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Der Kleine Münsterländer galt zeitweise als nahezu ausgestorben. Allerdings erlebte die Hunderasse ein wahrliches „Comeback“ und ist heute als Begleit- und Familienhund äußerst beliebt. Dies ist nicht immer unproblematisch, da die Rasse ursprünglich als Jagdbegleithund bezüchtet wurde und eine entsprechende bedürfnisgerechte Auslastung benötigt. Der Kleine Münsterländer ist nicht nur passionierter Jäger, sondern auch ein zuverlässiger Wachhund.
Die Hunderasse hat außerordentliche Wachhund-Qualitäten, eine hervorragende Spurensicherheit und einen sehr guten Apport. 1912 wurde der Rasse-Standard beschrieben, 1934 schlossen sich verschiedene Hunde-Vereine zusammen zum Klub für den Kleinen Münsterländer Vorstehhund. Aufgrund seines attraktiven Aussehens wird der Kleine Münsterländer heutzutage gern auch als Familienhund gehalten, was nicht immer empfehlenswert ist.
Irrtümlicherweise wird meist davon ausgegangen, dass der Kleine Münsterländer die kompaktere Version des Großen Münsterländers ist. Dies stimmt so nicht. Es sind beides eigenständige Hunderassen, die teils sehr unterschiedliche Vorfahren haben. Die einzige Gemeinsamkeit liegt in der Namensgebung aufgrund der ersten Einsatzgebiete der Hunderassen als zuverlässige Jagd.- und Wachhunde auf den Höfen im Münsterland.
Der Kleine Münsterländer gehört neben dem Großen Münsterländer und dem Deutsch Langhaar zu den langhaarigen deutschen Vorstehhunden. Mit einer Schulterhöhe von durchschnittlich 50cm ist der Kleine Münsterländer noch eine mittelgroße Hunderasse. Der Körperbau ist harmonisch, schlank und wendig. Mehr als 24 Kilogramm bringen Hunde dieser Rasse eher selten auf die Waage. Die Schnauze ist lang und schmal, weshalb die Rasse sich auch sehr gut als Suchhund einsetzen lässt. Die Ohren sind seitlich am Kopf angesetzt und hängen locker herab.
Das Haarkleid ist mittellang und glatt oder leicht gewellt. Die Beine sind reich befedert. Auch die Rute besticht durch langes Fell, welches auch „Fahne“ genannt wird. Am Kopf ist das Fell eher kurz, allerdings weisen auch die Ohren sowie die Brust etwas längeres, teils auch leicht gewelltes Fell auf. Den Kleinen Münsterländer gibt es in verschiedenen Farbvarianten. Die am weitesten verbreiteten Varianten sind Braun-Weiß sowie Braunschimmel. Auch Kombinationen der Varianten sind möglich.
Der Kleine Münsterländer ist ein Jäger durch und durch. Bei bedarfsgerechter Haltung entfaltet sich sein besonderes Wesen ideal. Er gilt als anhänglich, gelehrig und intelligent. Der Kleine Münsterländer geht enge Beziehungen mit den Bezugspersonen ein und ist daher ein loyaler und treuer Begleiter. Ebenso kann der Kleine Münsterländer als Wachhund eingesetzt werden. Die Rasse hat einen außerordentlichen Bewegungsdrang und benötigt immer etwas zu tun. Daher ist die Haltung als Familienhund im städtischen Bereich meist nicht möglich. Der Kleine Münsterländer ist ebenso ein passionierter Schwimmer, da er auch seinen Einsatz als Wasser-Jagdhund fand. Die Erziehung ist nicht schwer, wenn man sich mit den Eigenheiten und besonderen Bedürfnissen eines Jagdhundes auskennt. Es wird empfohlen, eine zusätzliche Jagdbegleithundeausbildung abzulegen.
Der Kleine Münsterländer ist ein mutiger und abenteuerlustiger Hund, der immer wieder neue Beschäftigungsreize benötigt. Die ewig gleichen Gassi-Runden ablaufen und vielleicht ein paar Mal einen Ball geworfen zu bekommen, reicht dieser Hunderasse definitiv nicht aus. Darf der Kleine Münsterländer seinen Arbeitseifer jedoch ausleben, fühlt er sich in der „Freizeit“ in seiner Familie pudelwohl und verhält sich in seinem Zuhause sanft und ruhig.
Der Kleine Münsterländer ist eine sehr gesunde Hunderasse. Wer sich einen Hund aus einer seriösen Zucht mit entsprechenden Gesundheitsnachweisen anschafft, wird selten zum Tierarzt müssen. Durch eine gezielte Auswahl der Zuchttiere wird versucht, die atopische Dermatitis, eine allergische Hautreizung, die bei dieser Rasse ab und an auftritt, zu bekämpfen. Aufgrund der Größe kann es auch zu Gelenkproblemen wie der Hüftgelenkdysplasie (HD) kommen, allerdings tritt dies äußerst selten auf.
Bild: © Depositphotos.com / Judithdz
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