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Der Affenpinscher ist einer der ältesten einheimischen Hunderassen, doch im Gegensatz zu früheren Zeiten ist seine Art heutzutage sehr selten. Für den Fortbestand dieser liebenswerten Kleinhunde sorgen engagierte deutsche Züchter und glücklicherweise auch Affenpinscher-Clubs in West- und Ost-Europa, Skandinavien und Übersee.
Eine der ersten schriftliche Erwähnungen findet der Affenpinscher in dem Buch “Der Hund und seine Rassen” des Zoologen L.J. Fitzinger, erschienen 1879 in Tübingen und auch ein Kapitel in Brehm´s Tierleben ist ihm 1890 gewidmet, wo er als “munteres und unterhaltsames Tier, dem Menschen in höchstem Grade zugetan, schmeichelnd und liebkosend gegen seine Freunde und sehr brav im Kampfe mit anderen Hunden” beschrieben wird. Das Aussehen war vor der Anerkennung als eigene Rasse noch recht uneinheitlich. Im gleichen Wurf kamen rauhaarige und glatthaarige Welpen vor, sodass beide Schläge als die gleiche Art galten. Die Fellfarben variierten in vielen Schattierungen und mit weißen Abzeichen von hellem Gelb, rötlich, grau, blaugrau bis schwarz. Das Vorgesicht war seinerzeit noch länger als heute. Die Ähnlichkeit mit Griffons und Schnauzern führte zu häufigen Verwechslungen, doch Affenpinscher weisen eindeutige anatomische Unterschiede auf: Die Lider bei Pinschern sind mandelförmig geschnitten und eine hochgebogene Schnauze ist dem Griffon eigen – nicht zuletzt die beim Bellen und Hecheln sichtbaren unteren Schneidezähne und die zurückliegende Nase, die runden Knopfaugen und der einzigartige Haarwuchs am Kopf machen das typische Äffchen-Gesicht aus. Um die Jahrhundertwende waren diese Zwerghunde sehr beliebt, so fand die Gründung des PSK Pinscher-Schnauzer-Klub 1895 in Köln statt. Kanada und Amerika erkannten 1936 den Affenpinscher als eigene Rasse an, jedoch in der traditionellen Hundezucht-Nation Großbritannien fand er wohl aufgrund der zahlreichen Terrier-Rassen erst 1957 Beachtung. Der Dachverband FCI, der Britische Kennel Club und der Amerikanische Kennel Club entwickelten jeweils leicht abweichende, eigene Standards.
Die Kopfform ist mit ausgeprägt hochgewölbter Stirn und ausgeprägtem Stopp eher kugelförmig als gestreckt. Hoch angesetzte v-förmige Ohren werden nach vorn gedreht getragen, Erwünscht sind kleine Stehohren, die gerade aufgestellt getragen werden. Schwarze Lider von fast kreisrunder Form sorgen für den typisch kecken Blick dieser Rasse. Der kurze, gerade verlaufende Nasenrücken endet in einem vollen, runden Nasenschwamm mit weit geöffneten Nasenlöchern. Straff anliegende Lefzen bedecken die Kiefer, wobei der leicht nach oben gebogene Unterkiefer einen Vorbiss aufweist. Die in leicht gerundeter Reihe angeordneten Fang- und Schneidezähne sollten bei geschlossenem Fang unsichtbar sein und auch die Zunge sollte dann nicht hervorschauen. Aufgrund des kurzen Kiefers wird das Fehlen der Zähne PM1, PM2 oder PM3 toleriert. Dem kurzen, geraden Hals ohne Wamme schließt sich der kompakte Rumpf an. Seine obere Profillinie verläuft gerade, aber leicht abfallend. Tiefer als die Ellbogen reicht der mäßig breite, seitlich abgeflachte Brustkorb. Die untere Profillinie weist einen leicht aufgezogenen Bauch auf. Das Zuchtziel bezüglich der naturbelassenen Rute ist eine gebogene Säbel- oder Sichelform. Vorder- und Hinterhand sind gut bemuskelt, wobei die Vorderläufe anliegend, aber nicht zu eng zusammenstehen. Flüssiger Trippelgang kommt durch die sogenannten Katzenpfoten (Vorderpfoten in kurzer, runder Form mit eng aneinanderliegenden, gewölbten Zehen und derben Ballen) zustande, die Hinterpfoten sind etwas länger. Das harte Haarkleid gewährleistet mit dichter Unterwolle optimale Wärmeregulation. Durch die radial abstehenden Strähnen am Kopf und die kranzförmige Umrandung der Augenpartie entsteht das typische Äffchengesicht. Dazu komplettieren noch buschige Brauen, ein stattlicher Bart und üppige Backenbehaarung den charakteristischen Ausdruck der Affenpinscher. Als Fellfarbe schreibt der FCI-Standard ausschließlich schwarz vor, in Amerika erlaubt der dortige Kennel Club beispielsweise auch creme und silber.
Affenpinscher sind vielseitige, anpassungsfähige Hunde, die jedermann mit ihrem umwerfendem Charme bezaubern. Ihre geringe Körpergröße tut allerdings wenig zur Sache, wenn es darum geht, die Familie unerschrocken und temperamentvoll zu verteidigen: Das Äffchen, wie er liebevoll genannt wird, ist absolut kein Schoßhund, sondern ein agiler, intelligenter Hund mit gesundem Selbstbewusstsein, der körperlich und geistig ausgelastet werden möchte. Hundesport, lange Spaziergänge in der Natur und ausreichend abwechslungsreiche Beschäftigung zu Hause festigen den engen menschlichen Kontakt, den er intensiv sucht. Die große, kleine Persönlichkeit zeigt das volle Spektrum seiner Emotionen von anhänglich über wachsam bis frech, doch Fremden gegenüber ist er meist reserviert. Mit anderen Hunden verträgt er sich gewöhnlich gut, sodass der Besuch einer Hundewiese genau das Richtige für diesen angenehmen Familienhund ist. Der Affenpinscher ist für Hunde-Anfänger und Familien mit Kindern gut geeignet, da er sehr lernfreudig, verspielt und durch seine Unbefangenheit recht einfach zu erziehen ist. Eintönigen Kommando-Drill oder noch schlimmer, Langeweile, mag der kleine Kobold jedoch gar nicht. Dann schwenkt seine angeborene Ausdauer schlagartig in Sturheit um, doch mit einem interessanten Spielchen kommt schnell die gute Laune zurück.
Erbkrankheiten kommen bei Affenpinschern kaum vor. Das begründet sich einerseits auf die geringen Welpenzahlen von momentan 20 – 30 Stück pro Jahr und andererseits vermindert die kontrollierte Zucht Gesundheitsrisiken. Untersuchungen sind von den Verbänden dahin gehend nicht vorgeschrieben, doch verantwortungsbewusste Züchter lassen die Veranlagung zu eventuellen Herzerkrankungen und Probleme beim Sehapparat sowie auf Epilepsie testen. Hundehalter können einer Patellaluxation (eine Verschiebung der Kniescheibe) vorbeugen, indem sie das Temperament ihres Affenpinschers gegebenenfalls etwas zügeln und ihn nicht zu häufig aus lichter Höhe herunterspringen lassen. Die Fellpflege ist mit wöchentlichem Bürsten getan, doch der charakteristische Äffchen-Look kommt erst richtig durch zweimal jährliches, professionelles Trimmen zum Ausdruck.
Bild: © Depositphotos.com / f8grapher
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