Warum versucht ein Hund wegzulaufen?

Warum versucht ein Hund wegzulaufenObwohl er alles bekommt, lauert der Hund auf den passenden Moment und versucht zu entwischen, sobald sich eine Tür öffnet. So mancher Besitzer ist wirklich ratlos.

Manchmal liegt es am Halter

Wenn Hunde bei jeder Gelegenheit ausbüxen, kann es durchaus sein, dass sie zu Hause nicht glücklich sind. Dieses Fehlverhalten liegt nicht unbedingt an einem schlechten Leben, sondern daran, dass Hunde als solche neugierig sind und aktiv sein wollen: Ihre Umwelt erforschen und Neues entdecken.

Wenn der Hund nur für eine 10-Minuten-Runde herauskommt, wo er schnell sein Geschäft verrichten soll, dürfen sich die Halter nicht wundern.


Nicht alle Hunde laufen weg

Natürlich ist nicht jeder Hund ist ein Ausbrecher. Mehrere Hunde im selben Haushalt können sehr unterschiedlich auf eine Gelegenheit frei zu laufen reagieren.

Dieses Bedürfnis hängt mit einer Reihe von Dingen zusammen, einschließlich dem mehr oder weniger entwickelten Temperament. Auf die gleiche Weise wie einige Menschen Stubenhocker sind, bevorzugen auch einige Hunde den Komfort die heimische Vertrautheit. Bestimmte Rassen hindert auch ihr Körperbau daran, jemals Weglauf-Künstler zu werden. Bulldoggen zum Beispiel sind nicht in der Lage, schnell genug zu laufen und es bietet sich ihnen kaum eine Chance, sich zu entfernen. Grundsätzlich kann man sagen, je früher ein Hund Erfahrungen sammelt und eine gute Sozialisation entwickelt, desto zufriedener ist der erwachsene Hund, der auch ab und zu ganz entspannt einmal herausgeht. Welpen, die in einer reizarmen Umgebung heranwachsen, fehlen viele Eindrücke gegenüber der Welt, sodass diese Tiere ängstlich werden.


Das Zuhause aufpeppen

Also, wie kann man die normale Abenteuerlust eines Welpen in Grenzen halten, um ihn vor Gefahren zu schützen? Eine Möglichkeit ist, entsprechenden Spaß innerhalb der Wohnumgebung zu bieten. Gute lange Spaziergänge bieten geistige sowie körperliche Bewegung und interessantes Lernspielzeug verbessern die Lebensqualität des Hundes. Damit wird er mehr daran interessiert sein, zu Hause zu bleiben. Neben einem attraktiven Heim ist es wichtig, dass der Hund Rückrufkommandos erlernt und befolgt. Den Vierbeiner zum Gehorchen zu animieren, ist ein wichtiger Teil der Sozialisation. Auch ältere Hunde können das lernen, doch dazu braucht es etwas mehr Übung.

Dem Hund einen Anreiz bieten, zu kommen

Besitzer sollten Ihrem Hund einen wirklich guten Grund geben, zu Ihnen zu kommen. Jedes Mal, wenn er das Kommando befolgt, sollte er ein Leckerli und viel Lob bekommen, auch wenn er nicht sofort reagiert. Ein häufiger Fehler vieler Hundebesitzer ist es nämlich, wütend zu werden, wenn sie ihren Hund rufen, und er nicht umgehend kommt. Wenn er dann doch schließlich kommt oder der Besitzer den Hund einfängt, gibt es dafür auch noch eine Bestrafung. Auch verbaler Tadel lehrt dem Hund, wenn er zu seinem Menschen geht oder eingefangen wird, dass schlimme Dinge passieren. Beim nächsten Rufen wird der Hund wahrscheinlich noch unwilliger sein und es kann ein Teufelskreis entstehen.
Und an dieser Stelle soll auch ein Beispiel für gelungenes Rückruftraining geschildert werden. Es geht um einen Hund aus dem Tierschutz, der ohne Leine aus dem Haus weglief, und das Rufen seiner Besitzerin einfach ignorierte. Als sie schließlich ihren Hund in die Enge treiben konnte, kauerte er dort geduckt auf dem Boden, mit flach zurückgelegten Ohren und eingezogener Rute, als erwartete er schon eine körperliche Bestrafung. Stattdessen lobte die Besitzerin ihren Hund, umarmte und streichelte ihn und lobte sie überschwänglich, sie sei ein großartiger Hund, dass er sich hat einfangen lassen. Dann nahm sie ihr Tier mit nach Hause und gab ihm einige seiner Lieblingskekse. Das war der Anfang ihres Begreifens: Hey, in dieser Familie gibt es Umarmungen, Streicheleinheiten und wirklich gutes Essen bei Zurückkommen. Und genau das ist die Lektion, wie Besitzer ihre Hunden dazu bringen, gerne die Aufforderung zu befolgen.

 

Bild: © Depositphotos.com / Maria1701