er sich im Zusammenleben mit uns zu verhalten hat. Das Hundetraining erster Kommandos ist in der Regel von schnellem Erfolg gekrönt, da die Welpen während der Sozialisierungsphase enorm auffassungsfähig und gelehrig sind.
Auch Situationen, die später häufig im Alltag vorkommen werden, sollten nun schon geübt werden. Wenn der Hund beispielsweise regelmäßig im Auto mitkommen muss, beginnt das Training jetzt. Wird der Hund im Alltag überall mit hinkommen sollen, müssen auch hier viele verschiedene Situationen trainiert werden. Der Welpe wird lernen, dass nicht alle Geräusche und Gerüche aus der Umwelt für ihn eine Bedeutung haben. Er gewöhnt sich an den Trubel in einer Familie mit kleinen Kindern oder lernt seinen festen Platz als Bürohund kennen. Egal, welches Lebensmodell man verfolgt: Jetzt ist die Zeit, in der man dem Welpen alles zeigt, damit er lernt, sich in diesen Umgebungen wohlzufühlen.
In diesen ersten Lebenswochen bis -monaten sind auch einige Tierarztgänge nötig, da der Welpe in kürzeren Abständen mehrere Impfungen für die Grundimmunisierung erhalten muss. Viele Tierärzte nehmen sich dann auch genügend Zeit, damit der Welpe sie kennenlernen kann. Häufig untersuchen sie den Hund auch ohne Grund, damit sich der Welpe an die Berührungen gewöhnen kann und lernt, nichts Schlimmes erwarten zu müssen. Zusätzlich kann man dies Zuhause üben, indem man dieselben oder ähnliche Handgriffe bei der regelmäßigen Pflege einbaut. Nach der Fellpflege kann man zum Beispiel auch einmal die Ohren inspizieren und ins Maul schauen. Wenn der Hund schon in diesem Alter lernt zu tolerieren, überall angefasst zu werden, wird das die Arbeit des Tierarztes enorm erleichtern.
Der Tierarzt wird auch darüber aufklären, dass Welpen spezielles Welpenfutter benötigen und dass man bei einem Welpen darauf achten muss, nicht zu viel Futter zur Verfügung zu stellen. Zu viel Nahrungsenergie führt nämlich dazu, dass der Hund zu schnell wächst. Insbesondere bei großen Hunderassen ist es wichtig, auf ein ausgewogenes Knochen- und Muskelwachstum zu achten. Das Skelett des Welpen ist noch zart und die Knochen sind weich, weshalb man den Hund, solange man es schafft, jegliche Treppen hinauf- und hinuntertragen sollte.
Gegebenenfalls klärt der Tierarzt auch jetzt schon über rassespezifische Erkrankungen auf und legt einem möglicherweise eine Hundekrankenversicherung nahe. Diese Versicherung übernimmt viele Tierarztkosten, die sich besonders bei vorbelasteten Hunderassen schnell zu einem hohen Betrag summieren können. Ebenfalls können individuelle, unvorhergesehene gesundheitliche Probleme wie Allergien oder Futterunverträglichkeiten, Hautprobleme oder Probleme mit dem Fell oder den Pfoten dazu führen, dass man regelmäßig hohe Tierarztkosten zu begleichen hat. Erfahrungsgemäß steigen die Tierarztkosten mit zunehmendem Alter des Hundes und dann werden auch höhere Beiträge bei einer Hundekrankenversicherung verlangt. Daher lohnt es sich, eine solche Versicherung bereits in den jungen Hundejahren abzuschließen, da die Beiträge hier noch nicht all zu hoch sind. Die Krankenversicherung für Hunde über Deutsche Familienversicherung ist eine solche Versicherung, die ein umfassendes Leistungsangebot beinhaltet und die Gesundheitskosten des Hundes abdeckt.
Ab dem sechsten Lebensmonat werden Hunde nicht mehr als Welpen bezeichnet, sondern als Junghunde. In dieser Zeit werden die Hunde geschlechtsreif. Die hormonellen Umstellungen im Körper des Hundes führen bei den Rüden dazu, dass sie beginnen, das Bein zu heben. Auch wachsen Hoden und Penis. Bei Hündinnen setzt bald die erste Läufigkeit ein.
Kleinere Hunderassen durchleben diese Entwicklungsphase im Schnitt früher als große Hunderassen. So dauert es bei größeren Hunderassen teils bis zum 18. Lebensmonat, bis die Tiere geschlechtsreif werden.
Die Geschlechtshormone nehmen Einfluss auf die Wahrnehmung und das Verhalten des Hundes. Rüden verhalten sich meist rüpelhaft gegenüber anderen Rüden, Hündinnen gehen während der Läufigkeit aktiv auf „Partnersuche“. Im Zusammenleben mit einem Junghund wird man schnell merken, dass sich einiges ändert. Der Hund hat nun andere Bedürfnisse und probiert sich gern aus. So werden bereits etablierte Grenzen und Regeln ausgetestet. Manchmal hat man sogar das Gefühl, der Hund habe alles zuvor Gelernte wieder vergessen. Dem ist nicht so, allerdings fällt es Junghunden meist sehr schwer, sich länger zu konzentrieren. Ähnlich wie bei der Pubertät bei Menschen, ist der Hund in dieser Zeit häufig unkonzentriert, durcheinander und rüpelhaft.
