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Der Rhodesian Ridgeback ist ein Hund für erfahrene Halter, die das Temperament und die Kraft dieses majestätischen Hundes frühzeitig in die richtigen Bahnen lenken. Als Familienhund will er mit ausgiebigem Lauftraining beschäftigt werden, auch Mantrailing und Fährtensuche sind das Spezialgebiet des Löwenhundes: Früher wurde er zur Großwildjagd eingesetzt. Die Rasse erkennt man sofort an dem Haarkamm auf dem Rücken, dessen Wuchs von vorn nach hinten verläuft.
Als vor rund 2.500 Jahren Nomaden den schwarzen Kontinent von Norden nach Süden durchwanderten, begleiteten etwa 50 cm große Hunde die Viehherden, deren Rücken ein auffälliger Haarkamm aufwies. Diese athletischen und eleganten Vorläufer des Rhodesian Ridgeback verfügten über enorme Kondition und sie erreichten mühelos Spitzengeschwindigkeiten bis zu 60 Stundenkilometern. Ihre Aufgabe war es, Löwen und Leoparden von den Nutztieren fernzuhalten, aber niemals mit ihnen zu kämpfen.
Der Rassestandard trat 1922 in Rhodesien in Kraft. Das von einem Briten aufgestellte Regelwerk orientierte sich am Dalmatiner-Standard und wurde 1926 von der Kennel Union Südafrika anerkannt. Der erste Rhodesian Ridgeback-Welpe kam 1973 nach Deutschland. Anne Müller importierte den Hund aus Großbritannien ursprünglich, um mit ihnen ihre Falken zu beschützen. Zusammen mit zwei Partnern begann sie im gleichen Jahr die Zucht der außergewöhnlichen Hunde. Die 1993 gegründete Züchtergemeinschaft zählt momentan bundesweit 600 Mitglieder an 144 Standorten und ist damit zum größten Rhodesian-Ridgeback-Verein Deutschlands gewachsen.
Der Kopf ist relativ breit und flach, doch von angemessener Länge. Eng anliegende, hoch angesetzte Ohren und ein ausgeprägter Stop begrenzen die glatte Stirn. Die runden, weit auseinanderliegenden Augen sollten farblich zum Fell und zum Nasenschwamm passen. Der trockene, eng anliegende Fang bedeckt ein kräftiges Scherengebiss mit gut ausgebildeten Fangzähnen. Ein langer Hals bildet den Übergang zum gut bemuskelten, doch nicht schwer wirkenden Körper, der in einer halb hoch und gerade getragenen Rute endet. Das bezeichnende Rassemerkmal des Rhodesian Ridgeback ist ein entgegen der Wuchsrichtung verlaufender Haarkamm entlang der Wirbelsäule (englisch: Ridge). Der sauber abgegrenzte Streifen beginnt hinter den Schultern mit zwei gegenüber angeordneten, symmetrischen Kronen und endet spitz zulaufend auf der Kruppe. Obwohl das gesamte Fell dicht, kurz und glatt ist, sollte es zweimal wöchentlich gebürstet werden, denn es haart das ganze Jahr über. Der einfarbige Grundfarbton kann von hellem Weizengelb bis Rotweizenfarbig ausfallen, wobei an der Brust und den Zehen kleinere weiße Abzeichen erlaubt sind.
Es dauert zwei bis drei Jahre, bis der Rhodesian Ridgeback erwachsen ist. Sein späteres Naturell ist beim heranwachsenden Hund noch nicht erkennbar, doch ist diese Zeit prägend. Der Halter sollte daher die Erziehung mit liebevoller Konsequenz durchführen und dabei von Anfang an die Dominanz klarstellen, ansonsten spielt der Rhodesian Ridgeback unweigerlich seinen starkern Willen aus. Für die Wohnungshaltung ist diese Rasse nicht geeignet. Sein großes Bewegungsbedürfnis erfordert Auslastung mit Agility, Laufen neben dem Fahrrad oder lange Spaziergänge im freien Gelände, wo der Jagdtrieb ausgelebt werden kann. Eine Ausbildung erfordert viel Geduld, denn der hochintelligente Rhodesian Ridgeback stellt sich gern, zum Ärger oder zur allgemeinen Belustigung, stur oder ungeschickt an, wenn ihm der Sinn einer Aufgabe nicht klar wird. Der Hund bindet sich eng an seine Menschen und zeigt seine kompromisslose Treue gleichermaßen als Respekt einflößender Wachhund und als vollwertiges Mitglied der Familie. Sein Verhalten Kindern gegenüber ist bei negativen Erlebnissen ausweichend oder gleichgültig, bei positive Erinnerungen kann er seine stürmische Zuneigung nicht zurückhalten. Fremden gegenüber ist er abwartend reserviert, aber keinesfalls aggressiv.
Da das Haarkleid kaum Unterwolle aufweist, sollte der Rhodesian Ridgeback in der kalten Jahreszeit immer in Bewegung gehalten werden, um Erkältunskrankheiten zu vermeiden. Daneben können Hüftgelenkdysplasie, Schilddrüsenstörungen, Taubheit oder Dermoidzysten auftreten. Bei älteren Tieren dieser Rasse wurde degenerativen Myelopathie festgestellt, wobei es aufgrund sich zurückbildenden Rückenmarks langsam zu Einschränkungen der Beweglichkeit und Muskelschwund an der Hinterhand kommt.
Bild: © Depositphotos.com / Zuzule
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