Letzte Aktualisierung am 18.06.2021 I 12:06 Uhr

Corona & Hund – Was Hundebesitzer nun beachten sollten!

Hund und Corona Virus

Das Corona-Virus beschäftigt uns nun bereits seit über einem Jahr. Doch was ist in diesen Zeiten eigentlich mit unseren Hunden? Können sie sich inzwischen auch mit dem Corona Virus anstecken? Und wie sieht es aus, wenn man in Quarantäne bleiben soll? – Wir wollen an dieser Stelle insbesondere in Bezug auf das Thema Corona & Hund regelmäßig Informationen bereitstellen und uns so dafür einsetzen, dass auch unsere Hunde gut durch diese Zeit der Einschränkungen kommen.

Aktuelle Informationen zum Coronavirus vom Bundesministerium für Gesundheit
Aktuelle Informationen zum Coronavirus vom Robert Koch Institut (RKI)

Kann mein Hund das Coronavirus bekommen?

Das Coronavirus, oder auch SARS-CoV-2 bzw. COVID-19 (so nennt man die Erkrankung in Folge einer Infektion), ist laut aktuellen Angaben möglicherweise leider auch auf unsere Haustiere übertragbar.

In einem Bericht des Ärzteblattes aus Dezember 2020 wird von insgesamt 70 Fällen von infizierten Haustieren weltweit berichtet – davon seien ein Drittel Hunde. Daher wird nun empfohlen, als Infizierter möglichst Abstand zu seinen Haustieren zu halten. Gegebenenfalls muss man die Tiere für die Dauer der Erkrankung woanders unterbringen.

>>> Hier geht’s zum Artikel aus dem Ärzteblatt (Dezember 2020)

Auch neuere Untersuchungen konnten die Übertragung des Corona-Virus auf die Haustiere bestätigen. So seien insbesondere Katzen gefährdet. Allerdings haben auch 43 Prozent der an der Studie teilgenommenen Hunde eine Corona-Infektion durchgemacht. Die Übertragung von infizierten Menschen auf die Haustiere ist also keine Spekulation mehr. Daher wird weiterhin eindringlich dazu geraten, die Tiere während der Infektion in andere Hände zu geben, um sie nicht anzustecken.
Das Tückische ist nämlich, dass die Tiere keine oder nur sehr leichte Symptome aufzeigen. Unentdeckt können die Langzeitfolgen der Corona-Infektion beim Haustier jedoch noch nicht abgeschätzt werden.

>>> Hier geht’s zum Artikel aus dem Ärzteblatt (Juli 2021)

Ich habe gelesen, dass Hunde von Corona Viren befallen werden!

Nach aktuellem Wissensstand ist eine Übertragung von COVID-19 vom Menschen auf den Hund leider möglich.

Corona Viren im Allgemeinen sind schon lange bekannt und lösen, je nach Virustyp, auch andere Erkrankungen aus. Allerdings verläuft eine Infektion beim Hund mit dem COVID-19 Virus häufig symptomfrei. Wenn der Hund plötzlich und über mehrere Tage hinweg jedoch starken Durchfall und weitere Probleme im Magen-Darm-Trakt zeigt, wie zum Beispiel Erbrechen und Appetitlosigkeit, sollte der Tierarzt aufgesucht werden. Durch die Untersuchung einer Kotprobe beim Tierarzt wird der Ursache für die Magen-Darm-Probleme auf den Grund gegangen. So könnten dann auch entsprechende COVID-19 Viren nachgewiesen werden.

Ist die Corona-Mutation B.1.1.7 gefährlich für mein Haustier?

Eine britische Studie liefert erste Hinweise darauf, dass die Mutante B.1.1.7 des Corona-Virus auch für unsere Haustiere eine größere Gefahr darstellt.

