Bobtail

BobtailDer Bobtail wurde ursprünglich aus Hütehund verwendet, findet heute jedoch oftmals seinen Platz als Familienhund. Hier fügt er sich auch, im Gegensatz zu vielen anderen Hütehund-Rassen, problemlos in den Familienalltag ein. Er gilt als ruhig, anhänglich und geduldig. Im Vergleich zu anderen großen Hunderassen ist der Bobtail auch einfach zu erziehen. Sei zottiges Äußeres verzückt Groß und Klein gleichermaßen. Auch wenn die Erziehung des Bobtails recht einfach ist, sollte er in einem ausreichend großen Zuhause gehalten werden.

Die Herkunft des Bobtails

Die Herkunft des Bobtails ist nicht genau bekannt. Es wird eine Verwandtschaft zu Herdenschutzhunden vermutet. Ab 1873 tritt die Rasse offiziell auf Ausstellungen in Erscheinung, die offizielle Eintragung erfolgte zwei Jahre später. Tatsächlich lautet die offizielle Rassebeschreibung „Old English Sheepdog“, auf deutsch also altenglischer Schäferhund.

Diese Rassebezeichnung ist seit Ende des 19. Jahrhunderts gültig. Zu dieser Zeit wurde auch der Rassestandard bestimmt, der seit 1890 anerkannt ist.

Körperbau und Haarkleid

Das lange und dichte Fell verleiht dem Bobtail ein stattliches Aussehen. Zugleich erweckt dessen lockere und voluminöse Erscheinung beim Betrachter das Bedürfnis, den Hund unbedingt streicheln zu müssen. Dabei fühlt sich das Deckhaar gar nicht so weich an wie allgemein angenommen. Es ist rau und zottig, zugleich wasserabweisend. Die Unterwolle ist beim Bobtail stark ausgeprägt. Er kann und sollte daher im Freien gehalten werden. Alternativ benötigt er einen ungeheizten Platz, wenn er im Haus nächtigen soll.
Manche Exemplare dieser Rasse haben eine angeborene Stummelrute, da dies früher als erstrebenswert galt. Heutzutage weist jedoch der Großteil der Bobtails eine normale, gerade Rute auf.
Bei den Fellfärbungen gibt es klare Vorgaben im Rassestandard. So sind graue und blaue Färbungen vorgesehen, die kombiniert mit weißem Fell ein hübsches Gesamtbild ergeben. Rumpf, Kopf und die charakteristischen „Socken“ an den Vorder- und Hinterläufen sind weiß, während Rücken und die Seiten des Körpers farbig sind. Es gibt auch eine Blau-Merle-Variante des Bobtails.

Das Wesen des Bobtails

Der Bobtail ist eine anhängliche Rasse besitzt einen ruhigen Charakter. Der Hund fällt nie unangenehm auf. Im Gegenteil überträgt er seine Gelassenheit auf sein Umfeld. Seine Besitzer wissen schon bald die entspannte Atmosphäre im Haus zu schätzen, die durch seine Anwesenheit entsteht. Trotzdem ist der Bobtail ein agiler Hund und häufig zu Späßen aufgelegt. Die leicht schaukelnden Bewegungen in jeder Gangart verleihen dem Tier eine Art von ständiger Abgeklärtheit. Der Bobtail benötigt sehr viel Auslauf sowie eine sinnvolle Beschäftigung. Schließlich ist er ein Hirtenhund, der ursprünglich die typischen Aufgaben des Hütens und Treibens von Vieh übernahm. Als Familienhund fügt sich der Bobtail schnell in verschiedene Situationen ein. Im Gegensatz zu anderen Hütehunden lässt er sich leicht erziehen. Er mag Kinder und ist ihnen ein prima Spielkamerad. Beim Toben zeigt er Ausdauer und Souveränität. Er nimmt es den Kleinen nicht übel, wenn es einmal lauter zu geht. Sportlich aktive Menschen werden den Bobtail als Teampartner schätzen. Das Laufen, das Springen sowie das Bewältigen diverser Hindernisse liegen ihm. Sein sehr lautes Bellen zeichnet ihn als guten Wachhund aus. Diese Eigenschaft kann es allerdings verbieten, ihn in der Stadtwohnung zu halten. Aufgrund seiner ursprünglichen Verwendung zeigt der Bobtail ausgeprägtes territoriales Verhalten.


Die Gesundheit

Der Bobtail ist eine robuste Hunderasse und erfreut sich guter Gesundheit. Dennoch bilden einzelne Exemplare auch eine Hüftgelenk- bzw. Ellenbogengelenkdysplasie (HD / ED) aus. Diese Erkrankungen werden jedoch durch eine strenge Zuchtauslese versucht, in den Anlagen der Rasse weiter zu verringern. Bobtails sind häufig vom MDR1-Defekt betroffen. Dieser genetische Defekt hat eine Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln zur Folge. Dies sollte man in jedem Fall beim Tierarzt überprüfen lassen, bevor eine Medikamentengabe begonnen wird. Zudem neigt die Rasse zu grauem Star, daher ist eine regelmäßige Untersuchung der Sehfähigkeit sinnvoll.

 

Der Bobtail im Überblick
    • Herkunft: Großbritannien
    • FCI Rasse-Standard: Nr. 16, Gruppe 1, Sektion 1: Schäferhunde
    • Größe: groß
    • Widerristhöhe: 55 – 60cm
    • Gewicht: 30 – 35kg
    • Fellfarbe: Blau-Merle, Blau, Grizzle, Grau
    • Augenfarben: Braun, Blau (Merle-Variante)
    • Einsatz: Hirtenhund
    • Charakter: treu, zuverlässig, ruhig, verspielt
    • Gesundheitsrisiken: MDR1-Defekt (Überempfindlichkeit gegenüber bestimmten Arzneimitteln), genetische Veranlagung zu grauem Star, ggf. Gelenkprobleme
    • Lebenserwartung: 10 – 12 Jahre

 

Bild: © Depositphotos.com / volofin