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“Ein Leben ohne Mops ist möglich, aber sinnlos” stellte schon Loriot fest. Tatsächlich ist der Mops ein liebenswerter Gesellschaftshund, der mit Sinn für Humor und einer unübertroffen emotionalen Mimik eine einzigartige Rasse repräsentiert.
Der Mops ist eine der ältesten Hunderassen, sie hat ihren Ursprung wahrscheinlich in Ostasien. Es existieren Aufzeichnungen ähnlich der heutigen Zuchtbücher aus der chinesischen Tang-Dynastie (950 n.Chr.) über einen Lo-Sze-Hund.
Nach Entdeckung der Seewege nach Indien und China folgten Abkommen mit den Seefahrernationen Portugal, Spanien, England und den Niederlanden. Ausgehend von der 1602 gegründeten Ostindien-Kompanie brachte das Mitglied der Königsfamilie Wilhelm der Schweiger den ersten Mops in die Niederlande. Der kleine Hund eroberte die europäischen Königshäuser, so zählen Georg IV, Königin Charlotte Mecklenburg-Strelitz oder die erste Frau Napoleons zu den stolzen Besitzern. Die konstante Zucht begann in England, als Wilhelm III, Urenkel Wilhelm des Schweigers, zur Thronbesteigung 1688 eine Meute Möpse ins Land brachte. Das erste Zuchtbuch des 1871 gegründeten Kennel Clubs wies bereits 66 Eintragungen bezüglich der Rasse Mops auf.
In England standen Anfang des 19. Jahrhunderts zwei Mops-Typen in Konkurrenz zueinander, die Morrisons und die Willoughby. Die Willoughby-Linie wies größeren und leichteren Körperbau auf, kleinere Augen und ein steingraues Fell mit weißen Abzeichen. Die Morrison-Linie stammt von den niederländischen Möpsen ab, deren Kennzeichen ein stämmiger Körperbau, apricotfarbenes Fell und ein sehr ausdrucksvolles Gesicht war. Später kreuzten Züchter beide Linien untereinander in allen Variationen und schufen durch Einzüchtung eines Spaniels den Alicante-Hund, der allerdings inzwischen ausgestorben ist. Schwarze Möpse wurden ebenfalls geboren, wie es auf Gemälden ab 1653 dargestellt wurde. Allerdings selektierten die Züchter diese Tiere, bis Lady Brassey von ihrer Reise nach China zwei schwarze Möpse mitbrachte und Ende des 18. Jahrhunderts salonfähig machte. Ab 1860 ergänzte eine dritter Schlag die Mopszucht: Während der englischen Belagerung Pekings gelang es, zwei Möpse aus dem Palast zu stehlen und nach England zu bringen. Beide Tiere besaßen rein apricotfarbenes Fell ohne weiße Abzeichen. Aus der Paarung entstand der Rüde “Click”, der als Stammvater aller in Großbritannien und den USA lebenden Möpse gilt und zusammen mit den Linien Morrison und Willioughby den charakteristischen Mops prägte.
Der Kopf ist kräftig, rund und kurz mit ausgeprägten Falten auf der Stirn. Der Stopp ist gut ausgeprägt und die großen, dunklen Augen glänzen und stehen vor. Sowohl kleine, eng anliegende und nach vorn fallende Knopfohren als auch sogenannte Rosenohren sind erlaubt. Die Schnauze ist abgeflacht und von rechteckiger Form, weist aber keine Stupsnase auf. Der leicht gewölbte, dicke Hals sitzt auf einem ebenso stämmigen Körper mit breitem Brustkorb und starken, mittellangen Beinen. Seinen hoch angesetzten Schwanz trägt der Mops möglichst eng eingerollt auf dem Rücken. Das Mopsfell ist fein, kurz und seidig glänzend in den Farben Silber, Schwarz, Apricot und Falb. Tiefschwarz sollten der Aalstrich auf dem Rücken sowie die Ohren, die Leberflecken auf den Wangen und der Fang sein.
Der bisherige Rassestandard wurde am 13. Oktober 2010 geändert, da massive gesundheitliche Beeinträchtigungen auftraten. So verdeckte eine dicke Falte komplett die Nase und der Fang war so weit degeneriert, das er in dem extrem flachen Seitenprofil kaum noch sichtbar und in der natürlichen Funktion stark eingeschränkt war. Neue Vereine führen nach wissenschaftlichen Erkenntnissen Rückzüchtungen durch Einzüchtung anderer Rassen zum sogenannten Retromops. Mit längerem Schädel, mehr Hals, geschützteren Augen und längerem Rücken nähert sich die neue Linie dem Aussehen historischer Möpse, wie sie auf alten Abbildungen zu sehen sind.
Junge Möpse platzen fast vor Energie und darum sollten die Besitzer regulierend eingreifen, wenn es mit dem Toben genug ist. Die kleinen charmanten Persönlichkeiten versuchen immer wieder durch Clownereien, die Erziehung zu untergraben, daher ist sanfte Konsequenz angesagt. Nach etwa 2 Jahren ist der Mops erwachsen und wird ruhiger – ein idealer Wohnungshund, der sich mit anderen Haustieren oder Kindern gut versteht. Er ist sehr anhänglich, immer gut gelaunt und kann sich nicht vorstellen, dass ihm jemand etwas Böses tut. Der Mops fordert kein Beschäftigungsprogramm, sondern einfach nur Zuwendung. Er liebt Gesellschaft und will immer dabei sein, dabei liegt er gern auf dem Schoß oder zumindest ganz nahe bei seinem Menschen, er sucht den Körperkontakt. Sollte sich sein Besitzer etwas anderem zuwenden, reagiert der Mops eifersüchtig und kann dabei auch seine hohe Intelligenz sehr gut verbergen. Seine einzigartige Mimik spricht Bände und jede Gemütsbewegung wird noch durch Schnaufen, Grummeln oder grunzende Laute unterstrichen.
Der Mops haart das ganze Jahr über. Um Hornhautentzündungen vorzubeugen, die oft durch die Gesichtshaare hervorgerufen wird, sollten die empfindlichen Augen täglich mit einem feuchten Tuch gereinigt werden, genau so wie die Nasenfalte. Regelmäßiges Bürsten mit einem Gummistriegel erleichtert den Fellwechsel und reduziert die stechenden Haare auf Kleidungsstücken und Polstermöbeln. Spaziergänge können bei kühleren Temperaturen länger ausfallen, wobei auch die Vorliebe für Wasser vorhanden sein kann. Hitze verträgt der Mops nicht so gut und das Bewegungsbedürfnis lässt merklich nach. Übergewicht kann Kurzatmigkeit und Beschwerden an der Wirbelsäule verursachen, daher sind Ausdauersportarten generell ungeeignet, auch Treppensteigen sollte möglichst vermieden werden. Als rassespezifische Erbkrankheit kann eine Erkrankung des zentralen Nervensystems auftreten, die Krämpfe und Epilepsie auslöst. Der Mops ist ebenso anfällig für Demodikose, einer übermäßigen Vermehrung von Demodex-Milben auf der Haut. Seriöse Züchter schließen diese genetisch vorbelasteten Tiere von der Zucht aus.
Bild: © Depositphotos.com / liukov
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