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So edel wie ein arabisches Pferd, so ausdauernd wie ein Kamel und so mutig wie ein Löwe – besser kann man den Azawakh nicht beschreiben. Der afrikanische Windhund, wertvollstes Symbol für Wohlstand und Kultur der Tuareg-Nomaden, fand erst vor rund 50 Jahren den Weg nach Europa. Seine reine Ursprünglichkeit, gepaart mit Unabhängigkeit und Sensibilität, macht den stolzen Azawakh zu einem Begleiter für echte Individualisten.
Der Azawakh ist in seiner afrikanischen Heimat so wertvoll, dass er unverkäuflich ist. Die Beduinen schätzen die Intelligenz und Kondition der Rasse, die wesentlich zu ihrem eigenen Fortbestand beiträgt. Trotz des aufkommenden Interesses an der Hundezucht im 19. Jahrhundert beachteten die damaligen europäischen Kolonialherren den Azawakh kaum. Erst mit dem Gewähren der Unabhängigkeit in den 1970er Jahren änderte sich das. Zu dieser Zeit ist der jugoslawische Diplomat Dr. Pecar im westafrikanischen Burkina Faso stationiert. Der Hundeliebhaber versucht vergebens, den Beduinen einen Azawakh abzukaufen. Ein Exemplar könne allenfalls als besonderes Geschenk gegeben werden. Das Schicksal eilt Dr. Pecard zu Hilfe, als er einen Elefantenbullen tötet, der lange Zeit das Beduinenlager terrorisierte. Zum Dank schenkt man dem Diplomaten eine Azawakh-Hündin, später kamen noch zwei Tiere des gleichen Wurfs dazu. Der Doktor nimmt diese drei Hunde mit nach Jugoslawien und begründet damit die Zucht in Europa. Kurze Zeit später nehmen französische Staatsdiener weitere sieben Exemplare mit fast identischem Aussehen aus Mali mit.
Gleich zu Anfang entbrennt eine große Debatte über die Natur des Azawakh. Er wäre eine Varietät der Rasse Sloughi, so einigt man sich auf den Namen Tuareg-Sloughi, da beide Varietäten, Sloughi und Azawakh, glatthaarige Salukis seien. Im Jahr 1981 erkennt der FCI die Rasse Sloughi-Azawakh an, 1986 wird der Zusatz Sloughi wieder zurückgenommen. Bis zum Ende der 1980er Jahre dauert die Verwirrung an und letztendlich werden drei neue Rassen festgelegt: Sloughi, Saluki und Azawakh. Französische Züchter entwickeln den offiziellen Rassestandard, der sich auf die Nachkommen der ersten eigenen sieben Tiere bezieht. Das Ursprungsland Mali ist kein FCI-Mitglied, daher ist das Patronat französisch. Dieser Standard ist vor allem im Bezug auf die Fellfarbe sehr einschränkend und spiegelt nicht die große Vielfalt afrikanischer Azawakhs wider. Der französische Züchterverband stellt dabei fest, dass der reinerbige Azawakh eine bestimmte Verteilung des Weißanteils der ansonsten rotsandfarbenen Fellfarbe an den Läufen, dem Hals und dem Kopf aufweisen muss. Auf Ausstellungen sieht man jedoch vermehrt schwarze, grizzelfarbene und gescheckte Tiere mit zu großem Weißanteil, die wahrscheinlich bereits in Afrika durch Einkreuzung anderer Windhundarten entstanden. Die Meinunslager der kynologischen Verbände sind momentan aufs Äußerste verhärtet, daraus resultieren Unsicherheit bei Züchtern, Preisrichtern und Besitzern. So wird beispielsweise den französischen Standardmachern Unkenntnis bezüglich der afrikanischen Hundepopulation nachgesagt, im Gegenzug wird die 25-jährige Azawakhzucht als Fehlentwicklung hingestellt, da über fünf Generationen die Nachkommen teils völlig anders aussehen als die französischen Erstimporte. Letztendlich gehen aufgrund der massiven Differenzen die Teilnehmerzahlen bei Hundeshows und Ausstellungen rapide zurück, da vormalige Champions von den Preisrichtern vielfach abgewertet werden.
