Basset Hound

Basset HoundDer Basset Hound ist eine vorwiegend in Amerika und England bekannte Rasse. Doch auch hierzulande finden sich seit Jahrzehnten Liebhaber dieser kurzbeinigen Laufhunde. Sie zählen zur Gruppe der Bassets, die unter anderem auch durch den Basset d’Artois und den Basset Fauve de Bretagne vertreten wird. Zu den typischen Kennzeichen der Bassets gehört der lange Rücken, der im starken Kontrast zu den sehr kurzen Beinen steht. Der Basset Hound ist die schwerste Rasse der Bassets. Er wirkt relativ massig und weniger agil, als er in Wirklichkeit ist.

Die Herkunft

Der Basset Hound soll von einer alten französischen Hunderasse abstammen. Bereits in Shakespeares „Sommernachtstraum“ soll er erste Beschreibungen dieser Rasse geben. Die systematische Zucht begann im 19. Jahrhundert. 1863 wurde der Name der Rasse erstmalig auf einer Hundeausstellung genannt. 1866 wurde dann die erste Meute zusammengestellt.

In den folgenden Jahren verbreitete sich der Basset Hound auch in Großbritannien, wo er durch Verpaarungen mit Beaglen und Bloodhounds sein heutiges Aussehen erhielt. 1880 schließlich wurde der Basset Hound von britischen Rassehundevereinen als eigenständige Rasse anerkannt. Erst 1957 wurde der offiziell anerkannte Basset Hound Wurf in Deutschland registriert. Von da an erfreute er sich wachsender Beliebtheit. In den 1970er Jahren wurde er zum absoluten Modehund. Die vermehrte Zucht trug dazu bei, dass die Rasse bald gesundheitliche Schwächen zeigte. Die moderne Rassezucht agierte dagegen und mit einer strengen Zuchtauslese konnte der Basset Hound einiges seiner Ursprünglichkeit wieder erlangen.

Körperbau und Haarkleid

Der Basset Hound hat bei einer Schulterhöhe von bis 38cm ein recht hohes Körpergewicht. So erreichen manche Exemplare sogar mehr als 30kg. Der Basset Hound wurde zur Meutejagd eingesetzt und wird als Niederlaufhund bezeichnet. Er hat sehr kurze Beine und einen langen Körper. Die Ohren sind sehr lang und hängen weit neben dem Kopf herab. Unter Kennern wird der Basset Hound als Hund mit Substanz beschrieben. Lose Haut am Körper ist jedoch nicht erwünscht – der Basset Hound soll trotz des hohen Gewichtes nicht übergewichtig oder unförmig wirken.
Das Fell ist kurz, glatt und dicht, was die Fellpflege unkompliziert macht. Grundsätzlich gibt es den Basset Hound in drei Farbschlägen. Am bekanntesten dürfte die dreifarbige Variante sein: Rücken und Flanken sowie Kopf, also die Oberseite des Hundes, sind schwarz mit einigen braunen Abzeichen, während der Bauch, die Beine und Pfoten, demnach die Unterseite des Hundes, weiß gefärbt ist. Des Weiteren gibt es zweifarbige Varianten: der so genannte Rotmantel, hier ist die Oberseite des Hundes einfarbig braun-rot, während die Unterseite des Tieres ebenfalls weiß ist. Die andere Variante sieht eher eine gescheckte Fellfärbung aus hellroten Abzeichen und der Grundfarbe weiß vor. Dennoch sind auch weitere Färbungen zulässig.

Das Wesen

Der eigentliche Niederlaufhund zählt zu den Jagdhunden, der sich in der Meute am wohlsten fühlt. Er besitzt ein freundliches und intelligentes Wesen, weshalb er auch als Familien- und Begleithund beliebt ist. Um seine Bedürfnisse zu befriedigen, müssen seine Besitzer ihm einen regelmäßigen Auslauf gönnen. Mit Kindern und Artgenossen kommt der Basset Hound gut zurecht. Seine Sanftmut garantiert ein harmonisches Spiel. Besitzergreifend ist der Hund eher nicht. Man kann ihn in der größeren Wohnung halten, wenn man weite Strecken mit ihm spazieren geht oder wenn man ihm eine Alternative bietet. So kann er beispielsweise am Rad mitlaufen, sofern ein gemäßigtes Tempo gewählt wird. Ein gewisser Jagdtrieb ist ihm auch heute noch eigen, wenngleich diesem bei der Zucht weniger Beachtung geschenkt wird als noch vor einigen hundert Jahren. Dies sollte den Besitzern bewusst sein, wenn sie mit ihm durch Wald und Wiesen streifen. Von der Wohnungshaltung in oberen Etagen wird bei dieser Rasse abgeraten. Der lange Rücken des Basset Hounds würde beim Treppensteigen überstrapaziert, so dass Bandscheibenprobleme vorprogrammiert wären. Schlimmstenfalls könnte es zu Lähmungserscheinungen kommen. Gern faulenzt der Basset Hound auch einmal auf dem Sofa und lässt sich von seinen Leuten ausgiebig das Fell kraulen.


Die Gesundheit

Da der Basset Hound einen sehr langen Rücken hat, ist die Rasse häufiger von Bandscheibenproblemen betroffen. Daher sollte die Wirbelsäule auch schon in jungen Jahren regelmäßig vom Tierarzt auf Veränderungen untersucht werden. Um den Rücken und die Bandscheiben des Basset Hounds nicht unnötig zu belasten, sollte er so wenig wie möglich, am besten nie Treppen steigen müssen. Durch die langen und schweren Hängeohren ist die Belüftung des Ohrinneren nicht besonders gut. Daher neigen Basset Hounds auch zu chronischen Ohrproblemen, meist Ohrenentzündungen. Auch hier ist eine regelmäßige Kontrolle durch Halter und Tierarzt nötig. Gegebenenfalls nutzt man unterstützend spezielle Ohrreiniger.
Auch in Bezug auf verschiedene Witterungsverhältnisse muss man beim Basset Hound ein paar Dinge beachten. Im Sommer sollte man nur in den frühen Morgenstunden und spät abends mit dem Hund raus gehen. Die Mittagshitze belastet den Kreislauf des Hundes zu stark, da er viel Körpergewicht zu bewegen hat. Und im Winter muss man darauf achten, dass es keine Erfrierungen am Bauch und/oder den Genitalien gibt, da der Hund durch die sehr kurzen Beine sehr nah am Boden läuft. Auch die Ohren können an den Spitzen schnell Erfrierungen vorweisen.

 

Der Basset Hound im Überblick
    • Herkunft: Großbritannien
    • FCI Rasse-Standard: Nr. 162, Gruppe 6, Sektion 1.3: Kleine Laufhunde
    • Größe: mittelgroß
    • Widerristhöhe: 28 – 38cm
    • Gewicht: 20 – 30kg
    • Fellfarbe: Dreifarbig (weiß-schwarz-braun), zweifarbig (schwarz-weiß, gelb-weiß, rot-weiß, braun-weiß, schwarz-braun)
    • Augenfarbe: Dunkelbraun
    • Einsatz: Jagdhunde, Laufhunde
    • Charakter: gutmütig, anhänglich, freundlich, sanftmütig
    • Gesundheitsrisiken: Bandscheibenprobleme, Ohrenentzündungen
    • Lebenserwartung: 10 bis 12 Jahre

 

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