Aufgrund einer auffälligen Zunahme von COVID-Krankheitsfällen bei Haustieren, untersuchte ein Zusammenschluss britischer Tierärzte einen potenziellen Zusammenhang mit der Mutante B.1.1.7 und den auftretenden Infektionen.
Im Raum London war zwischen Dezember 2020 und Februar 2021 ein sprunghafter Anstieg von Hunden und Katzen mit Herzmuskelentzündungen zu verzeichnen. Die betroffenen Tiere haben vorher keine Herzprobleme gehabt und zeigten alle ähnliche Symptome. So wurden die Haustiere plötzlich lethargisch, aßen nichts mehr und bekamen Atemnot. Manche sollen auch das Bewusstsein verloren haben.
Daraufhin wurden sowohl PCR-Tests als auch Bluttests bei den erkrankten Hunden und Katzen durchgeführt. Von elf untersuchten Haustieren konnten bei dreien direkt mittels PCR-Test die Corona-Mutante B.1.1.7 nachgewiesen werden. Weitere drei Tiere hatten Antikörper im Blut, woraus zu schließen sei, dass sie die Infektion bereits durchlebt hatten.
Bei den BesitzerInnen dieser Haustiere selbst wurden größtenteils einige Wochen zuvor COVID-Erkrankungen diagnostiziert.
Den Veterinärmedizinern zufolge seien dies die ersten gesicherten Nachweise der B.1.1.7 Mutante des Coronavirus bei Hunden und Katzen. Tierbesitzer sind deshalb zur Vorsicht angehalten, sollten sie sich selbst infizieren, wenn möglich, ihr Haustier für den Zeitraum der Infektion in einem anderen Haushalt unterzubringen.

Corona-Quarantäne mit Hund: Gassi gehen erlaubt?

Eine 14-tägige Corona-Quarantäne gilt vorsichtshalber für jeden, der innerhalb der letzten 14 Tage entweder mit einem Infizierten in engerem Kontakt gewesen ist, mit einem Infizierten in einem Haushalt lebte oder sich in einem durch die RKI eingestuften Risikogebiet bzw. besonders betroffenem Gebiet aufgehalten hat – also grundsätzlich, wenn ein Infektionsverdacht besteht.

Nun stellt sich die Frage für viele Hundehalter: Darf ich jetzt noch mit meinem Hund Gassi gehen?

Wenn einem keine häusliche Quarantäne aufgrund eines Corona-Verdachtes oder einer nachgewiesenen Infektion angeordnet ist, darf man auch weiterhin ganz normal mit dem Hund Gassi gehen.

Es sind lediglich die Verhaltensrichtlinien im Kontakt mit anderen Personen einzuhalten. So sollte man auf Händeschütteln und anderen körperlichen Kontakt verzichten, sowie einen Abstand von mindestens 1,5m Metern zueinander wahren, um sich nicht unnötig einem Ansteckungsrisiko auszusetzen. Aktuell müssen auf Gassi-Gängen auch noch keine Masken getragen werden.

Sollte man sich aber aufgrund eines Corona-Verdachts oder einer tatsächlichen Erkrankung durch das Coronavirus in häuslicher Quarantäne befinden, darf man das Haus nicht verlassen. Das betrifft dann sekundär auch den Hund.

Hundehalter in Quarantäne sind daher dazu angehalten, ihren Hund anderweitig Gassi führen zu lassen.

Sei es über einen Gassi-Service, den Nachbarn oder Freunde bzw. Familie. Die Quarantäne gilt nicht für den Hund, da er sich nicht mit dem Virus anstecken kann und nach aktuellen Angaben auch nicht als Überträger des Corona Virus fungiert, aber allein rausgehen werden die wenigsten Hunde.

Ein besonderes Augenmerk auf die Hygienevorschriften sollte man dann aber bei jeder Übergabe des Hundes legen: mit ausreichend Abstand, Mundschutz und im besten Fall auch Handschuhen sollte man die Übergabe des Hundes zum Gassi-Führen möglichst kontaktfrei gestalten.

Ausgangssperre wegen Corona: Gilt das auch für Hunde?

Corona HundIn manchen Orten gab oder gibt es Ausgangssperren oder auch “Sperrstunden” genannt. Zu diesem festgelegten Zeiten darf man nur noch mit triftigem Grund das Haus verlassen.

Mit dem Hund Gassi gehen gehört zu diesen “triftigen Gründen” und ist daher weiterhin erlaubt. Dennoch sollte man den Aufenthalt so kurz wie möglich gestalten. Ebenfalls sollten zur “Sperrstunde” auch nur so viele Haushaltsmitglieder mit dem Hund raus gehen, wie es unbedingt nötig ist. Den gemeinsamen Familienspaziergang sollte man dann lieber außerhalb der Sperrzeiten legen.

Kontaktverbot wegen Corona: Was bedeutet das für mich?

Das gegenwärtige Kontaktverbot besagt in den meisten Bundesländern, dass sich nur maximal fünf Personen aus maximal zwei verschiedenen Haushalten treffen dürfen. Kinder bis zu einem Alter von 14 Jahren werden dabei jedoch nicht mitgezählt. Diese Regelung sollte indoor sowie outdoor beherzigt werden. Die Verhaltensregeln, vor allem der Mindestabstand von 1,5m zu Dritten, sollten dabei weiterhin in jedem Fall eingehalten werden!