Die Kopfform ist sehr schmal und fein ziseliert mit auseinanderlaufenden Begrenzungslinien von Fang und Schädel. Der Hinterkopf ist ausgeprägt. Große bernsteinfarbene oder dunkle, mandelförmige Augen vermitteln mit schwarz pigmentierten Lidern eine ausdrucksstarke Erscheinung. Der wenig ausgeprägte Stopp geht in einen langen, sich zur Nase hin verjüngenden Fang über, wobei der Nasenschwamm schwarz oder braun sein darf. Bei Aufmerksamkeit richtet der Azawakh die Ansätze seine hoch angesetzten Hängeohren auf. Der kräftige Kiefer beherbergt ein Scherengebiss. Der lange, aber muskulöse Hals mündet in eine eher schmale, aber tiefe Brustpartie und die gerade oder zur Hüfte hin etwas ansteigende Rückenlinie. Die schräg Kruppe, der hoch aufgezogene Bauch und die langen, schlanken Gliedmaßen bilden eine hoch aufgerichtete, rechteckige Silhouette. Die leichtfüßige, fast tänzerische Gangart rundet mit fließenden Bewegungen die aristokratisch anmutende Erscheinung ab. Trockene Muskulatur und Knochen sind gut unter der dünnen, straff anliegenden sichtbar. Die lange, dünne Rute wird im Ruhezustand herabhängend mit leicht gebogener Spitze getragen. Das Haarkleid sollte innerhalb der Farbnuancen hell sandfarbig bis zu sattem Rot liegen. Die Textur ist fein, glatt, kurz und an der Körperunterseite spärlich. Weiße Abzeichen sind an den Pfoten, der Rutenspitze und an der Brust erlaubt. Der Kopf kann eine schwarze Maske aufweisen. Als Fehler zählen unter anderem Stromung, halblanges Haar oder Drahthaar, nach innen gewölbte Rippen (Geigenkastenform), schwerfälliger Körperbau, ein helles Auge, Fehlstellung der Läufe, das Fehlen weißer Fellfarbe.
Sein Naturell ist das Bewachen und Jagen – trotzdem möchte der Azawakh als Familienmitglied integriert sein, sucht enge Bindung an seinen Halter und kommt mit Kindern gut aus. Gegenüber Fremden verhält er sich anfangs reserviert, aber freundlich; spürt der Azawakh jedoch gegen seinen Halter oder sich selbst eine Gefahr, kann er blitzschnell aggressiv reagieren. Alle Gemütslagen der sensiblen Rasse kann man an den ausdrucksvollen Augen ablesen, genauso wie der aufmerksame Azawakh kleinste Stimmungsschwankungen seines Halters am Klang der Stimme oder an einer Geste registriert. Reichliche Liebkosungen und Streicheleinheiten braucht er, um mental ausgeglichen zu sein, darum wird eine strenge Dressur im barschen Tonfall zwangsläufig scheitern. Ein gut sozialisiertes Tier ist für die Wohnungshaltung geeignet, ein zweiter Hund im Haushalt kann jedoch kritisch werden. Als energiegeladener Familienhund braucht der Azawakh täglich viel Auslauf und freie Bewegung, sei es im Gelände oder auf Grünflächen, um seine extreme Fitness auszupowern. Ideal ist ein großer Garten, der von Mauern umgeben ist: Sein Freiheitsdrang kann den Asawakh zum Ausbüxen animieren und ein weiteres Hobby ist das Löcherbuddeln in der lockeren Erde frisch umgegrabener Beete oder unter Zäunen hindurch.
Bestimmte rassetypische Krankheiten sind für den Azawakh unbekannt. Trotz seines filigranen Körperbaus ist die Rasse sehr robust, trotzdem sollte nach Spaziergängen die dünne Haut auf Kratzer und kleinere Verletzungen kontrolliert werden. Was er nicht mag, ist Kälte. Kein Wunder, herrscht in seinem natürlichen Lebensraum extreme Hitze und trockenes Klima. Bei diesen Bedingungen läuft der Azawakh zur Höchstform auf, läuft stundenlang ausdauernd ohne Ermüdung und erreicht dabei enorme Geschwindigkeiten bis zu 70 Stundenkilometern. In Europa sind Hundesportarten, wo es um Schnelligkeit geht, die beste Beschäftigung. Ebenso gern begleitet er seinen Menschen beim Jogging oder macht erfolgreich bei Coursing und Windhundrennen mit. In seiner Heimat teilen die Beduinen ihre eigene Kost, Milch und Hirsebrei, mit den Azawakhs. Hier geben Halternormale, abwechslungsreiches Fertigfutter mit ausreichendem Ballaststoffanteil oder bereiten die Mahlzeiten selbst zu: 350 – 400 g Fleisch mit jeweils 200 g Reis und Gemüse, dazu Mineralien und Vitamine. Die Fellpflege dieser Rasse ist durch gelegentliches Abwischen mit einem feuchten Leder schnell erledigt.
Bild: © Depositphotos.com / CaptureLight
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