Deutscher Wachtelhund

Deutscher WachtelhundDer Deutsche Wachtelhund gehört zu den Stöberhunden und ist damit ein zuverlässiger Begleiter auf der Jagd. Wegen ihres freundlichen Gemütes, ihrer guten Erziehbarkeit und des niedlichen Aussehens erfreuen sich Deutsche Wachtelhunde auch großer Beliebtheit als Familienhunde. Dennoch sollte im Alltag darauf geachtet werden, dass der Hund eine bedarfsgerechte Auslastung erhält, um seinen Beschäftigungsdrang zu stillen. Deutsche Wachtelhunde sind sehr feinnasig, weshalb sich Stöber- und Suchspiele sowie Fährtenarbeit hervorragend für sie eignet.

Die Herkunft der Rasse

Seit 1903 wird der Deutsche Wachtelhund in Reinzucht gezüchtet. Die Zuchtgeschichte selbst reicht jedoch über weitere Jahrhunderte in die Vergangenheit. Das Zuchtziel des Deutschen Wachtelhundes ist es, einen zuverlässigen Jagdbegleiter zu erhalten. Die Hunderasse sollte in jedem Gelände gut zurechtkommen und den Jäger ambitioniert, aber nicht übereifrig unterstützen.

Der Jäger Rudolph Frieß, auch der „Wachtelvater“ genannt, war Oberförster im Pfälzer Wald und setzte sich sehr für die Zucht des Deutschen Wachtelhundes ein. Durch ihn wurden zwei verschiedene Zuchtlinien etabliert, um einerseits den einfarbig braun-roten Farbschlag und andererseits den Blauschimmel zu realisieren.
In Deutschland ist im Verein für das Deutsche Hundewesen (VDH) nur ein Zuchtverein registriert. Die Hunderasse ist daher eher selten anzutreffen und ist außerhalb von Europa nahezu unbekannt. Der Verein für Deutsche Wachtelhunde meldete für das Jahr 2017 lediglich 604 Welpen. Die Zucht wird bewusst klein gehalten, da der Deutsche Wachtelhund ausschließlich in die Hände von Jägern abgegeben wird. Daher wird diese Rasse wohl niemals zu einem Modehund verkommen können.

Körperbau und Haarkleid

Optisch wird der Deutsche Wachtelhund oft mit dem Münsterländer oder dem Springer Spaniel verwechselt. Er zeigt sich als mittelgroßer Hund mit einer durchschnittlichen Schulterhöhe von 50cm und einem Gewicht von ca. 22 Kilogramm. Das Fell ist kräftig und liegt eng an. Meist ist das Deckhaar gewellt oder gar lockig, die Unterwolle ist dicht. So ist der Deutsche Wachtelhund gut für die Umstände auf der Jagd vorbereitet. Das Fell hält ihn warm und verhindert Schrammen und Kratzer, die sich der Hund beim Stöbern im Unterholz zuziehen könnte.
Es gibt zwei Farbschläge: Einfarbig braun bis rost-braun, selten auch rot und der Braunschimmel, seltener auch der Rotschimmel. Der Körperbau ist kräftig, aber nicht plump. Um auch im Dickicht verschwinden zu können, ist der Körperbau keineswegs hochläufig. Der Deutsche Wachtelhund ist daher eher länger als hoch gebaut und hat kräftige Knochen.

Der Charakter des Deutschen Wachtelhundes

Als Jagdbegleithund zeigt sich der Deutsche Wachtelhund als ambitioniert und zuverlässig. Eine überaus intelligente Hunderasse, die eigentlich immer fröhlich gestimmt ist. Da die Zucht besonders auf die Verwendung der Rasse zielt, benötigt der Deutsche Wachtelhund auch eine entsprechende Jagdhundeausbildung, damit er gut gehändelt werden kann. Als passionierter Stöberhund ist diese Hunderasse mit einem starken Finderwillen ausgestattet. Die Beschäftigung des Hundes muss darauf ausgelegt sein. Fährten- und Suchspiele wie Mantrailing oder systematisches Absuchen eines Trainingsbereiches sind ideale Beschäftigungen für den Deutschen Wachtelhund.
Nur in den Händen eines Jägers ist der Deutsche Wachtelhund gut aufgehoben. Bei guter Ausbildung und konsequenter Führung arbeitet der Hund bald völlig selbstständig auf der Jagd. Er gilt als wildscharf und ausdauernd. Der Deutsche Wachtelhund wird zudem als sozialverträglich und gutmütig beschrieben.


Die Gesundheit

Die Rasse gilt als robust und gesund, dennoch kommen immer wieder gewisse Neigungen zu Skeletterkrankungen, vor allem an dem Gelenken, auf. Die Zucht versucht dagegen zu steuern und lässt nur Tiere zu, die keinerlei Probleme mit sich bringen. Dennoch kann der Deutsche Wachtelhund die Gelenkprobleme der Hüftgelenkdysplasie (HD) bzw. Ellenbogengelenkdysplasie (ED) heimgesucht werden. Daher ist es umso wichtiger, den Welpen und Junghund körperlich nicht zu stark zu fordern, bis das Knochenwachstum wirklich abgeschlossen ist.

 

Der Deutsche Wachtelhund im Überblick
    • Herkunft: Deutschland
    • FCI Rasse-Standard: Nr. 104, Gruppe 8, Sektion 2: Stöberhunde
    • Größe: mittelgroß
    • Widerristhöhe: 45 – 55cm
    • Gewicht: 18 – 25kg
    • Fellfarbe: einfarbig braun oder rot, braunschimmel
    • Augenfarbe: dunkelbraun
    • Einsatz: Jagdhund
    • Charakter: intelligent, freundlich, lebendig, fügsam
    • Gesundheitsrisiken: Neigung zu Skeletterkrankungen / Gelenkproblemen
    • Lebenserwartung: 12 – 14 Jahre

 

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