Auf die Gassi-Runden mit dem Hund wirkt sich dieses Kontaktverbot also dahingehend aus, dass man nun keine großen Gemeinschafts-Gassirunden mehr unternehmen darf. Auch Hundeschulen müssen ihre Gruppentermine absagen. Dennoch darf man sich sehr wohl mit einem befreundeten Nachbarn oder einer befreundeten Nachbarin zum Spazierengehen treffen.

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Hunde können Corona riechen?

Tatsächlich bilden verschiedene tierärztliche Hochschulen Hunde zu “Corona-Spürhunden” aus. So wurde bereits im Sommer 2020 eine Studie veröffentlicht, bei der Spürhunde der Bundeswehr auf das Erschnüffeln von Corona Viren trainiert worden waren. Die Studienleiterin gab an, die Trefferquote läge bei bis zu 94 Prozent. Hunde können das Virus selbst allerdings nicht riechen, da es geruchlos sei, allerdings verändere es den Stoffwechsel der befallenen Zellen, was ganz spezielle Geruchsstoffe freisetze – und diese Veränderung können Hunde wohl wahrnehmen. In manchen Ländern kommen diese Corona-Spürhunde bereits an den Flughäfen zum Einsatz.

Haustier-Boom wegen Corona-Pandemie?

Es stimmt tatsächlich, dass in Zeiten der Corona-Pandemie deutlich mehr Haustiere angeschafft wurden. Mancherorts wurden in einem Monat so viele Hunde neu angemeldet, wie sonst in einem ganzen Jahr. Viele Hundehalter sind zudem Erst-Hundehalter und die Angebote von Hundeschulen zur Erziehungsunterstützung sind natürlich wegen der geltenden Kontaktbeschränkungen gar nicht oder nur zum Teil verfügbar.
Wir betrachten diese Entwicklung sorgenvoll und befürchten, dass einerseits wegen der fehlenden Hilfsangebote von zertifizierten Hundetrainern die vielen neu eingezogenen Hunde nicht diejenige Ausbildung und Erziehung genießen, die nötig wäre. Andererseits sind wir mit unserer Sorge, dass “nach Corona” viele Hunde wieder abgegeben werden, nicht allein. Auch der deutsche Tierschutzbund befürchtet diese Entwicklung.
Daher möchten wir einerseits hier auf ein paar tolle Erziehungsratgeber und Bücher für das Zusammenleben mit dem Hund hinweisen, die zwar eine Hundeschule nicht vollständig ersetzen, aber dennoch eine gute Hilfestellung sein können.
Darüber hinaus ist es auch möglich, bei Hundeschulen anzurufen und eine telefonische Beratung in Anspruch zu nehmen. Gerade für Erst-HundehalterInnen kann diese Beratung viel wert sein!

>>> Hier geht’s zum Internetauftritt des Tierschutzbundes

Quarantäne wegen Corona: Hund gelangweilt

Egal ob man sich in Quarantäne befindet oder im eigenen Landkreis eine Ausgangssperre verhängt wurde: Die Zeiten, in denen durch soziale Isolation die Verbreitung des Corona Virus eingedämmt werden soll, ist nicht nur für uns eine anstrengende und herausfordernde Zeit.

Denn wenn nur noch kleine Gassirunden in einem kleinen Radius rund um das eigene Zuhause erlaubt sind und sozialer Kontakt auf den Straßen eigentlich lieber vermieden werden soll, werden sich unsere Hunde schnell langweilen. Damit man das umgehen kann, haben wir uns ein paar Beschäftigungsmöglichkeiten überlegt, die man ganz einfach mit dem Hund daheim durchführen kann.

So kann man die Zeit Zuhause super dafür nutzen, um dem Hund ein neues Kunststück beizubringen oder etwas Bindungsarbeit zu leisten. Hundetraining als Ausgleich für fehlende lange Gassi-Runden. Auch Intelligenz- und Suchspiele sind als Indoor-Beschäftigung perfekt geeignet, um den Hund artgerecht auszulasten. Und längere Kuschel-Einheiten auf dem Sofa gibt es gratis dazu – das lässt so manches Hundeherz doch höherschlagen!

Wir haben für euch viele Spiele und Übungen in unseren Büchern zusammengestellt, die wir euch für die Corona Zeit empfehlen. Sie bieten viele Ideen, wie ihr euren Hund während der Quarantäne beschäftigen könnt.

 

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Bild: © Depositphotos.com / NatashaFedorova