Afghanischer Windhund

Afghanischer WindhundDer Afghanische Windhund wird bereits seit mehreren tausend Jahren gezüchtet. Früher setzte man ihn zur Jagd auf Gazellen und kleines Hochwild sowie bei der Hatz ein. Erst in den 1920-iger Jahren wurde der Hund nach England mitgebracht. Es dauerte nicht lange, bis er sich wegen seines seidigen, langen Fells und seiner majestätischen Erscheinung zu einem echten Modehund entwickelte. Der Afghanische Windhund bewegt sich in jeder Art von Gelände sehr schnell. Er ist äußerst wendig und obendrein ausdauernd.

Die Geschichte

Der Afghanische Windhund gehört zu den ursprünglichen Windhundrassen aus dem Hochland des Hindukusch. Schon viele Jahrtausende v. Chr. wurden hier Windhunde gezüchtet. Da der Afghanische Windhund Ähnlichkeiten mit dem Saluki und Taigan aufweist, wird weiterhin vermutet, dass hier Kreuzungen vorgenommen wurde.

Ganz genau kann der Ursprung der Rasse nicht bestimmt werden. In Afghanistan selbst wurde diese Windhundrasse als Kostbarkeit behandelt. Er wurde als Jagdhund eingesetzt. Eigentlich war der Export der Hunde aus Afghanistan verboten. Dennoch brachte 1890 ein britischer Offizier die ersten Afghanischen Windhunde nach Großbritannien. Hier ist auch der Beginn der modernen Windhundzucht zu verorten, als am Anfang des 20. Jahrhunderts britische Rasseliebhaber Windhunde verschiedener Schläge miteinander kreuzten. Erst 1930 wurde die Rasse auch langsam in Deutschland bekannt. Schnell erlangte die Rasse große Popularität als Mode- und Ausstellungshund, was sich auf das Aussehen niederschlug und schließlich auch den Rassestandard veränderte.

Körperbau und Haarkleid

Der Afghanische Windhund ist ein echter Hingucker: Sein graziler Körperbau mit dem langen, fluffig fallenden Haar. Bei einer Größe von bis zu über 70cm bringen die Leichtgewichte maximal 30kg auf die Waage. Die Hunderasse strotzt äußerlich vor Eleganz und Würde. Bei der Zucht wird besonders auf die Geometrie der Gliedmaßen geachtet. Der Gang des Windhundes ist leicht federnd und stolz.
Das Haarkleid besticht durch lange, feine und seidige Haare. Junghunde dieser Rasse haben hingegen kurzes und wolliges Fell. Die Fellpflege ist bei erwachsenen Afghanischen Windhunden sehr aufwendig, damit die Leichtigkeit des Fells erhalten bleibt. Den Afghanischen Windhund gibt es in verschiedenen Farben. Als besonders elegant gelten die Farben Creme, Silber und Elfenbein. Es gibt aber auch rote, schwarze und blaue Exemplare.

Das Wesen des Afghanischen Windhundes

Das Wesen des Afghanischen Windhunds kann als äußerst ruhig beschrieben werden. Seine Gelassenheit und seine eleganten Bewegungsabläufe verleihen ihm ein stolzes Aussehen. Der große Hund ist mutig und dennoch sehr sensibel. Er benötigt von seinen Leuten echte Zuneigung. Es ist nicht möglich, ihn auf einem großen Grundstück sich selbst zu überlassen. Zu Fremden fasst die Rasse nur langsam Vertrauen. Jegliche Art des schlechten Umgangs nimmt er für lange Zeit übel. Aus diesem Grunde eignet er sich zum Spielen mit den Kindern nur bedingt. Zumindest müssen diese so viel Verständnis aufbringen, dass sie mit dem Hund sehr behutsam umgehen können. Der Afghanische Windhund benötigt sehr viel Pflege. Wegen seines hohen Energieverbrauchs ist sein Futterbedarf entsprechend hoch. Nicht zuletzt müssen ihm seine Besitzer täglich sehr viel Auslauf verschaffen. Am besten ist er auf der Rennbahn aufgehoben, wo er ausgiebig trainieren darf. Wer den Afghanischen Windhund halten möchte, sollte seine Freizeit aktiv gestalten. Für das Leben auf dem Sofa ist der Hund nicht gemacht. Artgenossen können ein Problem darstellen. Der Afghanische Windhund sucht sich allein aus, wer ihm sympathisch ist. In dieser Hinsicht ist eine konsequente Erziehung notwendig.


Die Gesundheit

Grundsätzlich haben Afghanische Windhunde eine gute Gesundheit. Es gibt jedoch eine rassetypische Krankheit, die sehr verheerende Folgen hat. Die sogenannte Afghanenmyelopathie ist vermutlich eine erblich bedingte Rückenmarkserkrankung, die zu einer vollständigen Lähmung der Gliedmaßen führt.
 

Der Afghanische Windhund im Überblick
    • Herkunft: Afghanistan
    • FCI Rasse-Standard: Nr. 228, Gruppe 10, Sektion 1: Langhaarige oder befederte Windhunde
    • Größe: sehr groß
    • Widerristhöhe: 65 – 75cm
    • Gewicht: 26 – 34kg
    • Fellfarbe: Einfarbig schwarz, creme, rot
    • Augenfarbe: Dunkelbraun
    • Einsatz: Jagdhund, Windhunderennen
    • Charakter: zurückhaltend, würdevoll, glücklich, eigenständig
    • Gesundheitsrisiken: Afghanenmyelopathie
    • Lebenserwartung: 12 – 14 Jahre

 

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