Der Hund wird in dieser Phase selbstständiger und hat das große Bedürfnis, auch einmal allein die Welt zu entdecken. Hundehalter müssen in dieser Zeit einerseits konsequent sein, andererseits aber auch ein Stück weit loslassen. Während der Welpe noch all seine Aufmerksamkeit auf Herrchen oder Frauchen legte und sich am Menschen orientierte, gehen Junghunde gern auch mal ihrer eigenen Wege. Für die Entwicklung der Persönlichkeit und Selbstständigkeit des Hundes ist es sehr wichtig, diesem Bedürfnis Raum zu geben.
Während der Junghunde-Zeit müssen sich Hundehalter in Geduld üben. Das Hundetraining in dieser Zeit sollte nicht vernachlässigt werden, muss jedoch häufig angepasst werden. Man muss flexibel reagieren können, wenn die Konzentration beim Hund plötzlich nachlässt. Auch ist es wichtig, die Kommunikation so zu gestalten, dass der Hund einfach und schnell verstehen kann, was man von ihm möchte. Ähnlich wie pubertierende Jugendliche werden Junghunde bei Strafen und Korrekturen „bockig“. Daher sollte man im Training den Fokus auf das Loben und die positive Verstärkung legen. Manchmal ist Nachsichtigkeit übrigens der bessere Weg, um möglichst stressfrei durch diese Phase der Hundepubertät zu kommen. Die gesamte Zeit über sollte man fair und respektvoll mit dem Hund umgehen. Ein gewisses Maß an Konsequenz ist notwendig, beim Durchsetzen dessen sollte man aber immer liebevoll und freundlich bleiben.
Die meisten Hunde haben eine intensive Phase der Pubertät, die ein paar Wochen andauert. Als Besitzer sollte man sich also sagen, dass diese Phase auch wieder vorbeigeht. Es folgen Zeiten, in denen ein intensives Hundetraining mehr Früchte tragen wird als während der Pubertät. Verständnis für die Bedürfnisse des Hundes zu zeigen und weiterhin konsequent, aber fair Regeln und Grenzen im Zusammenleben zu kommunizieren, wird Hund und Mensch gut durch diese Zeit bringen. Am Ende der Pubertät des Hundes berichten übrigens viele Hundehalter, dass die Beziehung deutlich gewachsen ist, obwohl sie manchmal nicht das Gefühl hatten, irgendwelche Fortschritte zu machen. Wer seinen Hund gut durch die Pubertät begleitet, legt einen weiteren Grundstein für ein harmonisches und respektvolles Miteinander in Zukunft.
Mit dem Erreichen des ersten Geburtstages gelten Hunde als erwachsen. Größere Hunderassen sind etwa mit zwei Jahren so weit. Bei einem erwachsenen Hund ist das Skelettwachstum abgeschlossen. Er ist geschlechtsreif und entwickelt sich nun nicht mehr so rasant weiter, wie im ersten Lebensjahr.
Dennoch ist es ein Irrglaube, dass sich der Hund nun nicht mehr verändert. Während er nun zwar schon viele Kommandos kennt und weiß, wie er mit Artgenossen bzw. Menschen kommunizieren kann, reift der Hund noch für einen gewissen Zeitraum weiter.
Für diese Zeit gibt es auch ein passendes Sprichwort:
Im ersten Jahr wächst der Hund in die Höhe, im zweiten Jahr wächst er in die Breite und im dritten Jahr reift er im Kopf.
Besonders bei Rüden wird man im zweiten Lebensjahr beobachten können, dass der Hund deutlich an Muskulatur zunimmt. Brust und Rücken werden breiter. Aber auch Hündinnen erlangen im zweiten Lebensjahr einen stabileren Körperbau. Die Strukturen festigen sich. Daher wird auch empfohlen, dass Hündinnen frühestens mit 1,5 bis 2 Jahren das erste Mal trächtig sein sollten, da sich der Körper doch auch noch nach dem 1. Geburtstag entwickelt.
Für den Hund ist jedoch in dieser Zeit die Entwicklung der Persönlichkeit von größerer Bedeutung. Hunde bilden nun ihre Identität aus. Während sie als Welpe und Junghund die Basics im Sozialverhalten erst einmal lernen mussten, fangen Hunde nun an, für ihre Bedürfnisse aktiv einzustehen. Sie reifen mental und lassen sich oftmals nicht mehr alles gefallen. Auch werden nun Kommandos sowie Regeln und Routinen im Alltag noch einmal tiefer verinnerlicht, sodass bald alles zuverlässig im Zusammenleben klappt. Besonders in Hundebegegnungen zeigen Hunde nun ihre Persönlichkeit, was man auch immer wieder gut beobachten kann. Wenn ein Hund nun von einem anderen beispielsweise genervt ist, wird dem anderen dies auch eindeutig signalisiert. Welpen oder Junghunde stehen meist noch nicht so für sich selbst ein und lassen Vieles „über sich ergehen“.
Wann die Persönlichkeit vollkommen ausgereift ist, ist individuell und hängt von den Lebensumständen und den Erfahrungen des Hundes ab. Dennoch sagt man, dass mit dem dritten Geburtstag des Hundes die Persönlichkeitsentwicklung als vollkommen abgeschlossen gilt.
Bild: © Depositphotos.com / Bigandt
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