Schnauzer

SchnauzerWenngleich der Schnauzer in 3 eigenständigen Rassen anerkannt wird, soll er hier unter demselben Punkt behandelt werden. Denn trotz ihrer unterschiedlichen Größe ähneln sich die Schnauzer in ihrem Wesen sehr. Als Vorfahren gelten die Terrier und die Bulldoggen, außerdem besteht eine enge Verwandtschaft mit den Pinschern. Schnauzer sind vielseitig einsetzbar. Man hält sie im beruflichen wie im privaten Bereich.

Die Herkunft des Schnauzers

Die Schnauzer kommen ursprünglich aus Württemberg. Sie wurden als Stallhunde verwendet. Hier lauerte der Schnauzer Mäusen und Ratten auf. Daher bekam er auch den Beinamen „Rattler“. Seine Wachsamkeit schätzten die Bauern sehr, weshalb der Schnauzer bald auf vielen Höfen eingesetzt wurde. Der Schnauzer zeigt große Ausdauer und eine Verbundenheit zu Pferden, weshalb er auch als Beschützer von Reisenden Einsatz fand. 1882 begann Max Hartenstein die systematische Zucht der Schnauzer.

1895 folgte die Gründung des ersten Rasseclubs. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts wurden die Schnauzer aufgrund ihrer Größenunterschiede in verschiedene Rassen eingeteilt. So gab es nun den Riesenschnauzer, Mittelschnauzer und Zwergschnauzer.

Körperbau und Haarkleid

Unter der Rassebezeichnung „Schnauzer“ werden drei Schläge des Hundes zusammengefasst, die sich jedoch sehr stark in ihrer Größe und dem Einsatzgebiet unterscheiden. Das Haarkleid aller Schläge ist recht ähnlich. So besitzen Schnauzer drahtiges, hartes und dichtes Haar. Die Unterwolle ist dicht. Während das Fell am Körper kurz und rauh ist, wird es an den Gliedmaßen etwas länger und weicher. Charakteristisch für den Schnauzer ist die üppige Behaarung an der Schnauze, die weich und lang ist. Zudem zeigt der Schnauzer buschige Brauen, die die Augen leicht überdecken. Es gibt den Schnauzer in zwei Farbschlägen: Einfarbig schwarz mit schwarzer Unterwolle und der Färbung „Pfeffer-Salz“, die durch eine Melierung des gesamten Hundes der Farben weiß, grau und schwarz besticht. Zwergschnauzer gibt es zudem in einer reinweißen Variante, wobei nur sieben Prozent der geborenen Welpen diese Färbung aufweisen.

Riesenschnauzer

Der Riesenschnauzer wurde als Stall-, Wach- und Hirtenhund genutzt. Seit 1925 ist diese Hunderasse offiziell als Polizei- und Diensthund anerkannt. Der Riesenschnauzer ist robust und muskulös. Dieser Schlag erreicht eine Schulterhöhe von 60 bis 70cm. Das Gewicht liegt meist zwischen 35 und 50kg.

Mittelschnauzer

Der Mittelschnauzer ist die ursprüngliche Form des Schnauzers und wird daher auch oft noch Standard-Schnauzer genannt. Er begleitete Fuhrwagen und lebte im Stall. Noch heute spiegelt sich das ehemalige Einsatzgebiet dieser Hunde in deren Verhalten wider. Der Mittelschnauzer erreicht eine Schulterhöhe von 45 bis 50cm und ein Gewicht zwischen 15 und 18kg.

Zwergschnauzer

Der Zwergschnauzer wird erst seit 1880 gezüchtet. Er ist das Mini-Format des Standard-Schnauzers. Vom Temperament unterscheidet sich der Zwergschnauzer nicht von seinen größeren Brüdern, ist jedoch für die Haltung in der Stadtwohnung besser geeignet. Auch als Familienhund wird hauptsächlich der Zwergschnauzer gewählt. Er erreicht eine Schulterhöhe von 33 bis 38cm und ein Gewicht zwischen 4 und 8kg.

RiesenschnauzerMittelschnauzerZwergschnauzer

Das Wesen des Schnauzers

Der Riesenschnauzer ist der größte Vertreter der Schnauzer. Wegen seiner Unerschrockenheit wird er unter anderem als Polizeihund genutzt. Als Gebrauchshund findet man ihn beim Schutzdienst und beim Militär. Er ist ein guter Drogen- und Spürhund sowie als Wachhund zu gebrauchen. Auch die Mittelschnauzer begleiten ihre Menschen häufig im Beruf. Neben dem Riesen- und dem Mittelschnauzer findet der Zwergschnauzer im privaten Bereich sein Umfeld. Schnauzer sind wendig und kühn, verspielt und gutmütig. Als sogenannte Rattlerhunde halten sie das Grundstück und den Stall von Ungeziefer frei. Sie lernen sehr schnell und sind im Allgemeinen diszipliniert. Wegen ihres Temperaments benötigen Schnauzer viel Auslauf und am besten eine geeignete Aufgabe, der sie mit Eifer nachgehen. Das Fell muss gekämmt und gebürstet werden. Das regelmäßige Trimmen unterstreicht das typische Aussehen der Rasse.


Die Gesundheit

Der Riesen- und Mittelschnauzer sind, wie viele große und mittelgroße Hunderassen, von der Hüftgelenkdysplasie (HD) betroffen. In der modernen Rassezucht wird jedoch auch genau darauf geachtet, dass die Zuchttiere frei von dieser Erkrankung sind. Zudem ist der Schnauzer für Tumore an den Zehen und der Mundschleimhaut deutlich anfälliger als andere Hunderassen. Auch die Progressive Retinaatrophie (PRA), bei der die Netzhaut des Tieres sich langsam zersetzt und zur Erblindung führt, und Herzerkrankungen lassen sich beim Schnauzer finden.
Eine Kastration sollte bei dieser Rasse nur mit ernsthaften medizinischen Gründen vorgenommen werden, da Schnauzer in Folge der Kastration besonders stark zu Übergewicht und Harninkontinenz neigen.

 

Der Schnauzer im Überblick
    • Herkunft: Deutschland
    • FCI Rasse-Standard:Nr. 181, 182, 183, Gruppe 2, Sektion 1.2: Schnauzer
    • Größe: klein, mittelgroß, groß
    • Widerristhöhe: 30 – 70cm (je nach Schlag)
    • Gewicht: 5 – 50kg (je nach Schlag)
    • Fellfarbe: Schwarz, weiß, „Pfeffer-Salz“
    • Augenfarbe: Dunkelbraun
    • Einsatz: Gebrauchshund, Rettungshund, Assistenzhund, Familienhund
    • Charakter: intelligent, freundlich, erziehbar, lebendig
    • Gesundheitsrisiken: Hüftgelenkdysplasie (HD), Anfälligkeit für Tumore, Progressive Retinaatrophie (PRA), Herzerkrankungen
    • Lebenserwartung: 13 – 16 Jahre

 

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